Marc Chagall, die heilige Hildegard und der Rhein

Die Silberdisteln bei ihrer Rheintour Foto: privat

Kronberg (kb) – Die Silberdisteln hatten zum Spätsommer-Ausflug eingeladen. Der Wettergott war gut gelaunt und bescherte den Teilnehmern einen außergewöhnlich schönen und ereignisreichen Tag. Erstes Ziel waren die berühmten Chagall-Fenster der Pfarrkirche Sankt Stephan in Mainz. Die 1978 von Marc Chagall gestalteten Fenster sind einzigartig in Deutschland. Sie sind die letzten Fenster, die Chagall in seinem Leben schuf. Die eineinhalbstündige, vom heute 95-jährigen Zeitzeugen Monsignore Klaus Mayer gehaltene, Meditation beinhaltete unzählige Details zur Geschichte der Fenster. Dazu gehörten einzelne Darstellungen zur Kirchengeschichte, zu Marc Chagall selbst und zu seinem persönlichen Verhältnis zu diesem einzigartigen Künstler. Die Gestaltung der Fenster begann 1978 und Chagall wollte sie als Beitrag zur jüdisch-deutschen Aussöhnung verstanden wissen. Bis zu seinem Tod 1985 schuf Chagall insgesamt neun Fenster. Nach seinem Tode wurden die Arbeiten an den restliche Fenstern von Marc Chagalls Schüler Charles Marq fortgesetzt. Auch wenn die äußeren Lichtverhältnisse wegen des noch vorherrschenden Morgennebels eher schlecht waren, so erstrahlten doch die Fenster vom Innenraum der Kirche aus betrachtet in ihrem einzigartigen Blau.

Nächstes Ziel war Rüdesheim im Rheingau, wo die Silberdisteln im inmitten der Weinberge gelegenen Weingut Magdalenenhof das Mittagessen einnahmen. Die zwischenzeitlich aufgegangene spätsommerliche Sonne und die schöne Landschaft der Weinberge mit prall gefüllten Weintrauben war eine beeindruckende Kulisse.

Anschließend ging es zur nahegelegenen Abtei Sankt Hildegard. Das oberhalb Rüdesheims gelegene Benediktinerinnen-Kloster hatte für jeden Teilnehmer etwas zu bieten und alle kamen auf ihre Kosten, denn die Möglichkeiten waren vielfältig: Besichtigung der Abteikirche, Besuch des Info-Pavillons mit Detailinformationen über das Leben der heiligen Hildegard und die Ordensregeln der Benediktiner, Schlendern durch den Klosterladen mit umfangreichem Angebot der im Kloster hergestellten Produkte oder Einkehr in das Klostercafe und Probieren des von den Ordensfrauen hergestellten Kuchens. Für die Freunde der Natur bot sich ein Spaziergang durch die Weinberge oder auch ein Verweilen auf einer der am Wegesrand stehenden Bänke an. Der Blick über die Klosteranlage, die Weinberge, Rüdesheim und das Rheintal sowie das gegenüberliegende Bingen war einzigartig.

Abschließender Höhepunkt dieses Ausfluges war eine Schifffahrt auf dem Rhein. Die Fahrt begann in Rüdesheim und führte zunächst rheinabwärts, vorbei am Niederwald-Denkmal, der Mäuseturm-Insel, dem Rotwein-Städtchen Assmannshausen, den Burgen Reichenstein und Rheinstein und über Bingen wieder zurück nach Rüdesheim. Die meisten der Teilnehmer ließen es sich nicht nehmen, die Fahrt auf dem Sonnendeck des Schiffes zu erleben. Bei geselligem Zusammensein, Kaffee und Kuchen (oder auch einem Gläschen Rheingauer Riesling) genossen alle die einzigartigen Ausblicke in die Landschaft der Weinberge und den Rhein.

Interessenten, die den Verein näher kennenlernen wollen, sind gerne zu den jeweiligen Veranstaltungen willkommen. Weitere Details zum Verein und seinen Aktivitäten unter www.silberdisteln.de oder der Geschäftsstelle unter der Telefonnummer 06173-9952006.



X