Gemischter Chor (im Vordergrund) und Vox Musicae sangen gemeinsam beim gut besuchten Benefizkonzert der Sängervereinigung 1861 Oberhöchstadt.
Foto: Wittkopf
Oberhöchstadt (pf) – Gleich mit drei ungewöhnlichen Ereignissen überraschte die Sängervereinigung 1861 Oberhöchstadt am vergangenen Sonntag: Mit einem Adventskonzert, das, wie die Vorsitzende Angela Hess sagte, bisher nicht auf dem Programm der Sängerinnen und Sänger stand. Zum Zweiten mit einem gemeinsamen Konzert des Gemischten Chors und Vox Musicae und zum Dritten mit einem Benefizkonzert.
Der Eintritt zum Konzert war frei, aber überall standen Spendenkörbe, die das Publikum freigiebig mit Geldscheinen und Münzen füllte. Außerdem hatten die Sängerinnen und Sänger im großen Saal der Mehrzweckhalle Oberhöchstadt einen Weihnachtsmarkt aufgebaut und verkauften an den Buden selbst gebackene Kekse, Getränke und Weihnachtsschmuck. Der gesamte Erlös kommt der Diakoniestation Kronberg zugute, wofür sich Ex-Bürgermeister Wilhelm Kreß als Vorsitzender des Fördervereins herzlich bedankte. „Wer weiß, vielleicht brauchen wir auch mal die Hilfe der Diakoniestation“, meinten viele Besucher des Konzerts, das am zweiten Adventssonntag unter dem Motto stand „Zwei Lichtlein brennen“.
Die Sängerinnen und Sänger der beiden Chöre, die das abwechslungsreiche Programm mit ihrer Leiterin Bettina Kaspary einstudiert hatten, traten nicht alleine auf. Sie hatten sich mit Johanna-Leonore Dahlhoff und Emilie Ebert zwei junge Querflötistinnen eingeladen, die zum Auftakt „Wie soll ich dich empfangen“ spielten, ehe beide Chöre und das Publikum gemeinsam und im Wechsel das bekannte Adventslied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ sangen. Am Klavier begleitete sie die Pianistin Oxana Grebneva. Den ersten Teil des Konzertes bestritt der Gemischte Chor mit Liedern, die auf die kalte Jahreszeit, den Winter, die Advents- und Weihnachtszeit einstimmten. Mit dem Lied „In dulci Jubilo“, bei dem nicht nur die Pianistin, sondern auch die beiden jungen Querflötistinnen den Chor begleiteten, ging dieser Teil zu Ende.
Nach der Pause, in der die Besucherinnen und Besucher fleißig einkauften, standen die Sängerinnen und Sänger von Vox Musicae auf der Bühne. Das erste Lied „Lauschet, höret“ (Bajuschki Baju) sangen wieder beide Chöre gemeinsam. Schwungvolle und rhythmisch reizvolle Weihnachtslieder gaben dem zweiten Teil des Konzerts internationales Flair und entführten das Publikum nach
Finnland und Schweden, England und Amerika. Dabei fehlte das häufig in der Adventszeit zu hörende „Jingle Bells“ ebensowenig wie „Merry Christmas Everyone“.
Zwischen den Liedern beider Chöre trug Gerti Kurth Advents- und Weihnachtsgeschichten sowie eine Reihe von Gedichten vor, die sie zum größten Teil selbst verfasste, wie das Gedicht vom Kronberger Weihnachtsmarkt, in dem sie die ganz besondere Stimmung in der Kronberger Altstadt mit den Ständen der Partnerschaftsvereine, den Spezialitäten wie der Kronberger „Kestesupp“ und den Drehorgelklängen treffend eingefangen hat. Aber auch Theodor Storms „Von drauß’ vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr“ fehlte nicht in ihrem Repertoire. Die besinnlichen Geschichten und Gedichte rundeten das abwechslungsreiche Programm, das mit dem gemeinsam von Chören und Publikum gesungenen Weihnachtslied „Tochter Zion“ ausklang, stimmungsvoll ab.
Der Erlös des Benefizkonzertes wird demnächst als Spende der Ökumenischen Diakoniestation übergeben.