Oberursel (pen) – Trommelwirbel, farbenfrohe Gewänder und schwere Throne: die Osterprozessionen sind ein wichtiges Ritual in der Osterzeit. Aber nirgendwo sind sie so farbenprächtig und lebendig wie Spanien. Trotz regionaler Unterschiede haben alle Prozessionen in Spanien vieles gemeinsam: Die Teilnehmer schultern sogenannte pasos oder tronos, die die Leidensgeschichte, den Tod oder die Auferstehung Christi darstellen. Getragen werden sie von den Mitgliedern verschiedener cofradías, Bruderschaften.
Die bekanntesten und spektakulärsten Osterprozessionen in Spanien sind in Andalusien angesiedelt. Hier verfolgen Tausende Touristen und Einheimische die fröhlichen Umzüge, die mitunter etliche Stunden andauern. Als spanische Oster-Hochburgen gelten Sevilla, Granada, Málaga und Jerez de la Frontera.
Auch in Deutschland gibt es in vielen Städten den Brauch der Osterprozession, sie finden während der gesamten Karwoche statt, die Hauptprozession ist jedoch in der Regel am Karfreitag.
Eine jahrzehntealte Tradition hat die Karfreitagsprozession im südhessischen Bensheim, bei dem kostümierte Laiendarsteller seit 1982 den Leidensweg Christi nachstellen. 90 Darstellerinnen und Darsteller in historischen Kostümen veranschaulichen in diesem Jahr am Karfreitag, 18. April, die Ostergeschichte.