Oberursel (bg). Gemeinsam Malen macht glücklich und bringt phantastische Bilder hervor. Die Ausstellung der Atelier-Gruppe Morgenstern bietet dafür eine spannende Entdeckungsreise. Die vier Elemente – Wasser, Feuer, Luft, Erde – sind das Thema der aktuellen Werkschau im Rathausfoyer. Jeder, der seine Bilder dort präsentieren wollte, musste ein Pflichtstück aus einer dieser Kategorien liefern, erläutert Birgit C. Morgenstern. Es ist die erste Ausstellung nach vierjähriger coronabedinger Pause.
In Vertretung von Bürgermeisterin Antje Runge begrüßte Martin Krebs, der neue Kulturamtsleiter die vielen Kunstfreunde, die dicht an dicht das Rathausfoyer bevölkerten. Zur Freude des Organisationsteams und der Künstler war der Ansturm immens und das Interesse groß. „Energie und Power sind hier zu sehen“, stellte die Leiterin der Ateliergruppe, Birgit C. Morgenstern, voller Freude fest. Sie bedankte sich bei allen ihren Kursteilnehmern für ihre großartigen Leistungen. In ihrer Ateliergruppe sind ohne Ausnahme alle willkommen, die gerne malen und sich weiter entwickeln wollen. Im Moment hat sie 36 Schüler, 30 davon stellen ihre Werke in der aktuellen Ausstellung vor.
Die Werkschau besticht durch die große Spannbreite der Bilder, die mit unterschiedlichen handwerklichen Fähigkeiten und Gestaltungsmöglichkeiten entstanden sind. Jeder durfte seine Werke vorstellen, ob blutiger Anfänger oder langjähriges Mitglied der Ateliergruppe. So entstand ein unglaublicher Mix an Stilen, persönlichen Vorlieben, phantasievollen Einfällen, witzigen Darstellungen und spielerischen Ausdrucksmöglichkeiten mit Pinsel- und Zeichengeräten. Neben streng klassischen oder abstrakten Werken – in Öl und Acrylfarben auf die Leinwand gezaubert – gab es traumhaft schöne Aquarelle wie den „Fliegenden Robert“ und auch Illustrationen.
„Luft“ brauchen Menschen, Tiere und Pflanzen zum Atmen. Mit ihrem grasgrünen Werk auf dem Luftblasen und ein zarter „Flattermann“ zu sehen sind, zeigt Lucia Steinrücke ein beeindruckendes Motiv, das auf große Bewunderung stößt. Luftschlangen stellt Carrie Haub zu dem Thema vor.
Zum Element „Feuer“ wurden viele Vulkanausbrüche gemalt. Gleich mehrfach setzten sich einige Kursteilnehmer unter dem Titel „Feuer und Flamme“ mit dem Thema auseinander, natürlich sehr unterschiedlich. Ein „Lagerfeuer“ stellte Alona Ivanska vor. Mit elf Jahren ist sie die jüngste Teilnehmerin und begann gerade erst mit dem Malunterricht. Morgenstern bescheinigt ihr viel Talent. Auch Sibylle Helmer begann erst kürzlich, aber ihr „Meeresbild“ mit einem phantastisch, genauem Wolken- und Wasserspiel festgehalten, zog viele magisch an. Einige Besucher rätselten, ob es vielleicht eine Fotografie sei.
Beim Thema Wasser waren das Meer und Seen in unterschiedlichen Schattierungen, mit und ohne Menschen ein sehr beliebtes Motiv. Von Ingrid Glatthorn stammte dazu eine großformatige dunkle „Meereswelle“. Eine witzige „Badestube“ hatte Barbara Andres zum Thema beigesteuert und Christine „Tini“ Steden ein „Suchbild“ mit dem Titel „Mein lieber Schwan“ ganz in Blau. Das Originellste bei dieser Ausstellung waren aber ihre „Klo-Bilder“, die nur zur Vernissage im Gang zur Toiletten präsentiert werden durften.
Steine, Felsen, aber auch die belebte Natur stehen für das Element „Erde“. Gerade werden die Kastanien und die Quitten reif. Von beiden Früchten gibt es sehr anziehende Bilder, ebenso wird ein runder Laib Brot gezeigt. Außerdem wurde die Natur im Morgennebel festgehalten oder ein Blumenstrauß, Mohnblüten, dazu phantasievolle Blüten und Blumen wie die „Red Sensation“, die Claudia Kreuzig mit kunstvollem Pinselstrich gemalt hat. Neben vielen Tierbildern ist auch der Kopf eines Panthers zu sehen. Stolz präsentiert sich Walter Deglmann neben seinem Bild. Originell auch das Bild von Eintracht Adler „Attila“ der in seinen Krallen das rote Eintracht-Wappen festhält. Es stammt von Jürgen Dessau. Die vier Elemente wurden mehrfach bildlich dargestellt, für die Ausstellung fing Elke Riad-Siewert sie raffiniert in vier Gläser ein.
Wer sich zum Malkurs in die Ateliergruppe aufmacht, freut sich schon auf diese Lehrstunde. Hier herrscht gute Laune und kreatives Miteinander. Männer und Frauen, in der Altersgruppe von elf bis 84 Jahren gehören ihr an. Im Atelier, das Morgenstern vor vielen Jahre in der alten Zimmersmühle eröffnet hat, fühlen sich alle wohl. Hier wird gemeinsam gearbeitet, ausprobiert, experimentiert, begutachtet, verworfen, wieder neu angesetzt und vor allem viel gelacht. Birgit C. Morgenstern steht allen mit Rat und Tat immer hilfreich zur Seite. Sie gibt ihr umfangreiches Wissen gerne weiter und alle profitieren davon.
Die Ausstellung „Elemente“ ist noch bis 24. Oktober im Foyer des Rathauses zu sehen.