Keine Couchpotatoes dank toller Stifter in der Kita Christkönig

Hier lernen die wilden Rabauken, die mit roten Wangen auf der hängenden Turnrolle spielen, was es beispielsweise heißt, Regeln einzuhalten.
Foto: privat

Falkenstein (kw) – Nach einer neuen Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bewegen sich viele Deutsche viel zu wenig. Allgemein nimmt die Zahl der Couchpotatoes zu – vor allem in den Industrieländern.

Für Deutschland zeichnet der Sportwissenschaftler Werner Schmidt im jüngsten Kinder- und Jugendsportbericht ein ähnliches Bild. „Während Kinder sechs oder sieben Stunden nur sitzen, bewegen sie sich weniger als eine halbe Stunde“, erklärt Schmidt und verweist auf Folgen für die Gesundheit und die Sozialisation der Heranwachsenden.

Bewegungspark

Die Kinder des katholischen Kindergartens Christkönig bewegen sich definitiv nicht zu wenig – mit dem Wald vor der Haustür und engagierten Erziehern in den eigenen Reihen. Hier darf und soll das Kind, Kind sein und sich ausprobieren. Dem gemeinsamen Engagement aus Eltern und Erziehern ist es mit Unterstützung lokaler Sponsoren gelungen, den Kindern nicht nur ein paar Turngeräte zu stiften, sondern einen ganzen Bewegungspark zu bauen. „Gesunde Bewegung ist der Schlüssel zu vielem“, erläutert Heidi Himmel, zuständig für den Bereich psychomotorische Entwicklung in der Einrichtung. „Der Zugang zur Psyche über den Sport ist nicht zu unterschätzen. Die Kinder machen Erfahrungen, die sie prägen: Was traue ich mich – heute, nächste Woche, in einem Jahr? Wie weit kann ich mich auf meine Gemeinschaft verlassen, wenn ich mich auf die große blaue Matte fallenlasse.“ Nicht zuletzt geht es auch um ein soziales Miteinander im Turnraum. Hier lernen die wilden Rabauken, die mit roten Wangen auf der hängenden Turnrolle spielen, was es beispielsweise heißt, Regeln einzuhalten. „Wir passen auf uns auf – und auf andere“, deutet ein Dreijähriger zunächst auf sich und dann auf den Spielkameraden. Und was dieser Kleine als „Hänschen“ lernt, wird er als großer „Hans“ hoffentlich nicht vergessen haben. Das ist wichtig für ein soziales Miteinander in unserer Gesellschaft.

Stifter

Die Finanzierung und der Aufbau der flexiblen Spieleinrichtung wäre aus eigenen Kräften schlichtweg nicht möglich gewesen. So bedanken sich 39 Katzen- und Mäusekinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren bei ihren –- im besten Sinne des Wortes – Wohltätern: Allen voran die Stiftung Wermelskirchen, die das Projekt mit einem erheblichen Betrag unterstützte. Eine Königsteiner Institution, benannt nach dem früh verstorbenen Christoph Wermelskirchen, die nach dem Motto „Lebensgestaltung in Christus“ überall dort hilft, wo gemeinnützige Hilfe Not tut. Der beliebte Falkensteiner und Stiftungsvorstand Herrmann Groß, war bei der offiziellen Einweihung vertreten und stellte schmunzelnd fest: „Die Straße hier war vor über 70 Jahren mein Revier. Meine Großmutter lebte gleich auf der anderen Straßenseite.“ Und schilderte lebhaft Begebenheiten aus seiner Kindheit. Aber neben den großen Beiträgen, machten auch viele kleine Gaben das Projekt möglich. Die Eltern des umtriebigen Fördervereins spendeten selbst und waren sich nicht zu schade, überall in Königstein und Umgebung Klinken putzen zu gehen. Auch die unmittelbare Nachbarschaft – Private wie Geschäftsleute – trugen ihren Teil dazu bei und zeigten sich großzügig. Ein dickes Dankeschön des Kindergartens geht an alle Beteiligten.



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