Hochtaunus (as) – Tiere leiden und womöglich sogar sterben zu sehen, widerspricht eigentlich der Natur des Menschen. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass Zeitgenossen vergiftete oder mit Fremdkörpern versehene Köder auslegen, um damit gezielt Tiere – meist sind Hunde die Ziele – zu verletzten oder gar zu töten. In den vergangenen Wochen hat es wieder mindestens einen Fall in Königstein gegeben, bei denen ein Hund durch einen vermeintlichen Giftköder gestorben ist. Weitere Hunde überlebten offenbar nur mit Glück knapp eine Vergiftung. In sozialen Netzwerken zu Königstein und auch den Anruf durch eine selbst betroffene Hundebesitzerin in der Redaktion war von einer zweistelligen Zahl betroffener Hunde die Rede, dass Giftköder (zusammengelegte Frikadellen) im Woogtal und in der Hubert-Faßbender-Anlage ausgelegt worden seien und auch, dass Ordnungsamt und Polizei informiert worden seien.
Polizeihauptkommissar Thomas Stowasser von der Polizeistation Königstein konnte dies aber überhaupt nicht bestätigen. Die letzte diesbezügliche Meldung beziehe sich auf einen vermeintlichen Köder in der Adelheidstraße am 1. Juni, die aktuelleren Fälle sind ihm nicht bekannt, genauso wenig dem auf Kreisebene zuständigen Betrugs- und Umweltkommissariat. „Wir sind hier auf die Mithilfe der Bürger angewiesen“, sagt Stowasser. Ein solcher Köderfund oder gar der Fall eines verstorbenen Hundes müssten gemeldet und verifiziert werden, „sonst kann ich keine Warnmeldung herausgeben“. Generell gingen Meldungen zu Hundeködern meist sehr unkonkret ein, berichtet Stowasser, oft sei es mehr ein Hörensagen in sozialen Netzwerken. Er appelliert daher an Bürger, einen geschädigten Hund oder einen gefunden Köder der Polizeistation in Königstein unter Telefon 06174 9266-0 zu melden und den vermeintlichen Köder auch mitzunehmen, statt ihn in einen Mülleimer zu stecken, damit er kriminaltechnisch untersucht werden kann. Denn klar ist: Die Tötung eines Hundes ist eine Straftat, die verfolgt werden muss.
Fünf tote Füchse
Tote Tiere hat es fast gleichzeitig und womöglich ebenfalls mit menschlichem Zutun auch in Glashütten-Oberems gegeben. Hier waren mit einer Rotfuchs-Familie Wildtiere betroffen, die sich normal von Menschen fernhalten. Nur zur Geburt ihrer Jungen im Frühjahr suchen sie ab und zu geschützte Gärten auf wie in diesem Fall in der Straße „Im Steinchen“. Dort konnten Anwohner fünf kleinen Füchsen beim Aufwachsen zusehen und sich daran erfreuen. Während die Fuchs-Eltern mühsam den ganzen Tag auf der angrenzenden Wiese Mäuse für die Jungen fingen, spielten die kleinen Füchse und bildeten ihr Sozialwesen aus – mit natürlicher Scheu vor und entsprechender Distanz zu Menschen. Bis vor gut drei Wochen die fünf kleinen Füchse in einem angrenzenden Waldstück tot aufgefunden wurden. Da die Tiere vorher nach Beobachtungen von Tierexperten alle vital waren und keine Krankheitsanzeichen hatten, liegt auch hier eine bewusste Vergiftung bzw. eine Straftat nahe.
Was folgt aus diesen traurigen Vorfällen: Tierbesitzern und Tierfreunden kann man nur raten, die Augen offenzuhalten, ihre Hunde nicht nur in Königsteiner Parkanlagen eher an der kurzen Leine zu halten und verdächtige Beobachtungen vielleicht nicht nur in der Community, sondern auch mit der Polizei zu teilen.