Königstein – „Mehr Fantasie und Engagement bei der Bekämpfung der Trinkwasserknappheit“ fordern die Königsteiner GRÜNEN von der Stadtverwaltung angesichts der Anfang des Monats von der Stadt ausgerufenen Wasserknappheit nach Gefahrenabwehrverordnung. Vorgeschlagen wird eine „Königsteiner Wasser-Fibel“ mit konkreten Hilfen und positiven Beispielen beim verantwortlichen Umgang mit der wertvollen Ressource Trinkwasser. Es sei zudem an der Zeit, so die GRÜNEN, „eine umfassende und langfristige Trinkwasserstrategie für die Stadt Königstein in Zeiten der Klimakrise zu entwerfen“.
„Der Wassernotstand zeigt einmal mehr, wie sich Extremwetterlagen als Folge der menschgemachten Klimakrise im Alltagsleben konkret auswirken. Die vom Parlament und mit den Stimmen der GRÜNEN verabschiedete Gefahrenabwehrverordnung ist ein wichtiges Instrument. Wir dürfen die Menschen in Königstein allerdings jetzt nicht mit Verboten und Appellen alleine lassen. Die Stadt muss mehr Fantasie und mehr Engagement zur Lösung der Problematik zeigen. Sie muss erklären, in den Dialog gehen, konkrete Ziele benennen und vor allem positive Beispiele für den verantwortlichen Umgang mit Trinkwasser geben“, erklärt Parteisprecherin Bärbel von Römer-Seel.
Die GRÜNEN Königstein wollen grundsätzlich mehr Aufklärung und Dialog. Die Drohung mit schmerzhaften Geldbußen vom Ordnungsamt dürfe sich immer nur an die sehr wenigen Uneinsichtigen richten. Vor dem Hintergrund einer sich künftig eher verschärfenden Klimakrise fordert die grüne Parteisprecherin, „Königstein beim Thema Trinkwasser zukunftsstark zu machen und auf eine Zukunft mit mehr Extremwetterlagen vorzubereiten.“ Dafür brauche es kurzfristig mehr als rechtstechnische Verordnungen, ad-hoc-Durchsagen der Feuerwehr und Appelle.
Konkret schlagen die GRÜNEN die Entwicklung einer „Königsteiner Wasser-Fibel“ vor. Diese müsse lebensnah die Gefahren von Extremwetterlagen für die Trinkwasserversorgung der Stadt Königstein darstellen. Die Konsequenzen für das gesellschaftliche Zusammenleben, für die Wirtschaft und für den Königsteiner Haushalt gelte es transparent und realistisch darzustellen. Vor allem aber wollen die GRÜNEN positive Beispiele und effektive Handlungsmöglichkeiten für alle Haushalte vermittelt sehen: „Wir brauchen viel spezifischere Handlungsoptionen für ganz unterschiedliche Zielgruppen: Unternehmen oder Gewerbe, Mieter in kleinen Wohnungen, Hauseigentümer mit kleinerem oder größerem Vorgarten oder eben Villen mit Pool und großen Gartenanlagen benötigen jeweils unterschiedliche Ansätze und Vorgaben für den verantwortlichen Umgang mit dem wertvollen Allgemeingut Trinkwasser“, fordern die GRÜNEN mit allem Nachdruck. „Wir brauchen überzeugende Vorbilder aus allen Schichten der Bevölkerung“, ist Bärbel von Römer-Seel überzeugt.
Die „Königsteiner Wasser-Fibel“ müsse konkrete Hilfestellung bieten. Denkbar wäre etwa ein Kapitel zu Blumen, Pflanzen, Sträuchern und Büschen, die besonders hitze- und trockenverträglich, einfacher in der Haltung und zudem insektenfreundlich sind. Eine solche klimarobuste und nachhaltige Bepflanzung sei zudem auch Aufgabe für die Gartenanlagen und Bepflanzungen der Stadt Königstein.
„Das Thema Trinkwasserknappheit wird alle Bürger*innen auch in den nächsten Jahren stark beschäftigen. Die GRÜNEN wollen Königstein zukunftsstark machen. Unser Ziel ist daher eine umfassende und langfristige Trinkwasserstrategie für die Stadt Königstein in Zeiten der Klimakrise. Dazu müssen konkrete und überprüfbare Vorgehensweisen definiert werden, die sich an den Grenzen der Ressource Trinkwasser orientieren“, so die GRÜNEN. Die Zeit dränge, so die Parteisprecherin: „Wir dürfen künftig nicht mehr Trinkwasser verbrauchen, als wir von der Natur zur Verfügung gestellt bekommen. Wenn wir für unsere Kinder und Enkelkinder Handlungsoptionen erhalten wollen, brauchen wir als Stadt Königstein schnell entsprechende Zukunftsstrategien zum Thema Trinkwasser.“ Dies gelte besonders im Hinblick auf die Neubaugebiete Kaltenborn III, Hardtberg und das neu ins Gespräch gebrachte Gewerbe- und Wohngebiet an der Sodener Straße. „Überall werden Flächen für Bauvorhaben und Straßenbau versiegelt, während gleichzeitig zahlreiche neue Anwohner*innen mit Trinkwasser versorgt werden müssen“, rückt Römer von Seel vor Augen. Nach Meinung der GRÜNEN ist das Gebot der Stunde, innovative Lösungen für die Nutzung von Niederschlagswasser zu erarbeiten und Regeln für die deutliche Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs von der Stadt vorzugeben. (pu)