Mit Zeitungen und mit des Kaisers neue Kleider Deutsch lernen

Wieder einmal eine Überschrift, die Verwirrung stiften könnte. Dass man aus Zeitungen Deutsch lernen kann, sofern die Redakteure diese Sprache beherrschen, ist klar, Aber des Kaisers neue Kleider? Nun, Antwort gibt es darauf im Sprachcamp der Eichendorff-Schule für Migranten und Flüchtlinge, die sich hier zwei Wochen lang in den Sommerferien treffen oder trafen. An diesem Sprachcamp nehmen fünfzehn Schülerinnen und Schüler der Intensiv-Klassen (Flüchtlinge und Migranten) der Eichendorff-Schule teil. In diesen Wochen können sie die lange Zeit in den Sommerferien, in denen sie nicht in Deutsch gefördert werden, überbrücken. Einerseits in gewisser Weise spielerisch, andererseits, um sich mit der neun Heimatsprache vertraut zu machen. Indem man Zeitung liest und aus den Zeitungen Kleider fabriziert, das als Zeitvertreib, aber auch gleichzeitig die Möglichkeit sich mit der Kultur des Gastlandes, in diesem Fall den Märchen, vertraut zu machen. In diesem Jahr das alles überlagernde Thema „Theater und Kunst“.

Im vergangenen Jahr hatte die Taunus Sparkasse dieses Sprachcamp gesponsert, in diesem Jahr ist es die Bertelsmann-Stiftung, die diese Förderung der jungen Menschen, die aus den verschiedensten Ländern kommen, beispielsweise, Syrien, Afghanistan und Türkei, finanziert.

In der Eichendorff-Schule meinte man: „Wir tun Gutes und möchten darüber sprechen“. Das Ergebnis einer Pressekonferenz reichen wir gern weiter. Nicht ohne Grund hatte sich in diesen ersten Ferientagen der Kreisbeigeordnete Kollmeier auf den Weg nach Kelkheim gemacht, um zusammen mit Schulleiter Stefan Haid die erste Stunde zu beobachten. Von beiden kam die Mahnung Deutsch zu lernen, um auf diesem Wissen den Weg für einen späteren Beruf, also in eine echte Integration zu beschreiten und aufzubauen. Dass nebenbei auch über das Thema Fußball „gefachsimpelt“ wurde - klar doch. Und dann natürlich auch die Diskussion über Zeitungen überhaupt mit den Möglichkeiten, wie man Zeitungen nutzen kann – nicht nur zum Anmessen von Kleidung.

Wie Stefan Haid berichtete hat sich das Sprachcamp des vergangenen Jahres durchaus bewährt, hat nicht nur dazu gedient, die Langeweile in Familien, die nichts mit Ferien anfangen können, abzukürzen, sondern auch auf den Punkt gebracht: Die deutsche Sprache lernen.



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