Liebe Leserinnen und Leser,
zum Fest Weihnachten gehört der Frieden. „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen auf Erden“, ist die himmlische Botschaft der Engel. Seit 1986 hat sich dazu ein Ritus etabliert, der das Friedensthema sinnlich betont. In der Adventszeit wird in Bethlehem in der Geburtsgrotte von Kindern das Friedenslicht entzündet. Die Flamme wird dann von den Pfadfindern nach Österreich gebracht und von ihnen in einigen Ländern Europas weitergegeben. Das hat dazu geführt, dass in Deutschland in vielen Häusern zu Weihnachten das Friedenslicht von Bethlehem strahlte. Gottes Zuwendung zu uns Menschen, so die Botschaft dieses schönen Brauchs, lässt Frieden überall auf der Welt in vielen Wohnungen aufleuchten.
In diesem Jahr wird es beim Friedenslicht anders sein. Die Sicherheitslage im Nahen Osten lässt es leider nicht zu. So kommt das Friedenslicht von „Bethlehem“ in diesem Jahr aus der Wallfahrtskirche Christkindl in Steyr. Bethlehem im Westjordanland des Jahres 2024 ist unerreichbar für die friedliche Botschaft von Weihnachten. Der irdische Ursprungsort Bethlehem spiegelt uns auf diese Weise den ganzen Unfrieden unserer heutigen Welt wider.
Trotzdem bleibt die Friedensnachricht von Weihnachten mächtig. Gottes Zuwendung zum Menschen, das ist die Erfahrung der Christen seit 2000 Jahren, kommt nicht zum Stillstand durch das Chaos von Zerrissenheit der Völker, Unordnung im Beziehungsleben der Menschen und menschliches Versagen.
Das ist wirklich eine Hoffnung in dunklen Weltzeiten und schweren Phasen des irdischen Lebens. Der Friede von Weihnachten findet auch mitten im Chaos des Unfriedens seinen Weg. Möge diese Einsicht uns alle ermutigen in der Hoffnung und Entschiedenheit für Frieden und Versöhnung. Gottes Kommen an Weihnachten mache uns alle zu wirkmächtigen Wegzeugen des Friedens, wo nicht nur Kerzenschein leuchtet, sondern das Licht des Herzens den Kummer vertreibt und Zuversicht schenkt.
Ihr Pfarrer Stefan Peter
Katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus