Weihnachtsmarkt: Die „Oase am Urselbach“ ist wieder da

Auch in diesem Jahr ist die Initiative „Oase am Uselbach“ mit einem Stand am Weihnachtsmarkt vertreten und möchte auf das Projekt aufmerksam machen. Foto: Initiative Oase

Oberursel (ow). Die Initiative „Oase am Urselbach“ engagiert sich dieses Jahr erneut auf dem Weihnachtsmarkt, diesmal endlich auf dem Platz hinter der Stadthalle, dem Berlebachplatz, der zu einer grünen Oase umgewandelt werden soll.

Unter dem Motto „Save the idea“ – „Merke dir die Idee“ – möchten die Initiativen-Mitglieder an das Projekt „Oase am Urselbach“ erinnern.

Von Donnerstag, 28. November, bis Sonntag, 1. Dezember, verkauft die Initiative auf dem Platz am Urselbach in der Hospitalstraße am Bach Bio-Glühwein, Bio-Kinderpunsch und selbstgekelterten Apfelsaft warm oder kalt.

Am weihnachtlich dekorierten Stand werden erstmalig Bäume, Büsche, Feuerschale und Sitzgelegenheiten das weihnachtliche Oasenfeeling verbreiten. Alle Einnahmen fließen der Realisierung der „Oase am Urselbach“ zu.

Auch können die Besucher ihre Arbeitskraft, ihre Ideen und Gedanken, aber auch Geld für den Zeitpunkt der Realisierung spenden.

Die „Oase am Urselbach“ soll aus dem Parkplatz hinter der Stadthalle entstehen: Als entsiegelte Grünfläche mit direktem Zugang zum Bach soll sie Abkühlung, Aufenthalt unter Bäumen und Begegnungsraum für Jung und Alt bieten, so die Initiative.

Zudem wird sie als eine von vielen Flächen in Zukunft Wasser speichern können, sodass die Hochwassergefahr im Abstrom des Urselbachs abgemildert wird.

Die Fördergelder der zwei Zukunft-Innenstadt-Förderprogramme sind nun alle in die Möblierung des Epinayplatzes und in die Anlage von Blumenbeeten geflossen. Leider wurde dafür kein einziger Platz entsiegelt und das Grundproblem in Oberursels Innenstadt nicht angegangen: versiegelte Flächen überhitzen. Die Menschen, die keinen Garten oder Balkon haben und in Innenstadtlage wohnen, leiden im Sommer unter der Überhitzung. Nur natürliche baumbestandene Flächen, die Zugang zum Bach haben, werden die nötige Abkühlung bringen und gleichzeitig die Hochwassergefahr stromabwärts entschärfen helfen.

Die Initiative freut sich über eine mutige Verwaltung, die neue Wege geht und es wagt, ein Leuchtturmprojekt in Oberursel auf den Weg zu bringen.

Mittlerweile ist die Oase als Projekt von den Stadtverordneten beschlossen und im Gremiengang; Fördergelder werden dafür beantragt. Die Oase soll im Jahr 2026 realisiert werden.

Hintergrund:

Die Oase war erstmalig am Herbsttreiben-Wochenende im September 2021 entstanden.

Als Ergebnis einer inspirierenden Veranstaltung der Stadt Oberursel gemeinsam mit der LOK (Lokale Oberurseler Klimainitiative) zum Thema Wasser entlang des Urselbachs beschlossen einige der Anwesenden damals eine spontane Aktion durchzuführen. „Unser gemeinsames Unterwegs-Sein am Urselbach damals und die lebendigen Interaktionen an dem Tag haben mich in einen ‚inneren Fluss gebracht‘, und daraus ist der Aufruf entstanden. Das war eine kreative Wir-Energie, und diese Wir-Energie findet ihre Fortsetzung bei all unseren bisherigen Treffen und Planungen“, so der Impulsgeber und einer der Initiatoren des „Wasser-Kultur-Spaziergangs“ Otto Bammel.

Er motivierte die vierzig Anwesenden zu einem Perspektivwechsel: Triste und asphaltierte Plätze könnten auch mit anderen Augen gesehen werden, daraus könnten sich ganz neue Dinge entwickeln. Versiegelte Flächen könnten auch entsiegelt werden, der Bach könnte auch innerstädtisch mehr Raum bekommen, die Aufenthaltsqualität für die Menschen könnte enorm gesteigert werden. Gerade mitten in der Klimakatastrophe müsse schnell und entschieden gehandelt werden und heute kaum Vorstellbares müsse angegangen werden.

Kurzentschlossen planten einige Teilnehmer eine Spontanaktion während des Herbsttreibens: Die Vorbereitungen dauerten nicht einmal zwei Wochen. Die Mitglieder der Initiative brachten Liegestühle, Regiestühle, mehrere Kubikmeter Sand, Sägespäne, Holzpaletten, ein großes Zelt, Biertischgarnituren, Teichfolie, Wasserpumpe, die „Hammering Woman“ von Robert Kommraus und gut hundert Pflanzen an den tristen asphaltierten Platz. Kreativ und fantasievoll wurde die Oase gestaltet und lud in den darauffolgenden Tagen viele hundert Menschen zum Staunen und Verweilen ein. Schnell wurde den Menschen bewusst, dass dieser Platz ein lebenswerter Mittelpunkt der Innenstadt werden kann. Die „Oase am Urselbach“ wurde zum Besuchermagneten bei diesem Herbsttreiben und wiederholt beim Brunnenfest 2022 und 2023 sowie auf den Weihnachtsmärkten, die folgten.

Impressionen zur Initiative und alle bisherigen Aktionen finden sich im Internet unter: www.oase-am-urselbach.de.

In der Initiative „Oase am Urselbach“ engagieren sich Oberurseler Menschen und Gruppen überparteilich mit dem Fokus auf die Begrünung von städtischen Plätzen sowie auf Maßnahmen zum Hochwasserschutz (Schwammstadt-Konzept). Ziel ist die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu erhöhen und in den Hitzesommern Abkühlung zu gewährleisten (Hitzeresilienz) sowie die Hochwassergefahr in der Stadt einzudämmen.

Die Initiative „Oase am Urselbach“ wird von zahlreichen, vielfältigen und bunten Gruppen in Oberursel unterstützt.



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