Asklepios baut zukunftsträchtig um, Land Hessen gibt 3 Millionen dazu

Das Dokument in den Händen von Asklepios-Geschäftsführerin Petra Hohmann ist der Grund für die strahlenden Gesichter: Konzerngeschäftsführer Dr. Peter Coy hatte den Fördermittelbescheid  kurz zuvor – auch zur Freude von Kurstadt-Bürgermeister Leonhard Helm – durch Staatsminister Stefan Grüttner (für Soziales und Integration) überreicht bekommen. Der Asklepios-Gründer Dr. Bernhard gr. Broermann steuerte zur Feierstunde einen Rückblick auf die Anfänge in Falkenstein bei und Chefarzt Prof. Dr. Karsten Krakow erläuterte die medizinische Zukunft (Personen von links nach rechts). Foto: Friedel

Falkenstein (hhf) – Endlich mal wieder eine gute Nachricht für die Kur- und Klinikstadt Königstein: Die „Asklepios Neurologische Klinik Falkenstein“ wird für 4,7 Millionen Euro modernisiert und das Land Hessen bewilligt dazu Fördergelder in Höhe von 3 Millionen, übernimmt also deutlich mehr als die Hälfte der Kosten.
Das war natürlich eine Feierstunde wert und ließ auch Bürgermeister Leonhard Helm seinen Urlaub unterbrechen, schließich war die Stadtverwaltung dem „aktiven Unternehmer“ Broermann unter anderem beim Baurecht entgegengekommen. „Ich finde es fantastisch, dass das Land Hessen eine der letzten Einzelförderungen auch nach Königstein/Falkenstein schickt, das ist sehr wichtig für uns.“
Damit sprach der Kommunalpolitiker einen glücklichen Umstand an, den Stefan Grüttner als hessischer Minister für Soziales und Integration genauer erläuterte: Ab dem nächsten Jahr werden die Krankenhäuser pauschal gefördert, bei einem gleichbleibenden Topf von 250 Millionen Euro bedeutet das zwar Planungssicherheit, aber auch das Ende für solch hohe Einzelförderungen.
Ganz persönlich freute sich daher der Minister mit der wohl einzigen Offenbacher Autonummer, die im Land gerne gesehen ist,  den Geldsegen an einen langjährigen Weggefährten zu überreichen, und das auch noch an einem ganz besonderen Termin: „Einen schöneren letzten Arbeitstag kann man sich nicht vorstellen“, stellte Konzerngeschäftsführer Dr. Peter Coy sichtlich bewegt fest und gab den   „Fördermittelbescheid Umbau Station 1B“ zur Sicherheit gleich an Petra Hohmann weiter, die als Geschäftsführerin für den Standort Falkenstein zuständig ist. Sie wird bald reichlich damit zu tun haben, den „Komplettumbau“ der ersten Etage in zwei Phasen bei laufendem Betrieb („wie ein Flughafen“) umzusetzen. Für diese schwierige Zeit in „Lärm und Dreck“ wünschten die Verwaltungsleute ihren Mitarbeitern unisono gute Nerven und versprachen, dass der Arbeitsalltag durch den Umbau später leichter werde.
Um die Modernisierungsmaßnahme besser verständlich zu machen, fasste Asklepios-Alleingesellschafter Dr. Bernhard große Broermann zunächst den Werdegang am Standort Falkenstein zusammen: 1999 hatte man hier die Nachfolge der stillgelegten Klinik des Landeswohlfahrtverbandes angetreten, worüber sich vor allem die Gruppe der MS-Kranken besonders freute. Allerdings konnte nach den damals geltenden Richtlinien hier nur eine reine Reha-Einrichtung entstehen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich zwar ein Trend zur „Frührehabilitation“, weitere politische Veränderungen aber bremsten zunächst die Ausbau-Idee und führten sogar zu einem denkwürdigen „Unfall“. Der nämlich ereignete sich in Gestalt des Kaufes der alten Klinik inklusive Gelände, der sich als nicht geeignet für einen eigentlich geplanten Klinikbetrieb erwies und erst deswegen, völlig fachfremd, zur Ansiedlung des Kempinski führte. Nun aber ist die Zeit endlich reif, aus dem alten Erscheinungsbild der reinen Reha-Klinik herauszutreten. Mit besonderem Blick auf die  demografische Entwicklung beschrieb Chefarzt Professor Dr. Karsten Krakow die nun zum Greifen nahe gerückten Ziele. Als Beispiel für eine schwere Schädigung des zentralen Nervensystems nannte er Schlaganfallpatienten, deren Zahl sich aller Wahrscheinlichkeit im Lauf der nächsten 40 Jahre verdoppeln wird.
Um die Akut-Krankenhäuser zu entlasten, werden die Patienten schon lange frühestmöglich in die Rehabilitation geschickt, weshalb die Asklepios-Klinik schon seit 2010 30 „Akut-Betten“ eingerichtet hat. Künftig soll diese wichtige Abteilung, in der sich ganze Teams von Ärzten, Pflegern und Therapeuten um die Patienten kümmern, zu einer richtigen „Intermediate-Care-Station“ ausgebaut werden, die annähernd die gesamte erste Etage ausfüllt, ein „Meilenstein in der Geschichte der Klinik“.
Für die Setzung dieses Meilensteins ist in diesen Tagen zwar noch nicht die Grundsteinlegung erfolgt, aber doch der Startschuss für die Umbauarbeiten gefallen, die nun unverzüglich in Angriff genommen werden.



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