Königstein (kw) – Neu ist das Thema Feuerwehrgerätehaus in Mammolshain nicht. Dass Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) kurz vor Ende seiner Amtszeit den aus seiner und CDU-Sicht besten Standort für das Feuerwehrgerätehaus unter Dach und Fach bringen will, sei keine Überraschung. Doch er schränke damit den Handlungsspielraum seines Amtsnachfolgers oder seiner Amtsnachfolgerin ein, kritisiert die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK).
Mammolshain braucht eine neue Feuerwehr
Dass das Feuerwehrgerätehaus nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften entspreche, sei seit Jahren bekannt. Passiert sei allerdings nichts. Die ALK unterstütze daher vorbehaltlos den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses, so der stellvertretende Ortsvorsteher Günther Ostermann.
Kritik übt er am Vorgehen. Erst Ende 2022 habe sich eine Gruppe aus der Verwaltung der Stadt Königstein, der Feuerwehr und dem Mammolshainer Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich (CDU) endlich des Themas angenommen. Dem Ortsbeirat Mammolshain und anschließend dem Bau- und Umweltausschuss (BUA) sei dann ein Standort an der Landstraße L3327, auf dem sogenannten Kranichplatz, vorgelegt worden. Insgesamt seien im Vorfeld zwölf potenzielle Standorte besichtigt worden. Weder die Standorte noch der Prozess der Entscheidungsfindung seien den Gremien näher erläutert worden, bemängelt Ostermann, der die ALK auch im Bau- und Umweltausschuss vertritt.
Daher wurde entschieden, vor einer endgültigen Entscheidung alle potenziellen Standorte zu besichtigen und im Anschluss eine Sitzung des Ausschusses im Dorfgemeinschaftshaus Mammolshain abzuhalten.
„Kranichplatz“ wird kritisch gesehen
Der von der Verwaltung favorisierte Standort Kranichplatz sei von vielen Bürgerinnen und Bürgern beanstandet worden, so Ostermann. Der Kranichplatz sei ein beliebter Platz für die Mammolshainer und die Besucher des Kastaniendorfs. Er biete Blickachsen auf die Altstadt Kronbergs mit der Burg und die Skyline Frankfurts. Zudem sei der Platz in jedem Jahr Ziel vieler Radsportbegeisterter, die am 1. Mai das Radrennen besuchen. Nur hier, am Mammolshainer Berg, komme man den Radprofis so nahe, während die Mammolshainer Vereine den Platz „bewirtschaften“.
Entsprechend viele Mammolshainer Bürgerinnen und Bürger seien zur Ausschusssitzung gekommen, um ihr Missfallen am Standort Kranichplatz kundzutun.
Dem Antrag der FDP, den umstrittenen Tagesordnungspunkt von der Tagesordnung zu nehmen, wurde mehrheitlich nicht stattgegeben, denn dann wären die anwesenden Besucher weiterhin uninformiert geblieben.
Die ALK begrüßte die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, weshalb sie forderte, zunächst die Diskussion zu führen und dann über eine mögliche Vertagung abzustimmen. Ostermann kritisierte, dass weder die Mammolshainer noch die Königsteiner Mandatsträger in den Planungsprozess eingebunden gewesen seien. Das große öffentliche Interesse zeige, dass hier noch weiterer Informationsbedarf bestehe.
ALK hält den Parkplatz Mönchswald für gut geeignet
Aus Sicht der ALK gibt es einen weiteren Standort an der Landesstraße, der gut geeignet sei, um als Ausgangspunkt für Feuerwehreinsätze genutzt zu werden. Gute Bedingungen sehe die ALK am Parkplatz Mönchswald. Sie habe bereits einen Vorschlag erarbeitet. Dieser zeige, dass das geplante Gerätehaus hier genauso gut Platz finde und die Erreichbarkeit durch die unmittelbare Position an der Landesstraße besser sei als am Kranichplatz oder jedem anderen der besichtigten Standorte. Zudem sei die Topographie hier geeigneter, so dass man von geringeren Baukosten ausgehen könne. Aus ALK-Sicht sind die wichtigen Faktoren wie Erreichbarkeit des Standortes für die Einsatzkräfte, Zentralität zu den Einsatzorten, Zeitbedarf bis zum Erreichen der Einsatzorte und Parkmöglichkeiten für die Einsatzkräfte an dieser Stelle optimal erfüllt.