Falkenstein (pit) – Die Grüße im Gästebuch der „Villa Regenbogen“ sprechen deutliche Worte: „Die Mitarbeitenden der evangelischen Regionalverwaltung Oberursel gratulieren recht herzlich zu Ihrem 20-jährigen Bestehen.“ Oder aber: „Ihr Kindergarten ist ein Ort, wo Glaube und Welt sich bewegen.“ Es gibt darüber hinaus auch Dank für „wunderbare Kindergartenjahre“ und ein „harmonisches Miteinander“. Kein Wunder also, dass der Tag der offenen Tür in der „Villa Regenbogen“ nicht nur von Kindern, sondern auch von ihren Eltern und Großeltern in vollen Zügen genossen wurde. Zum interessierten Hingucken verlockte unter anderem eine kleine Ausstellung von Bildern und Zeitungsausschnitten, die auf die Geschichte der Einrichtung hinweist. Einschneidendes Ereignis war der Brand Weihnachten 1993 bei einem Einbruch durch Obdachlose. Damals war der Kindergarten lediglich eine kleine Institution ohne Essen. Der Wiederaufbau sei vor allem eine Frage der Finanzierung gewesen. Doch es fanden sich Wege – und vor allem Mittel, diesen Kraftakt zu stemmen: „Eigentlich ist Dr. Gerhard Kosfeld, der damals Vorsitzender des Kirchenvorstandes war, der ‚Papa‘ des Kindergartens“, sagt Monika Leichsenring, die seit elf Jahren in der Einrichtung tätig ist und seit 2010 dessen Leitung innehat. Während des Gottesdienstes, der dieser Feier voranging und unter der Überschrift „Regenbogen“ stand, erinnerte auch Pfarrer Lothar Breidenstein an Kosfelds Verdienste: „Zu den herausragenden Projekten, die die Gemeinde ihm verdankt, gehört der evangelische Kindergarten in Falkenstein. Nach dem Brand hat er ihn, gegen viele Widerstände und mit großem persönlichen Einsatz und Geschick, in größerer Dimension neu errichtet und ihn seither zu einer der führenden Einrichtungen in unserem Raum gemacht.“ Ohne dessen Engagement, Hartnäckigkeit, Überzeugungskraft und Talent, Menschen mitzunehmen und zu begeistern, wäre es nicht möglich gewesen, den Kindergarten wieder aufzubauen. „Wichtig war auch seine Gabe, Sponsoren zu werben, darunter die Messer-Stiftung oder die Herrhausen-Stiftung der Deutschen Bank“, fügte Breidenstein an.
Zusammen mit Monika Leichsenring freute er sich unter vielen anderen Gästen auch Maria und Anton Pchalek zu begrüßen, die sich lange Jahre bis zu ihrer Pensionierung als Köchin und Hausmeister um die Einrichtung und ihre Bewohner gekümmert haben. Anwesend war auch Architekt Helmuth Rothermel aus Kronberg: „Er hat damals dieses wirklich erstaunliche Gebäude geplant, das in dieser Form noch gänzlich unüblich war – ein Haus, das Atmosphäre hat und uns viele Möglichkeiten der Umgestaltung gibt“, erläuterte Monika Leichsenring. Es sei etwas Besonderes.
Geehrt wurde an diesem Tag auch Marita Kaufmann für 20 Jahre Dienst, die selbst versicherte: „Immer wenn Kolleginnen zu uns kommen, sagen sie, was für einen wunderbaren und modernen Kindergarten wir doch haben – auch nach 20 Jahren!“
Ein weiteres Highlight neben den Gesangsdarbietungen der Kinder – insgesamt haben 62 einen Platz in der Einrichtung, von ihnen sind 12 unter drei Jahre –, die unter anderem Lieder wie „Wir wollen euch jetzt begrüßen“ in ihrem Repertoire hatten und für glückliche Gesichter im Publikum sorgten, war die Kochbuch-Vorstellung durch Gabriele Hernach-Kuhn. Die Hauswirtschaftsmeisterin hat darin Gerichte zusammengestellt, die nicht nur die Kinder, sondern auch sie selbst gerne isst. Dazu gehören unter anderem Ofen-frikadellen, Schinkennudeln, Nudel-Möhren-Auflauf oder Königsberger Klopse. Von ihrem Rezept der Linsensuppe weiß Gabriele Hernach-Kuhn obendrein zu versichern: „Die lieben die Kinder!“