Begeisternde Bühnenkunst beim 16. Kul(tur)inarischen Abend am Taunusgymnasium

Die TGK-Bigband führte mit mitreißenden Stücken zum Abendprogramm hin.  Fotos: TGK

Königstein (kw) – Ungeahnte Talente von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften auf die Bühne zu bringen und sich anschließend bei kleineren Leckereien und Getränken darüber auszutauschen – das Konzept des Kul(tur)inarischen Abends sorgt nun schon seit 16 Jahren am Taunusgymnasium für stimmungsvolle, bereichernde Erlebnisse. Und auch dieses Jahr war der Theaterraum des Gymnasiums wieder bis auf den letzten Platz gefüllt von Eltern, Schülern und Lehrkräften, die die Darbietungen der Schulgemeinde genießen wollten.

Der Tradition folgend, startete die TGK-Bigband unter der Leitung von Philip Kriegeskotte und Martin Hublow mit den mitreißenden Stücken „The Pink Panther“ und „Walk On By“, letzteres gefühlvoll gesanglich unterstützt von der ehemaligen Schülerin Lea Klein. An den Klarinetten spielten Felix Dölken (7a) und Johannes Hogg (7c), am Horn Darius Cleppien (7a), an den Saxophonen Lugh Dittmer (Q4), Denis Reznichenko (7f) und Luca Straßberger (8f), am Fagott David Wagner (8a), an den Trompeten Woo June Kang (7a) und Herr Kriegeskotte, an den Posaunen Johann Behling (10b), Roman Klein (7e), Richard Michels (Q4) und Felix Weiland (Q4), an der Tuba Robert Michels (10b); die Rhythmusgruppe bestand aus Philipp Dützmann (Gitarre, 7a), dem ehemaligen Taunusgymnasiasten Alex Poppe (Gitarre), Zhe Cheng (E-Bass, E2), Elias Leemüller (Piano, Q2), Linus Fujita (Schlagzeug, 7d) sowie dem ehamligen Schüler Lukas Kieslich (Schlagzeug/Perkussion).

Christine Antony, die Initiatorin des Kul(tur)inarischen Abends, die mit ihrer unnachahmlichen Moderation immer wieder charmant die Darbietungen ins rechte Licht zu rücken versteht und damit dem Kul(tur)inarischen Abend ihre ganz besondere persönliche Note hinzufügt, begrüßte das Publikum. Ihre Moderation dient ebenfalls seit 16 Jahren als roter Faden durch den Abend und verdeutlicht immer wieder wichtige Hintergründe und Zusammenhänge, durch die das Publikum die Beiträge noch mehr würdigen kann.

Christine Antony kündigte einen ungewöhnlichen Beitrag an: den Kurzfilm „Amour Fou“, der im Zusatzkurs „Filmmusik“ der E-Phase unter Leitung von Martin Hublow komplett neu vertont worden war. Michael Berenbaum und Elias Leemüller (beide Q2) stellten das Gemeinschaftswerk stellvertretend vor, und das Publikum war beeindruckt ob der äußerst stimmigen Tonspur, die dem temporeichen Animationsfilm an Professionalität in nichts nachstand.

Die Schulband, geleitet von Jessica Strecker, brachte den Song „Lose Control“ zu Gehör. Die brillante Sängerin der Band, Soraya Wingenter (8f), überzeugte einmal mehr mit ihrer imposanten Stimme; begleitet wurde sie dabei druckvoll von Linus Fujita (7d) am Schlagzeug, Michael Berenbaum (Q2) am Flügel, Zhe Cheng (E2) am E-Bass sowie Joo Eun (9d) an der E-Gitarre.

Catarina von Hoffmeister (6e) verzauberte das Publikum mit den „Variationen über ein Thema von Paganini“ von Isaak Berkowitsch am Flügel. Anschließend beeindruckten Tara Grimm (E2) an der Violine, Carlotta Hembach (als Gast) ebenfalls an der Violine und Dr. Susanne Eden am Flügel mit dem anspruchsvollen 1. Satz aus dem Doppelkonzert für zwei Violinen und Klavier (BWV 1043) von Johann Sebastian Bach.

Jonathan Bellinghausen (8c), der Sieger des letztjährigen Poetry-Slam-Wettbewerbs am Taunusgymnasium, trug seine selbst geschriebene und äußerst amüsante „Geschichte eines Golfballs“ vor – zahlreiche Lacher und großer Applaus waren ihm sicher.

Die Kunstform Tanz stellt seit jeher eine wichtige Säule des Kul(tur)inarischen Abends dar – und auch dieses Jahr gab es davon eine große Bandbreite zu sehen. Denn unterschiedlicher konnten die Tanzstile kaum sein: Von Latin über Hip-Hop und Ballett bis hin zu Contemporary Dance entfaltete sich die Vielfalt dieser Kunstform auf der Bühne des Theaterraums. Die Geschwister Raphael (6e) und Victoria Jähnig (als Gast) zeigten ihr hohes Niveau im Showtanz Latein – von der Körperspannung über die Choreographie bis hin zu den Kostümen eine professionell anmutende Darbietung. Mit drei Tanzgruppen konnten die Zuschauer etwas Après-Ski-Luft schnuppern: Die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler zeigten ihre tänzerischen Darbietungen, mit denen sie bei der Schneesport-Woche in Wolkenstein angetreten waren – mit Hip-Hop-Moves brachten Felix Dölken, Felix Küls und Konstantin Sattler (alle 7a) Stimmung in den Saal; Dorothee Becker und Larissa Künne (beide 7f) bezauberten mit einer anmutigen zeitgenössischen Choreographie – und Hanna Jang, Naelle Kim und Alisa Sarkisyan (alle 7f) zeigten ihren lässigen Videoclip-Dance. Das Publikum klatschte eifrig mit.

