Schloßborn (kw) – Einen gemeinsamen Baumschnittkurs und Arbeitseinsatz haben kürzlich der NABU Oberems und der Heimat- und Geschichtsverein Schloßborn e.V. auf der Streuobstwiese im Rotlauf veranstaltet. Bei bestem Frühlingswetter versammelten sich 20 Aktive beider Vereine und Gäste, um sich kennenzulernen, voneinander zu lernen und den Baumbestand zu pflegen.
Die Aktion profitierte sehr von der Expertise mehrerer Teilnehmer: Heike Orth nahm als 1. Vorsitzende der NABU-Ortsgruppe Oberems teil, sie betreut ebenfalls eine Streuobstwiese. Ihre Expertise wendet die Umweltpädagogin auch als Beauftragte für Umweltbildung im Hochtaunuskreis an.
Dirk Feineisen ist ein hochgeschätzter Fachmann für die Pflege von Obstbäumen und dem Verein als Mitglied verbunden. Er hat bei dem renommierten Experten Josef Weimer gelernt und betreut in der Region eine Reihe von Obstbaumbeständen.
Sabine Jung greift als Meisterin im Garten- und Landschaftsbau auf viel Erfahrung zurück, denn Obstbaumschnitt ist Teil ihrer täglichen Arbeit.
Jürgen Pfeiffer, der ebenfalls im NABU Oberems aktiv ist, hat dort – zusätzlich zu der des NABU – privat eine Streuobstwiese angelegt und viele weitere Einwohner für das Hobby gewinnen können.
Alle Teilnehmer einte das Bewusstsein für Streuobstwiesen als schützenswerter Lebensraum und Kulturgut. Die Streuobstwiese im Rotlauf war als Ausgleichsfläche für das benachbarte Neubaugebiet entstanden. Der Baumbestand auf dem Gemeindegrund wird seit 2022 vom Heimat- und Geschichtsverein Schloßborn betreut. Dabei gab und gibt es für das kleine Team einige Herausforderungen zu bewältigen: Bei den meisten Bäumen wurde in den ersten Jahren der fachmännische Schnitt versäumt, was zu ungünstigem Wuchs geführt hat und heute ausgeglichen werden muss.
Die vergangenen Hitzejahre haben in dem jungen Baumbestand ihre Spuren hinterlassen und auch einige Opfer gekostet. Je nach Wasserversorgung ist an den Standorten auf der Wiese ein extrem unterschiedlicher Wuchs festzustellen.
Im aktuellen Jahr sind kapitale Wildschweinschäden zu beklagen, die eine Beweidung kaum zulassen werden und wildem Bewuchs die Tür öffnen. Hier wird schweres Forst- oder landwirtschaftliches Gerät zur Aufarbeitung nötig sein.
Kooperation ein Gewinn
Angesichts dieser Umstände und der Menge an Bäumen ist die personelle und professionelle Kooperation mit dem NABU für den Heimat- und Geschichtsverein ein großer Gewinn. Heute konnte zumindest ein großer Teil der pflegebedürftigen Bäume geschnitten werden. Weitere Aufgaben sind im Blick.
Zum Ausklang ging es in den Museumshof, wo – passend zum Anlass – der 2024er Äppler verkostet und genossen wurde. Am Ende freuen sich alle über die gelungene Aktion und das verstärkte Netzwerk.