25. Ortsbeiratssitzung mit Ortsbegehung in Schneidhain

Die Mitglieder des Ortsbeirates Gilbert Schulz-Schomburgk, Julia Hahl, Wolfgang Gottschalk (Ortsvorsteher), Runa Hammerschmitt (Stadtverordnete), Ralf von Cleef, Dr. Michael Pfeil, Angelika Colloseus und Cordula Jacubowsky vor dem Geschwindigkeitsmessgerät an der Ortseinfahrt (v.li.n.re.)Foto: Natalie Diehl

Schneidhain (nd) – Am Montag, 1. Juli, fand in Schneidhain die 25. Sitzung des Ortsbeirates und eine Ortsbegehung statt. Erster Anlaufpunkt von Bürgern Schneidhains und den Mitgliedern des Ortsbeirates war der neue Wanderparkplatz am Fuße des Johanniswaldes. Ortsvorsteher Wolfgang Gottschalk (ALK) hatte sich erfolglos darum bemüht, dass auch ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes kommt, um noch einige offene Fragen zu klären. „Man hat uns gebeten, den Dienstweg einzuhalten – das nehmen wir so hin und machen es dann so“, erklärte Gottschalk. Nach jahrelangem Streit um das Grundstück der ehemaligen Kläranlage hatte sich die Stadt entschlossen, den Wanderparkplatz zu bauen. Anwohner hatten gegen die Nutzung als Lagerplatz für Baumaterialien geklagt und die Untere Naturschutzbehörde mit einer Geldstrafe gedroht. Durch die Baugenehmigung für den Wanderparkplatz konnte die Strafe umgangen werden und auch mit den Anwohnern konnte man sich durch einen Nutzungsplan einigen. Dieser Nutzungsplan beinhaltet zwölf Punkte, um die Störung der Anwohner so gering wie möglich zu halten. Unter anderem ist keine Nachtnutzung des Parkplatzes vorgesehen und daher auch keine Beleuchtung; außerdem soll es keine Sitzgelegenheiten geben, damit es nicht zu längeren Aufenthalten kommt. „Diese Punkte sind von Seiten der Stadt einzuhalten“, so Stadtverordnete Runa Hammerschmitt (ALK). Manch ein Schneidhainer ist jedoch noch nicht vom neuen Wanderparkplatz überzeugt. „Wir befürchten eine Vermüllung, das Grundstück ist schlecht einsehbar und wird sicher eine Abladekippe“, berichtete Anwohner Hans-Kurt Günther. Zu keinem Ergebnis kam man bei der Frage, ob am Rande des Platzes noch Bauschutt liegt und ob dieser dann noch beseitigt werden müsste. Der Parkplatz ist noch nicht eröffnet, wahrscheinlich hat noch keine Bauabnahme stattgefunden und das Eingangstor ist in der Einfahrtsrampe fest betoniert, sodass es sich nicht mehr schließen lässt.

Geschwindigkeitsmessung

Die nächste Station war das Geschwindigkeitsmessgerät an der Ortseinfahrt zu Schneidhain, an der Kreuzung Wiesbadener Straße und An den Geierwiesen. „Zunächst einmal ist es eine tolle Aktion des Ordnungsamtes, gegen alle Widrigkeiten ein solches Gerät aufzustellen“, erzählte Wolfgang Gottschalk. Die Messungen hätten ergeben, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 37 km/h liege und 70 Prozent der Autofahrer die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 30 km/h überschreiten. „Das Gerät steht seit Monaten, aber es gibt vonseiten der Stadt keine Strategie“, so Gottschalk. Noch dazu könne man das Schild mit der Geschwindigkeitsbegrenzung kaum sehen. Nachdem sich an dieser Stelle ein Unfall ereignet hatte, steht dieses zusätzlich noch schief. „Wenn Anwohner einem Autofahrer allerdings absichtlich einen Ball vor das Auto werfen, so wie es mir passiert ist, dann hört der Spaß aber auf“, erklärte Ortsbeiratsmitglied Dr. Michael Pfeil (CDU). Eine Querungshilfe an dieser Stelle der Wiesbadener Straße wird es leider nicht geben, auch wenn hier viele Fußgänger die Straßenseite wechseln. Etwas Hoffnung für eine Beruhigung dieser Gefahrenstelle gibt es jedoch noch. „Eventuell bringt das Radverkehrskonzept eine Lösung“, so Runa Hammerschmitt.