Zwei äußerst anmutige Tänzerinnen zogen nun die Zuschauer mit ihrer synchronen, spannungsvollen Darbietung in ihren Bann: Ksenia Blazhko (6c) und Nina Löhr (E2) zeigten ein anspruchsvolles Ballettduett aus „Paquita“. Mit seiner sympathischen Art und seiner versierten Zauberkunst gewann auch Sami Körner (6d) das Publikum für sich. Er zeigte – mit Ulf Linke als special guest – zunächst verblüffende Kartentricks und zauberte dann an seinem Frühstückstisch Eier und Salz aus dem Nichts hervor.

Eine Tradition des Kul(tur)inarischen Abends sieht vor, dass das Plakat jedes Jahr aufs Neue von einer Schülerin oder einem Schüler gestaltet wird. Das diesjährige beeindruckende Plakat kam von Dominique van Ingelandt-Fredriksen (9f), der sich die neuen Möglichkeiten der Bildgenerierung mittels Künstlicher Intelligenz zu Nutze gemacht hatte. In einem illustrierten Vortrag erläuterte er, wie er mittels verschiedener Software-Werkzeuge das mit einem gekonnten Prompt generierte Bild noch weiter verfeinert und optimiert hatte.

Ksenia Blazhko (6c), die zuvor bereits im Duett getanzt hatte, bezauberte nun mit einem Ballett-Solo aus „Esmeralda“ von Cesare Pugni, bei dem sie ihr hohes tänzerisches Niveau erneut unter Beweis stellte. Sie kommt aus der Ukraine und erhielt dort auch ihre tänzerische Ausbildung.

Ein ebenfalls bereits bühnenerfahrener Künstler nahm mit Lucio Ramírez del Prado Vetter (Q2) am Flügel Platz und entführte das Publikum mittels des gefühlvoll vorgetragenen Álvaro-Soler-Songs „Alma de Luz“ kurzzeitig nach Spanien, wobei er sich selbst am Klavier begleitete.

Sander Bock (Q4), der vor kurzem beim Musical „Oz“ brilliert hatte, gab eine weitere Kostprobe seiner Bühnenpräsenz: Er interpretierte ausdrucksstark den Song „One Jump Ahead“ von Alan Menken aus Disneys „Aladdin“, wobei er virtuos von Elias Leemüller (Q2) am Flügel und von Thomas Lany an dessen genialem portablem Cajón-Schlagzeug begleitet wurde.

Soraya Wingenter (8f) und Lucio Ramírez del Prado Vetter (Q2) kehrten auf die Bühne zurück und boten eine ganz neue, dramaturgisch und gesanglich hinreißende Version des Klassikers „Hit The Road, Jack“ von Ray Charles dar; auch hier begleitete gekonnt Elias Leemüller am Flügel.

Vor den beiden letzten Darbietungen des Abends dankte Frau Antony der Technik-AG unter Leitung von Christian Lego, ohne die der Abend nicht hätte stattfinden können. Justus Findeis (10a), Julius Hoener (10a), Richard Michels (Q4), Maximus Nolte (Q2) und Jan Widera (E2) unterstützten mit ihrem technischen Know-How und ihrer Zuverlässigkeit den Abend ganz erheblich. Auch die Bühnenassistenten Jakob Eichert, Clemens Philippi, Carl Puzicha, Bruno Quakernack (alle 10a) trugen zum reibungslosen Ablauf bei.

Ein weiterer Höhepunkt folgte nun von jungen Tänzerinnen, die schon zu alten Bekannten auf der „Kulti“-Bühne geworden sind: Hannah Diedrich, Anna und Kira Milke (alle 7d) sowie Nanni Diedrich (5e), die bereits an den letzten Kul(tur)inarischen Abenden mit künstlerisch anspruchsvollen Choreographien überzeugt hatten, boten nun mit „Schwarmintelligenz“ ihr Meisterstück dar. Besonders beeindruckend: Die vier Tänzerinnen improvisierten die Bewegungen, die trotzdem synchron und koordiniert wirkten. Als Fischschwarm verhedderten sie sich in Plastikmüll und einem riesigen Fischernetz – und brachten das Publikum damit zum Nachdenken. Ein zugleich aufrüttelnder als auch tänzerisch begeisternder Beitrag.

Zu einem Wohlfühlfinale verhalf schließlich der große Chor „Taunus Tunes“ unter Leitung von Pascal Franke, der sich den Bob-Marley-Hit „One Love“ vorgenommen hatte und ihn mitreißend interpretierte; den Solo-Gesang übernahm Emi Phawarie Kanithasen (9f), Franke begleitete am Flügel.

Nachdem die stellvertretende Schulleiterin Eva Koch den beiden Organisatoren Christine Antony und Philipp Rauschmayer für den gelungenen und umsichtig geplanten Abend gedankt hatte und den beiden zusammen mit Ulf Linke riesige Blumensträuße überreicht hatte, ging es ein Stockwerk tiefer in der Cafeteria weiter: Der kulinarische Teil des Abends konnte beginnen. Frau Hellbach, Frau Milke, Frau Stahl-Nessler, Frau Draheim und zahlreiche Helfer*innen aus dem WoB-Team sowie aus dem Abiturjahrgang 2025 hatten leckere Antipasti-Teller vorbereitet, zu denen eine feine Getränke-Auswahl gereicht wurde. Gegen Spenden konnten auch Kuchen und Quiches genossen werden. Und so wurde in stimmungsvoller Atmosphäre noch lange über die zahlreichen Talente geplaudert, die das Taunusgymnasium immer wieder hervorbringt und die oft erstmals am Kul(tur)inarischen Abend zum Vorschein kommen.

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