Oberusel (bg). „Da sind wir dabei“, tönte es aus den Lautsprechern und genauso war es in der Turnhalle des TV Weißkirchen. Andreas Knoche, seit elf Jahren Betriebsleiter der Oberurseler Werkstätten, freute sich über den Wechsel der Location. Zum ersten Mal fand das Närrische Gipfeltreffen in der Vereinsturnhalle statt.
Die Werkstätten als Veranstaltungsort für die traditionelle Sitzung waren in den letzten Jahren einfach aus den Nähten geplatzt. Die Einrichtung des Hochtaunuskreises ist Arbeitgeber für mehr als 600 Menschen mit und ohne Handicap und viele von ihnen freuen sich jedes Jahr lang im Voraus auf diese Feier. Jetzt gab es an den langen Tischreihen Platz für über 150 Personen. Davon war jeder Stuhl besetzt, viele amüsierten sich auch im Stehen oder beim Tanzen. Die festlich geschmückte Halle war rappelvoll. Alle wollten mit dabei sein, hatten sich bunt kostümiert auf die Socken gemacht oder waren ihm Rollstuhl gekommen. Gemeinsam hatten sie viel Spaß, feierten fröhlich und ausgelassen. Regelmäßig organisiert der Hochtaunuskreis als Höhepunkt im Taunuskarneval dieses Gipfeltreffen der närrischen Tollitäten mit den Beschäftigten der Werkstätten.
Angereist waren Prinzessin Anna-Lena I. aus Bad Homburg, das Prinzenpaar Marco I. und Monja I. aus Usingen, Prinzessin Nicole I. aus Kransberg, das Kinderprinzenpaar Matthäus I. und Jolina I. aus Bommersheim und Prinzessin Nadine Sodenia 77. aus Bad Soden. Nach ihrem triumphalen Einzug durch die Halle auf der Bühne angekommen, stellten sie sich in gereimten Worten ihren närrischen Untertanen vor und nahmen die Huldigungen entgegen. Landrat Ulrich Krebs überreichte den Orden „Vom Lachenden Feldberg“ und Prälat Alex Wächtershäuser verteilte Präsente.
Danach begann für alle Narren im Saal eine lustige Kreuzfahrt zu den schönsten Orten im Taunus. Gregor Maier, der jeden einzelnen Ort im Kreisgebiet wie seine Westentasche zu kennen scheint, steuerte dabei das Narrenschiff souverän von Hafen zu Hafen. Dafür präsentierte sich der Fachbereichsleiter für Kultur im Hochtaunuskreis als Florian Silbereisen und spielte diese Rolle wirklich prima. Auch die gesamte Kreisspitze feierte gut gelaunt kräftig mit. In Mönchskutte Landrat Ulrich Krebs, Kreisbeigeordnete Thorsten Schorr, Antje von der Heide und ihre Vorgängerin im Amt und jetzige Staatssekretärin Katrin Hechler. Den ersten Halt gab es in Wehrheim, dem Heimathafen von Gregor Sommer. Der heizte als „Singender Bürgermeister“ die Stimmung richtig auf. Der ganze Saal sang bei den bekannten Faschingshits von Micki Kraus oder den Dorfrockern begeistert mit und zog in einer Polonaise durch die Halle.
Dann hatte das Tanzmariechen Mara Tomillo vom BCV aus dem schönen „Bad Bommersheim am See“ einen perfekten Auftritt. „Endlich ist den Bommersheimern ein Jahrhundertprojekt gelungen lobte der Kreuzfahrtkapitän. Mit ihrem Kinderprinzenpaar haben sie es geschafft, das Rathaus einzunehmen und Oberursel einzugemeinden, die Macht geben sie erst am Aschermittwoch wieder aus der Hand“. Ein Heimspiel hatten die Allerjüngsten, die Weißkirchener Minis vom CluGeHu, die sich mit einer tollen Performance vorstellten. Weitere schöne Orte wurden angesteuert, wie Bad Homburg. Carolin Schickling von den Freunden des Carnevals zeigte einen blitzsauberen Solo-Tanz. Sehr akrobatisch und elegant stellte sich auch Mia Novarra vom Kirdorfer Karnevalverein Club Humor 1904 bei ihrem Garde-Tanz vor. Weitere schöne Orte waren Steinbach, da präsentierte sich das TanzDuo des Carnevals Club 1974 hochmotiviert und in Bestform. Viel Beifall gab es auch für die Kindergarde aus dem schönen Usingen vom Carneval Verein 1951. Am Ende Reise kreuz und quer durch den Taunus löste Florian Silbereisen, die Frage auf: Welcher ist denn jetzt der schönste Ort im Taunus? Der, so Gregor Maier ist heute genau hier. „Wo wir alle zusammen fröhlich feiern, jeder genommen wird so wie er ist und keiner fragt wo jemand herkommt und was er macht“.
Eines steht nach diesem tollen närrischen Gipfeltreffen, zu dem es Nadine I. aus Bad Soden gelungen war, über die streng bewachten Kreisgrenzen zu kommen, die Karnevalsvereine im Hochtaunus haben keine Nachwuchsprobleme. Was die jungen Tanzgruppen zeigten war aller erste Sahne.