Oberhöchstadt (kb) – Der traditionelle Grenzgang der Heckstadt Freunde Oberhöchstadts war in diesem Jahr ein voller Erfolg. Rund 60 Teilnehmende trafen sich am Fuße des Altkönigs, um bei mystischen Nebelschwaden und späterem Sonnenschein die historischen Gemarkungsgrenzen ihrer Heimat zu erkunden. Geleitet von Wanda Kurz, die kurzfristig für ihren Vater und Saalburgpreisträger Hanspeter Borsch einsprang, bot die Tour eine gelungene Mischung aus Naturerlebnis, Geschichte und geselligem Miteinander.
Der Tag begann atmosphärisch: Dichte Nebelschwaden begleiteten die Wandergruppe auf den ersten Höhenmetern. Doch bald riss der Himmel auf, und die Sonne belohnte die Grenzgänger mit einer klaren Aussicht und wärmenden Strahlen. Diese Gelegenheit wurde für eine Pause genutzt, bei der die Teilnehmenden mit heißem Apfelwein und leckeren Schmalzbroten gestärkt wurden. Ein Bollerwagen, der die Verpflegung transportierte, wurde schnell zum heimlichen Star der Tour.
Auf dem Weg passierten die Wanderinnen und Wanderer insgesamt vier Grenzsteine – wobei der erste zunächst unauffindbar blieb.
Wanda Kurz führte die Wanderung mit fachkundigem Wissen und spannenden Anekdoten, ergänzt durch historische Bilder. Die Teilnehmer erfuhren beispielsweise, dass der Leiterweg seinen Namen aus ungeklärten historischen Quellen trägt und dass die Hünerbergswiesen als extensiv bewirtschaftete Kulturlandschaft unter Naturschutz stehen.
Die Wanderroute führte durch zahlreiche geschichtsträchtige Orte: Der Rosengärtchen-Parkplatz: eine Freifläche, die auf Karten von 1784 als „Rosengärtgen“ bezeichnet wird. Der Hauburgstein: ein beeindruckender, zehn Meter hoher Steinkoloss aus vordevonischer Zeit. Der Hünerberg: ein fränkischer Ringwall aus dem 8./9. Jahrhundert, der von Wanda Kurz anschaulich erklärt wurde. Die Hünerbergswiesen: ein Gebiet, das durch seine Artenvielfalt beeindruckt und unter anderem Lebensraum für Orchideen und seltene Schmetterlinge bietet.
Der Grenzgang endete mit einer Einkehr, bei der die Teilnehmenden ihre Erlebnisse Revue passieren ließen. Die Verbindung aus landschaftlicher Schönheit, geschichtlichem Wissen und geselliger Atmosphäre machte die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Mit Wanda Kurz als charismatischer Führungsperson und dem gelungenen Mix aus Historie und Genuss bleibt dieser Grenzgang sicher noch lange in Erinnerung – vielleicht auch als Motivation, den verschwundenen Grenzstein bei der nächsten Tour wiederzufinden.
Wanda Kurz ist für ihren Vater Hanspeter Borsch bei der Grenzstein-Wanderung eingesprungen. Foto: privat