Oberursel (bg). Die Lust am Tanzen wurde beim Winterball der TSGO im glanzvollen Rahmen zelebriert. Scheinbar mühelos, elegant übers Parkett zu schweben macht wirklich Spaß, hält jung und sorgt obendrein für körperliche Fitness. Das führten viele Tanzpaare in schicker Garderobe gekonnt und eindrucksvoll vor.
In der festlich mit wunderbaren Blumengestecken geschmückten Stadthalle begrüßte der Präsident der TSG Oberursel, Holger Wortmann, die Gäste des Winterballs, darunter Brunnenkönigin Felicitas I. und zahlreiche Ehrengäste. Sein Dank galt den Sponsoren, auf deren Unterstützung der Verein angewiesen ist, und vor allem der Tanzsportabteilung. Seit vielen Jahren organisiert sie das festliche Event, bei dem sich regelmäßig auch die unterschiedlichsten Tanzgruppen des Vereins vorstellen. Tanzen lernen und viel Spaß haben, dafür gibt es bei der TSGO zahlreiche Angebote. Für Jung und Alt getreu dem Motto: Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen. Für den Winterball haben viele Tanzgruppen fleißig geübt, erzählte Jutta Stahl, die Geschäftsführerin des Vereins. Sie führte als Moderatorin durch das Programm und wurde dabei von Vorstandsmitglied Günter Himmelstein unterstützt.
Bevor sich alle ins Ballvergnügen stürzten, wurden langjährige Mitglieder des Vereins geehrt und auf die Bühne gebeten. Darunter echte Überzeugungstäter, die sich jahrzehntelang in ihrem Verein engagiert haben wie Gustav Rüschmann (Abteilung Handball) oder Reinhold Kamper, die für ihre 70-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. Reinhold Kamper war Leiter der Badminton-Abteilung, vergab über 25 Jahre Sportabzeichen und ist aktuell noch aktiv beim Herzsport. Werner Schlotter war während seiner 60-jährigen Mitgliedschaft Oberturnwart und Schiedsrichter beim Handball. Krista Roschke kam über die Leichtathletik zu Zumba und ist seit 40 Jahren treues Mitglied. Für 25 Jahre konnten Susanne Andres, Arietta Cropp, Ingrid Heßler, As-trid und Tilman Ochs sowie Rita Schille ausgezeichnet werden. Es wurden Urkunden, Blumen und Sekt überreicht. Für das leibliche Wohl sorgte beim Ball das Catering vom Kulturcafé Windrose.
Zu den Klängen der Tanz- und Partyband „Celebration“ elegant übers Tanzparkett schweben, diese Chance ließen sich viele Tanzpaare nicht entgehen. Beim traditionellen Winterball der TGSO konnten sie ihrem Sport nach Herzenslust frönen. Die tolle Showband hatte die ganze Palette der gängigen Rhythmen im Repertoire. Von den klassischen Standards wie langsamer oder Wiener Walzer, Foxtrott, Quickstep, Slowfox oder Tango über die feurigen lateinamerikanischen Tänzen von Rumba, Cha-Cha-Cha, Jive, Paso Doble bis hin zu Salsa und Twist.
Ganz aufgeregt warteten hinter die Bühne die Tanzmäuse auf ihren großen Auftritt. Die Allerjüngsten im Alter von vier bis acht Jahren stellten sich mit „Jambo Mambo“ vor und eroberten die Herzen der Gäste im Nu. Einstudiert wurde der schwungvolle Tanz von Jutta Stahl, die dabei von ihrer Tochter Caroline unterstützt wurde. Nach einer weiteren Tanzrunde folgte die fetzige Darstellung der Hip-Hop-Mädels des Vereins, die zwischen acht und 14 Jahren alt sind. Mit diesem Auftritt verabschiedete sich ihre langjährige Trainerin der Gruppe Anastasia Biermann, die bei ihrer Arbeit von Bailing Ling und Rebecka Langern unterstützt wurde. Eine echte Augenweide war der spätere Auftritt der Oriental Dance Fitness Gruppe der TSGO „Habibi“, das man mit „Schätzchen“ übersetzen könnte. Wie Jutta Stahl erklärte, ist Oriental Pop eine der schwierigsten Tanzformen des orientalischen Tanzes, den die Tänzerinnen unter der Führung von Rosel Butterweck eindrucksvoll gestalteten.
Kurz vor Mitternacht wurde der spektakuläre Höhepunkt des Abends geboten mit „Tango Argentino“. Ein Paartanz, der im Moment des Tanzens kreiert wird. Ulrich Böhme demonstrierte mit seiner Partnerin Anja Taubenheim die Verschmelzung zweier Körper zu einer Einheit in Perfektion. Hingegeben zu den Tango-Klängen bewegten oder überkreuzten sich beider Füße, in atemberaubenden Mit- und Gegeneinander, akrobatisch, erotisch. Hier wurde keine Choreografie getanzt, sondern eine freie Improvisation vorgeführt. Keine Frage, Ungeübte würden sich dabei total verheddern und wahrscheinlich Bekanntschaft mit dem Parkettboden machen Die hohe Kunst des „Tango Argentino“ kann man beim TSGO-Tanzlehrer in seinen Kursen lernen.
Zur Zeit erlebt der große Oberurseler Traditionsverein einen unglaublichen Aufschwung in vielen Abteilungen. „Wir sind ein Verein für Sport, Gesundheit und Fitness, dabei ist uns die Kinder- und Jugendarbeit besonders wichtig. Wir sind der mitgliederstärkste Verein Oberursels und haben inzwischen wieder mehr als 4600 Mitglieder, Tendenz steigend“, berichtete Holger Wortmann.
Als Turnverein im Jahre 1861 gegründet ist seit Jahrzehnten die Handball-Abteilung sein Aushängeschild, jetzt zieht die Basketball-Abteilung mächtig an und hat auch große Erfolge. Zur Abteilung Turnen gehört das breitgefächerte Spektrum an Fitness- und Reha-Kursen, auch sie verzeichnen gerade einen großen Zulauf. Und dann ist da noch die wunderbare Tanzsportabteilung. Sie ist Ausrichterin des Winterballs, der in diesem Jahr zum 40. Mal in der Stadthalle über die Bühne ging, daran erinnerte Jutta Stahl. Ursprünglich als „Turnerball“ gestartet, fand er viele Jahrzehnte in der alten Turnhalle des Vereins in der Korfstraße statt. Dort wurde in den 1950- und 60er-Jahren gerne und viel gefeiert. Nicht nur der Turnerball, sondern auch beliebte Maskenbälle, akademische Feiern zum 1. Mai oder legendäre Beatkonzerte.