So schön klingt der Herbst: Mandolinenclub konzertiert mit Zoltan Kovacs

Falkenstein (aks) – Im Falkensteiner Bürgerhaus herrschte am Samstagabend spürbare Vorfreude auf das traditionelle Herbstkonzert des Mandolinenclubs und lebhafte Wiedersehensfreude unter den zahlreichen Gästen. Der Saal des Bürgerhauses war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Man traf sich, herzte sich und freute sich über viele bekannte Gesichter, auch der Bürgermeister gab sich die Ehre, die Stimmung im Foyer war bestens: Man kennt sich halt!

Elegant

Orchestermitglieder begrüßten Familien und Freunde, man konnte die Männer gut an den roten Fliegen zu den eleganten schwarzen Anzügen erkennen. Besonders elegant in Schwarz gekleidet mit ein paar Glitzerdetails betrat die blonde Dirigentin Natalia Alencova schwungvoll die Bühne und entlockte den Musikern mit energischen Gesten einen herrlich barocken Wohlklang mit Vivaldis Sinfonia Nr. 2, der den Raum erfüllte und die Zuschauer ergriff. Das strahlende Gesicht der Dirigentin verdunkelte sich nur kurz als zwischen den Sätzen geklatscht wurde. Auch später gab es Bravo-Rufe an Stellen wo sie nicht hingehörten, aber ein Ansporn für das Orchester war es allemal...

Unterhaltsam

Das Programm war höchst unterhaltsam gestaltet, mit einer abwechslungsreichen Mischung aus Barock, Klassik und Pop. Mit ein paar heiteren Anekdoten führte Martin Nitsche durch den Abend.

Ein Jahr hatten die 30 Spielerinnen und Spieler dafür geprobt unter der Leitung der engagierten Mandolinistin und Dirigentin Natalia Strathmann-Alencova, die dieses Ensemble seit 2010 zu Bestleistungen führt, ihr Können zu Gehör zu bringen.

Welturaufführung

Nach der Medici-Suite, in der der schwedische Komponist des 20. Jahrhunderts Naslund die Renaissance mit Tempo und Rhythmus zu neuem Leben erweckt, gab es eine Premiere zu bestaunen: Das Stück „Contrasti“ des Gitarristen Dieter Kreidler erlebte in Falkenstein seine Welturaufführung mit dem international gefragten und preisgekrönten Klarinettisten aus Ungarn, Zoltan Kovacs. Die Komposition spiegele das Auf und Ab im Leben wieder, das in eine positive, dem Leben zugewandte Haltung münde, so der Komponist. Die letzte Uraufführung erlebten die Mandoliner, deren Geschichte 1925 als Musik- und Wanderverein begann, in den 60er-Jahren.

Herbststürme

Sehr elegisch, träumerisch und doch dramatisch mutete das Stück des Japaners Kuwahara an, das dem Kampf der Bauern gegen die Herbststürme Ausdruck verleiht. Die Tremoli der Mandolinen gehen unter die Haut. Eine herausragende Rolle spielte hier die erste Mandoline von Jürgen Schnöbel.

Von der leichten Brise steigern sich die Spieler bis zu einem heftigen Flirren, das für Gefahr und Schrecken steht, das dann aber übergeht in schöne sinfonische Harmonien. Nach der Pause erwartete die Zuhörer ein vergnügtes Pop-Potpourri, Charlie Chaplins „Smile“ und Paul Simons weltberühmtes „Sounds of Silence“.

Die Klezmer Suite von Elke Tober-Vogt entließ die gut gelaunten Gäste in einen stimmungsvollen Abend, der bei Plaudereien im Restaurant „La Vida“ fortgesetzt wurde.

Natalia Alencova führte den Mandolinenclub engagiert und energisch zu Bestleistungen mit einem unterhaltsamen Programm und einer Welturaufführung mit dem Klarinettisten Zoltan Kovacs.
Foto: Sura



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