Kronberg (kb) – Am 27. Juli 1874 gründeten 18 Kronberger Bürger nach einem öffentlichen Aufruf die Freiwillige Feuerwehr Kronberg. Das bedeutet, dass seit nunmehr 150 Jahren ehrenamtliche Frauen und Männer für die Stadt Kronberg im Taunus im Einsatz sind, um Leben zu retten, Brände zu löschen und unsere Gemeinschaft zu schützen.
Feuerwehrtag
Der Oktober steht in diesem Jahr in Kronberg ganz im Zeichen der Feuerwehr. Rund um den Schirnplatz in der Kronberger Altstadt wird das Jubiläumsjahr der Feuerwehr Kronberg mit mehreren Schauübungen sowie einem großen Zapfenstreich abgeschlossen. Geplant ist, die Entwicklung der Feuerwehrarbeit in den verschiedenen Jahrzehnten zu präsentieren.
Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, werden drei Schauübungen allen interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern dargeboten. Bei der ersten Übung wird die „Alte Spritze“ aus dem Jahr 1757 eingesetzt, um die damals mühsame Brandbekämpfung in früheren Zeiten zu veranschaulichen. Diese Spritze ist seit ihrer Herstellung im Eigentum der Stadt Kronberg. Diese Übung wird mit Unterstützung der Feuerwehr Bad Homburg durch eine ausziehbare Holzleiter aus dem Jahr 1928 ergänzt. Diese war früher bei der Feuerwehr Dornholzhausen im Dienst und ist heute als Leihgabe im Deutschen Feuerwehrmuseum in Fulda ausgestellt. Die Übung wird zeigen, dass die pferdegezogene Barockspritze dank der guten Pflege und mühevollen Restaurierung noch voll einsatzfähig ist.
Die zweite Übung dreht sich um die Brandbekämpfung in den 1940er und 50er Jahren. Hier wird der Einsatz eines leichten Löschgruppenfahrzeugs und einer Drehleiter zur Schau gestellt.
Dazu werden die Feuerwehren Oberursel-Stierstadt und Bad Homburg Kraftfahrzeuge einsetzen, die in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gefertigt wurden. Dabei handelt es sich zum einen um ein sogenanntes „Leichtes Löschgruppenfahrzeug“ (LLG), Daimler-Benz Typ L 1500 S, das im Jahr 1942 hergestellt wurde. Dieses Fahrzeug wurde durch die Feuerwehr Oberursel-Stierstadt in Eigenleistung aufwändig restauriert. Ein baugleiches Fahrzeug war in Stierstadt von 1947 bis 1966 im Einsatz. Zu diesem Fahrzeug gehört ein Tragkraftspritzenanhänger (Baujahr 1938) und eine Tragkraftspritze, mit DKW-Motor (Baujahr 1939). Während das Fahrzeug feuerwehrrot lackiert ist, trägt der Anhänger nach wie vor die polizeigrüne Farbe, die Feuerwehrfahrzeuge von 1937 bis Kriegsende tragen mussten.
Diese Übung wird ergänzt durch eine mechanisch über den Fahrzeugmotor betriebene 22 m Drehleiter (DL 22) der Feuerwehr Bad Homburg, die im Jahr 1950 dort in Dienst gestellt wurde. Die Drehleiter wurde von der Fa. Metz gebaut und hat ein Fahrgestell der Fa. Mercedes-Benz LF 3500. Diese Drehleiter war bis 1978 in Bad Homburg im Einsatz, wurde dann bis 1992 in der Partnerstadt Homburgs Mayrhofen im Zillertal eingesetzt. Im Jahr 1992 wurde sie zurückgeholt und seitens der Feuerwehr Bad Homburg komplett restauriert.
Die dritte Übung zeigt die heutige Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Kronberg. Hochmoderne Einsatzfahrzeuge und den heutigen Anforderungen entsprechende Einsatzkleidung verdeutlichen den Wandel der Zeit. Zum Einsatz kommen werden das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20 (Baujahr 2019, Hersteller Fa. Ziegler) sowie die Drehleiter DLK 23/12 (Baujahr 2002, Hersteller Fa. Metz).
Im Anschluss an die Schauübungen wird ein großer Zapfenstreich in der Kronberger Altstadt gespielt. Der Musikverein Flörsheim wird diesen stimmungsvoll in der Abenddämmerung gestalten.
Damit enden die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Kronberg in diesem Jahr.
Veranstaltungsort ist der Schirnplatz in der Kronberger Altstadt. Die genannten Darbietungen finden am 3. Oktober zwischen 17 und 20 Uhr statt.