Katholische Kirche St. Michaelfeierte 75-jähriges Jubiläum

Bei der Pflegeaktion am Kirchberg wurde tatkräftig mit angepackt.Fotos: Diehl

Mammolshain (nd) – Am 3. Oktober 2023 war es so weit: Die Mammolshainer feierten das 75-jährige Jubiläum der Einweihung „ihrer“ katholischen Kirche St. Michael. Im Jahr 1948, kurz nach dem 2. Weltkrieg, wurde die Kirche, errichtet von Mammolshainer Bürgern und unter der Leitung von Pfarrer Bernhard Bendel, fertiggestellt. Sie ist ein echtes Wahrzeichen Mammolshains, ist sie doch mit Serezitgneis, auch als Taunusschiefer bekannt, verkleidet, der aus den acht Steinbrüchen stammt, die es damals in Mammolshain gab. Die ursprüngliche Kapelle, erbaut 1738, sollte eigentlich abgerissen werden, wurde dann aber in den neuen Kirchenbau integriert. Auch im Inneren lässt sich Altes bewundern; so stammen zum Beispiel zwei Statuen aus dem einstiegen Kapuzinerkloster in Königstein, und auch die Orgel wurde bereits 1902 gebaut und befand sich zuvor an verschiedenen Standorten in Deutschland.

Förderverein St. Michael

Am Samstag, dem 30. September, riefen die Mitglieder des Fördervereins St. Michael zur „Pflegeaktion am Kirchberg“ auf – Mammolshainer Bürger und auch die Kerbeborsch und -mädscher ließen es sich nicht nehmen, tatkräftig mit anzupacken. Der Verein wurde 2007 gegründet und widmet sich dem Schutz und der Pflege der denkmalgeschützten Kirche, nachdem Sparmaßnahmen der Diözese Limburg dies nötig machten. Laut dem Zweiten Vorsitzenden Georg Pfeiffer könne es sich die Katholische Kirche nicht mehr leisten, für die Kosten sämtlicher Pflegemaßnahmen ihrer zahlreichen Kirchen aufzukommen. Mit Unterstützung des Vereins konnte bereits 2018 das Geläut mit den vier Glocken des Glockenturms saniert werden.

Pflegemaßnahmen am Kirchberg

Unter den geschulten Händen des Ersten Vorsitzenden, Johannes Schiesser, konnte mit professionellem Gerät gearbeitet werden, denn dieser ist Leiter eines Gartenbaubetriebs. Bei strahlendem Sonnenschein wurden Hecken gestutzt, abgestorbenes Gehölz entfernt, Unrat gesammelt und Küster Wolfgang Buckel gewährte stolz einen Blick in „seine Lieblingskirche“. Pünktlich zum Jubiläum der Kirche erstrahlt der Kirchberg, der seit über 30 Jahren nicht mehr gepflegt wurde, wieder in neuem Glanz und man kann zum ersten Mal seit langem von dort aus wieder über die Dächer Mammolshains ins sehenswerte Tal blicken. Auch für das leibliche Wohl der Helfer wurde gesorgt, es gab keinen Mangel an Getränken, und auf dem Grill brutzelten Würstchen.

Am Sonntag, 8. Oktober, wird eine Bronzetafel mit den Eckdaten der Kirche St. Michael enthüllt, die der Verein auf eigene Kosten im Gussverfahren hat herstellen lassen. Informationen zum Verein findet man unter www.st-michael-mammolshain.de.

Generell wird am Wochenende vom 6. bis 8. Oktober gefeiert, denn dann steigt die Mammolshainer Kerb und es heißt auch in Mammolshain wieder: „Wem is die Kerb?!“

Der Erste Vorsitzende Johannes Schiesser und der Zweite Vorsitzende Georg Pfeiffer des Fördervereins

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