„Aktives Kronberg“ betrachtet die Entscheidung zum Umbau der Kita Pusteblume kritisch und stellt den Kompromiss in Frage

Kronberg (kb) – „Der kleinste gemeinsame politische Nenner soll die beste Lösung für Kronbergs Zukunft und für ihre Bürger und Kinder sein?“ Diese Frage stellt sich zumindest der Verein „Aktives Kronberg“ nach der letzten Entscheidung zur Entwicklung des städtischen Bauprojektes Kita Pusteblume.

Seit vielen Jahren sei das Projekt der Erweiterung sowie Modernisierung der Kindertagesstätte Gegenstand von Beratungen in den verschiedenen städtischen Gremien. Seit dem Jahr 2019 existierten konkrete Pläne der Stadtverwaltung. Der Kostenrahmen sei von der Verwaltung zuletzt im Sommer 2023 der Politik vorgestellt worden. Trotzdessen wäre während der Haushaltsberatungen zum Doppelhaushalt für die Jahre 2024 und 2025 in der Stadtverordnetenversammlung das Aus für die Planung der Verwaltung durch die Kürzung der Investitionen von 5,4 Millionen auf 3,4 Millionen Euro gekommen. In den Augen von „Aktives Kronberg“ sei dies „ein Schlag für Kitaleitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie die Eltern“.

Kompromiss

Der Kompromiss der Kommunalpolitik sieht nun vor, dass ein Volumen von vier Millionen Euro bereit gestellt wird, mit der eine reduzierte Form der vormaligen Planungen umgesetzt werden kann. Das verabschiedeten die Stadtverordneten zuletzt mit einer eindeutigen Mehrheit. Zum Kompromiss kam es nach Angaben des Vereins „Aktives Kronberg“ erst nach der kürzlich stattgefundenen und anscheinend erstmaligen Besichtigung der Kita Pusteblume durch Mandatsträger und den persönlichen Erläuterungen der Kita- Leitung. „Aktives Kronberg“ bemängelt den Zeitpunkt: „Man fragt sich bei der Gelegenheit: Wäre eine Besichtigung nicht schon viel früher sinnvoll gewesen?“, äußern sich Vertreter des politischen Vereins.

Kritik

„Aktives Kronberg“ kritisiert, dass durch den Kompromiss das Klimaschutzkonzept der Stadt Kronberg und auch der vorgegebene Passivhausstandard sowie die Schaffung von zwei städtischen „bezahlbaren“ Wohnungen zur Gewinnung oder Bindung von Kita-Personal entfielen. Hinzu wären eine Verkleinerung des Gebäudevolumens und eine Absenkung des technischen Standards gekommen, was „Aktives Kronberg“ ebenfalls beanstandet.

„Es wird also zu einer Sparversion des Umbaus der Kita Pusteblume kommen. Der Umbau, der sicher mindestens 20 Jahre bestehen bleibt, soll in etwa zum Jahr 2028 fertiggestellt werden, also nur sieben Jahre vor Erreichung des mehrheitlich beschlossenen Ziels der Klimaneutralität der Stadt Kronberg im Jahr 2035“, formuliert es Vorstandsmitglied Kai Poerschke. Kronberg gehe bei diesem „Vorzeigeprojekt“ mit schlechtem Beispiel voran, ergänzt er und stellt fest, dass die Abkehr vom Klimaschutzkonzept der Stadt Kronberg beim Bau der Kita Pusteblume nun die private Motivation der Bürgerinnen und Bürger, selbst etwas Klimafreundliches zu gestalten, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht fördere. Die Kürzungen der Investitionen erscheinen in den Augen von „Aktives Kronberg“ noch unverständlicher, als die Stadt ein Guthaben von über 50 Millionen Euro „vor sich her schiebe“. Der Verein halte die ursprüngliche Planung der Verwaltung für angemessen, nachhaltig und zukunftsorientiert, formuliert es Mitglied Kurt Bürkin.

Abschließend erinnert „Aktives Kronberg“ nach dem Dafürhalten des Vereins an die politischen Ziele der zuvor formulierten politischen Ziele der Fraktionen im Kronberger Stadtparlament, auf die die Bürger vertrauen würden.

Darunter fielen unter anderem Klimaneutralität bis zum Jahr 2035, Wohnraum durch Nachverdichtung im städtischen Innenbereich zur Ressourcenschonung, zukunftsorientierte Investitionen für Kinder und Familien, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum mit Ausrichtung auf die Vergabe nach dem Einheimischen-Modell sowie nachhaltiger Umgang mit den Steuergeldern der Bürgerinnen und Bürger.



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