Parkplätze und Bahnübergang

Auf dem Weg zum Dorfgemeinschaftshaus hielt der Tross dann noch an der Wiesbadener Straße und überquerte den Bahnübergang an der Katholischen Kirche. Störfaktor an der Wiesbadener Straße sind die nicht ausgewiesenen Parkplätze, denn eigentlich sind dort schon lange wechselseitige Parkbuchten geplant. „Die Parkplätze müssen ausgewiesen werden – wir warten seit sieben Jahren darauf“, bestätigte Wolfgang Gottschalk. Zuständig für die Auszeichnung dieser sei Hessen Mobil.

Die Schwierigkeiten mit dem Bahnübergang sind hinlänglich bekannt, denn dieser ist einer der Bahnübergänge ohne elektronisches Signal. Dies führt dazu, dass die Lokführer an jener Stelle die Hupe betätigen müssen, was die Anwohner regelmäßig aus dem Schlaf reißt.

Tagesordnung schnell abgehandelt

Die im Anschluss mit etwas Verspätung stattfindende Ortsbeiratssitzung hatte nur wenige Punkte auf der Tagesordnung und war dementsprechend schnell beendet. Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko (CDU) war ebenfalls zu ihrer ersten Ortsbeiratssitzung in Schneidhain gekommen.

Ein Ärgernis für die Mitglieder des Ortsbeirates war die Aufstellung eines Sonnenschirmes auf dem Spielplatz vor der Heinrich-Dorn-Halle, denn dort seien Sonnensegel geplant gewesen. Gefährlich sei die Aufstellung des Schirmes, denn die spielenden Kinder könnten vom Klettergerüst auf den Schirm klettern. Der Schirm war vom Verein Kinder in Königstein e. V. gespendet worden – eine gut gemeinte Tat, die allerdings auf Kommunikationsprobleme stieß. „Wir hatten uns auf ein Sonnensegel geeinigt und der Verein hat einen Schirm bestellt, obwohl die Stadt wusste, dass wir Sonnensegel wollten“, so Gilbert Schulz-Schomburgk (ALK). „Die Sonnensegel werden kommen, ich war damals selbst noch nicht in der Verwaltung“, erklärte Beatrice Schenk-Motzko. Eine Lösung für den Sonnenschirm ist auch schon gefunden – dieser wird an den Kindergarten in Schneidhain gehen.

Bei der anschließenden Fragestunde der Bürger ging es erneut hauptsächlich um die Problematik, welche die Schneidhainer zurzeit am meisten bewegt – den Bahnlärm. „Das Thema beschäftigt uns schon seit Monaten, selbst Königsteiner wenden sich an den Ortsbeirat in Schneidhain“, erzählte Ortsvorsteher Gottschalk. Es gebe nur eine Lösung zur Befriedung und das seien Lichtanlagen. Beatrice Schenk-Motzko war indes auch nicht untätig und bestätigte, dass sie sich in Kürze mit Albrecht Kündiger, Bürgermeister von Kelkheim und Eva Söllner, Bürgermeisterin von Liederbach, treffen werde. „Wir werden uns geschlossen für Lichtanlagen einsetzen und uns nochmal mit Start und der HLB zusammensetzen“, so Schenk-Motzko. Eine schnelle Lösung wird es jedoch nicht geben. „Vier bis fünf Jahre dauert es mindestens, bis ein Bahnübergang steht“, erklärte Runa Hammerschmitt.

Die letzte Frage betraf die Parksituation in den Straßen Am Hainchen und Am Erdbeerstein. Dort dürfen die Anwohner nicht mehr auf den Gehwegen parken, allerdings ist auch das Parken auf der Straße nicht möglich, da die Straßen dann zu schmal für die Feuerwehr und die Müllabfuhr seien. Bürgermeisterin Schenk-Motzko versprach, die Angelegenheit an die Verwaltung weiterzugeben.

Aufgrund der Sommerferien findet die nächste Ortsbeiratssitzung erst wieder im September statt. Die Ortsbeiratssitzung im November entfällt, weshalb es im September zwei Sitzungen geben wird.



X