Verweilen und genießen: Bei den neuen Stadtmöbeln heißt es „Testen erwünscht“

Schöner sitzen in und rund um die Konrad-Adenauer-Anlage: Drei dieser sogenannten Parklett Oasen wurden mit Hilfe des Projektes von „Nahmobilität Hessen“ aufgestellt. Fotos: Schramm

Große Augen haben einige Passanten in der vergangenen Woche in der Königsteiner Stadtmitte gemacht. Aus verschnürten und in Folie verpackten Bauteilen bauten eifrige Hände am Mittwoch in Windeseile Sitzmöbel, Bänke, Fahrradständer zusammen und bepflanzten Blumenkästen. Zwei Tage später standen mit einer Ausnahme die insgesamt 14 gelben und blauen Elemente mit Echtholzbeplankung fertig bereit und wurden auch schon von den Bürgerinnen und Bürgern rund in der Konrad-Adenauer-Anlage und am Rande des Kapuzinerplatzes eifrig in Anspruch genommen. So eine kleine Rast nach dem Einkauf auf dem Wochenmarkt tut auch mal gut. Es war aber auch die Frage zu hören, ob hier schon der lange geplante Umbau der Konrad-Adenauer-Anlage in Angriff genommen worden ist.

Nein, so weit ist es noch nicht, aber die Möblierung ist in gewisser Weise ein Auftakt, welche Art von Möbeln an welchen Orten gewünscht sind, um die Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte zu verbessern. Die Stadtmöbel haben die Stadt auch gar nichts gekostet, sie sind vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum im Rahmen des Projekts „Nahmobilität Hessen – Straßen neu entdecken“ für gut drei Monate ausgeliehen worden. Die Aktion ist quasi ein Gemeinschaftswerk des ehemaligen Bürgermeisters Leonhard Helm, der das Leihgeschäft eingefädelt hat und Beatrice Schenk-Motzko, die den Mietvertrag unterschrieben hat, dass Königstein als letzte hessische Kommune in diesem Jahr die Stadtmöbel erhält. Die Stadt musste sich nur darum kümmern, die Stellflächen in Sachen Tragfähigkeit herzurichten. Bis zum Ende der Herbstferien in der letzten Oktoberwoche laden die Möbel nun zum Verweilen und Genießen ein, wobei eine Verlängerung der Miete noch möglich ist.

Ziel des Projektes des Wirtschaftsministeriums ist es, dass sich Fußgängerinnen und Fußgänger in den Straßen wohler fühlen und zu sehen, wie sich diese umgestalten lassen. Königstein hat sich mit wenigen Ausnahmen – eine Sitzkombi steht in der Hinteren Hauptstraße vor der Galerie Uhn– sogar ein wenig von der eigentlichen Projektidee entfernt und die Möbel vor allem in und um die Konrad-Adenauer-Anlage aufgestellt, was aber im Ministerium gut ankam, wie Stadtplaner Kai Prokasky, der die Aktion koordiniert, erklärt. „Die grundsätzliche Idee dahinter ist, dass die Bürgerinnen und Bürger dort nicht nur verweilen, sondern uns ein Feedback geben, wie die künftige Gestaltung der Stadtmitte aussehen könnte. Wir wollen testen, ob und wie diese Form der Stadtmöblierung bei der Bevölkerung ankommt und wie sich diese Art von Bänken in unser Stadtbild einfügt.“

Es gibt bei der Kur- und Stadtinformation (Hauptstraße 13 a) sowie auf der Website der Stadt im Bereich „Wirtschaft und Stadtentwicklung“ Flyer mit Informationen zum Projekt. Über einen QR-Code, der auch an der Infotafel am Kapuzinerplatz kommuniziert wird, können die Bürgerinnen und Bürger einen kurzen Fragebogen zu der Aktion ausfüllen. Natürlich werden Feedbacks auch formlos zum Beispiel per E-Mail berücksichtigt, wichtig sei, so Prokasky, dass die Öffentlichkeit mitgenommen wird. Das war auch eine Vorgabe des Wirtschaftsministeriums bei der Berücksichtigung Königsteins.

Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko lädt die Königsteinerinnen und Königsteiner ebenfalls ein: „Wir freuen uns über viele Rückmeldungen, ob Ihnen die begrünten Bänke gefallen. So können wir mit den Menschen zusammen entscheiden, ob wir dieses Projekt weiter verfolgen möchten. Das Wichtigste ist, machen Sie mal eine gemütliche Pause in unserer Konrad-Adenauer-Anlage und genießen unsere Stadt.“ In die Zeit bis zum Oktober fallen das Ferienprogramm der Jugendarbeit (13. bis 16. und 20 bis 23. August), der Weinprobierstand, das Stadtradeln und die Klimatage – alles Gelegenheiten, bei denen zusätzliche Sitzgelegenheiten gute Dienste leisten.

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