Oberhöchstadt (kr) – Am vergangenen Sonntag lockte zum 25. Mal der Ostermarkt in Oberhöchstadt viele Neugierige und Käufer zwischen 10 und 17 Uhr an seine Verkaufsstände. Vor 25 Jahren hatte alles auf dem Dalles begonnen. Fünf Frauen stellten sich um den Brunnen, boten aus Holzhütten heraus Handwerkskunst, Gebasteltes und Gebackenes an. Sie verkauften Lose für die Teilnahme an einer Tombola. Diese Oberhöchstädter Marktfrauen waren zu der Zeit maßgeblich durch das Wirken von Frau Hemmann und Familie Eddigehausen geprägt. Auch in diesem Jahr waren die Marktfrauen vertreten, deren Erlöse bis heute an den Verein Krebskranke Kinder Frankfurt gespendet werden. Am Stand erinnerte sich Renate Vorberg an die Anfänge. Irgendwann war der Markt wegen des Wetters in die Altkönighalle umgezogen. Heute organisiert die Stadt Kronberg den Markt. „Wir arbeiten hier alle Hand in Hand“, sagt Frank-Michael Reuter aus der Abteilung Ordnungsangelegenheiten. Er sei sich schon bewusst, wem der Ostermarkt eigentlich zu verdanken ist. Doch außer den Marktfrauen waren viele andere alte Hasen (zu Ostern nicht verwunderlich) zugegen und erwarteten ihre Stammkundschaft. Ein Heimspiel war es für die Malerin Karin Krantz, die „so lange es den Markt gibt“ schon dabei ist. Mehr Kunst als Handwerk hatte sie zu bieten. Regina Laue verriet, dass sie, ebenfalls so lange es den Markt gibt, in jedem Jahr ein bemaltes Ei am Stand der Malerin Krantz kaufe. „Mittlerweile habe ich schon ganz schön viele. Aber sie gefallen mir einfach“, sagt sie mit einem Schmunzeln. Auch Hildegard Kahl-Neid kommt schon im zehnten Jahr mit ihren Vasen, Kerzenhaltern und Anhängern aus Keramik hierher. Martina Otto verkauft schon im 21. Jahr ihren Eierlikör, den sie nach altem Familienrezept herstellt. „Die Kunden kaufen in jedem Jahr ihre zwei bis drei Flaschen“, sagt sie. Von Irmtraud Hein hingegen werden keine Traditionsrezepte erwartet. „Zu mir kommen die Kunden und fragen, was ich Neues in diesem Jahr habe.“ Genauso ergeht es Renate Dann aus Steinbach mit ihrer Seidenmalerei. Bei beiden ist auf der Suche nach einem Dasein neben dem als „Haushaltsmanager“ aus einem Hobby mittlerweile ein zweites Standbein geworden. Auch die Standbetreiber, die erst wenige Male oder gar zum ersten Mal dabei waren, äußerten sich sehr angetan. Bereits am frühen Vormittag zog Hans-Rudolf Stochel positive Resonanz bei der Nachfrage nach seinen großen Holzhasen. Karin Schlotthauer freut sich immer, viele Menschen kennenzulernen. „Der Austausch ist einfach schön.“ Sie kam zum ersten Mal mit ihren selbst entworfenen und genähten Chacheurs und Hüten zu einem Ostermarkt. Am Stand von Daniela Bosk freuten sich die Kundinnen Brunhilde König und Tochter Christine Moos über kleine Geschenkideen und „etwas für das Urenkelchen“. Außerdem kauft Brunhilde König in jedem Jahr etwas am Stand der Marktfrauen wegen der Spenden an den Krebskranke Kinder e.V., Eier zum Anmalen und meistens auch noch ein Stück Kuchen zum Mitnehmen, der in diesem Jahr im Café des Fördervereins der Grundschule „Schöne Aussicht e.V.“ angeboten wurde. So hatten sich viele Besucher auf ihre alljährliche Runde über den Oberhöchstädter Ostermarkt eingestellt. Es gab viel Bekanntes und Originelles. Italienisches Kunsthandwerk, Nespresso-Recyclingschmuck, mit der nordhessischen traditionellen Schwälmer-Stickerei verzierte Lavendelsäckchen, Kürbiskern-Öl und Schokolade, handbemalte Mardorfer Eier, Rohlinge von ganz kleinen Wachteleiern bis hin zu Gänseeiern, Zweige vom Korkenzieherhaselnuss-Baum aus dem Garten des Nachbarn von Frau Vogel, fangfrisch geräucherte Forellen und der Tierschutzverein Kronberg hatte bereits am Morgen alle 100 Flaschen selbst angesetzten Eierlikörs verkauft. Selbstverständlich war der aus Eiern von freilaufenden Hühnern von Bauer Hildmann gemacht. Na dann, zum Wohl & Frohe Ostern!
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