Beste Stimmung bei der Kerb in Oberems

Oberems ist zwar ein kleines Dorf, hat aber einen aktiven Kerbeverein und seit 15 Jahren auch wieder Kerbeborsch und -mädsche – hier noch mit dem Schlagges am Boden. Foto: Diehl

Oberems (nd) – Am vergangenen Wochenende wurde in Oberems die Kerb begangen – gleichzeitig feierten die Kerbeborsch und -mädscher ihr 15-Jähriges. Lange Zeit hatte es in Oberems zwar eine Kerb gegeben, aber keine Kerbeborsch. Im Jahr 2009 gründeten sich die Kerbeborsch unter der Leitung der Gründungsmitglieder Lukas Scholz und Christian Geis neu, was im folgenden Jahr mit einer Vereinsgründung besiegelt wurde. Traditionell findet diese gemütliche Kerb, die einen Besuch wert ist, immer am letzten Wochenende, das komplett im August liegt, statt.

Los ging es beim Jubiläum der Kerbeborsch am Freitag mit dem Aufstellen des Kerbebaums. Die 15 Meter hohe Fichte wurde zunächst, begleitet von lauten Kerbegesängen, feierlich durch das Dorf gefahren. „Wem is die Kerb? – UNS!“, hallte es durch die Gassen. Angeführt wurde der Zug von den Fahnenträgern mit den Fahnen in den Farben der Oberemser Kerb – rot und weiß. Von der Mühlstraße ging es über die Hauptstraße zum Kerbeplatz im Heuweg. Dort angekommen, wurde der Baum zunächst geschmückt, ein großer Kranz daran befestigt und der Schlagges, also die Kerbepuppe, im Wipfel platziert. Vorsichtig wurde die große Fichte mit Muskelkraft und langen Stangen aufgerichtet und verankert. In Oberems ist das – anders als auf manch anderer Kerb – noch echte Handarbeit. Unter der Leitung des ersten Schlagges Julian Führer, des zweiten Schlagges Jakob Messer sowie Vorstandsmitglied und Kerbevadder Christian Paul verlief dies problemlos. Aufgabe der Namensvetter der Kerbepuppe ist es, für Ordnung und die Einhaltung der Kerbe-regeln zu sorgen. Den Schlagges im Kerbebaum zierte in diesem Jahr ein Foto von „Rosi“, einem Kerbemädsche, das zurzeit in Afrika ist und daher nicht an der Kerb teilnehmen konnte.

Am Samstag stieg dann die „Neon-Party“. Diese hatte es zuvor schon einmal gegeben, und da sie viel Anklang gefunden hatte, wurde das Thema „Neon“ erneut aufgegriffen. Ab 19 Uhr wurde im neonfarben dekorierten Zelt zu gängigen Partyhits und beliebten Rockhymnen gefeiert, getanzt und gelacht. Ein stimmungsvoller und langer Abend,

Am Sonntag begann der Tag um 10 Uhr mit dem lautstarken Weckruf der Kerbeborsch und wurde mit dem Frühschoppen am Kerbeplatz an der Feuerwehr fortgeführt. Nachmittags wurde die Kerb mit der Tombola und der Versteigerung des Baumes beendet. Für deftige Verpflegung war an diesem Wochenende ebenfalls bestens gesorgt; von Bratwürsten bis Pommes, von „Äbbelwoi“ bis Bier gab es alles, was das Kerbeherz begehrt. Auch das Wetter spielte fast über die komplette Kerb hinweg mit.

Gemeinschaft im Vordergrund

Obwohl Oberems nur rund 1.000 Einwohner hat, kann der Kerbeverein mit 30 aktiven Mitgliedern aufwarten und viele Besucher auf der Kerb empfangen. Zu Gast waren auch die Kerbeborsch aus Heftrich, mit denen die Oberemser eine Kerbefreundschaft pflegen. Anders als bei anderen Kerbegesellschaften üblich, sind die Kerbeborsch und -mädscher in Oberems nicht verpflichtet, über das gesamte Festwochenende nur Apfelwein zu trinken. „Bei uns geht es vor allem um das Zusammensein und die Gemeinschaft, nicht ums Saufen“, erklärte der zweite Schlagges Jakob Messer. Dieser Gemeinschaftssinn drückt sich auch dadurch aus, dass sich viele der aktiven Mitglieder des Kerbevereins in der Freiwilligen Feuerwehr durch gemeinnützige Aktionen wie beispielsweise die Reinigung des Bachbettes des Emsbaches engagieren.

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