Jeder, der Fußball spielen will, sollte die Möglichkeit haben, dies auch zu tun. Dahinter steht das „Team United“ aus Köppern. Für diese inklusive Fußballmannschaft steht der Spaß und die Leidenschaft zum Fußball an erster Stelle. Vergangenes Jahr wurde die Mannschaft sogar Hessenmeister. „Bei unserem Training sind alle willkommen“, betonte Teamleiter Bruno Pasqualotto. Im Team United spielen Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger und körperlicher Behinderung, mit Trisomie 21, Cerebralparese, Autismus, Kleinwuchs, Seh- und Lernbehinderung und ohne Behinderung zusammen Fußball. Die Mannschaft wurde im Jahr 2013 gegründet. „2010 kam ein Junge mit Behinderung zum Fußballtraining und die Mutter fragte, ob er mitspielen darf. Sie hatten vorher bei vier oder fünf Vereinen nachgefragt, und der Junge wurde immer abgelehnt“, berichtet Bruno Pasqualotto, „Wir haben ihn mitspielen lassen, und es hat sehr gut funktioniert. Die anderen Spieler nahmen Rücksicht und man konnte beobachten, wie der Junge im Verlauf des Trainings immer lockerer wurde und dass er viel Spaß beim Spielen hatte. 2013 haben wir dann das „Team United“ gegründet und heute spielt der Junge immer noch bei uns im Verein.“ Am Anfang hatte die inklusive Mannschaft fünf Spieler. Heute besteht das „Team United“ aus 100 Spielern und fünf Trainern. Trainiert wird im Winter dienstags in der Halle und im Sommer freitags draußen auf dem Fußballplatz. „Beim Training draußen sind durchschnittlich 50 Spieler anwesend, in der Halle trainieren wir gruppenweise mit 20 Spielern pro Training, aufgrund des Platzes“, erzählt der Teamleiter, „Wir nehmen auch regelmäßig an Inklusions-Turnieren teil. Wir versuchen, alle anstehenden Wettbewerbe wahrzunehmen, da das Training zwar toll ist, aber die Mannschaft sich auch messen möchte. Vergangenes Jahr haben wir bei den Hessenmeisterschaften mit einer Mannschaft im Inklusions-Bereich und einer Mannschaft im ID-Bereich teilgenommen und unsere inklusive Mannschaft wurde Hessenmeister.“ Das Team United konnte auch schon einige Erfolge verzeichnen und spielte bereits gegen die Inklusions-Mannschaften vom FC Basel und von Hertha BSC Berlin. Im Jahr 2022 hatten sie sogar ein internationales Spiel in Frankfurt gegen eine Südkoreanische Mannschaft. „Wir haben bereits zweimal ein viertägiges Trainingslager in Bremen veranstaltet, wobei wir auch Museen und das Fußballstation besucht hatten“, erinnert sich Bruno Pasqualotto, „Wir versuchen, den Spielern einiges über das Fußballspielen hinaus anzubieten, was auch gerne angenommen wird.“ Im Sommer veranstaltet der Verein ein dreitägiges Inklusions-Fußballcamp für Kinder von sechs bis 18 Jahre. Die Spieler vom „Team United“ kommen nicht alle aus dem Hochtaunuskreis, sondern einige von weiter weg, aus dem Maintaunuskreis und einer reise sogar für jedes Training extra aus Mainz an. Der Verein werde mittlerweile auch von Therapeuten und Ärzten empfohlen, betonte der Teamleiter. Damit das Team United noch lange bestehe, ist aktuell ein Förderverein für das Team in Entstehung. Absoluter Traum sei irgendwann ein Teambus. „Mir geht jeden Dienstag das Herz auf, wenn ich all die Menschen treffe, und ich bekomme sofort gute Laune“, freute sich Torsten Koch, der seit neun Jahren im „Team United“ spielt, „Ich habe in einer Werkstatt in Oberursel gearbeitet, als der Sohn vom Trainer dort ein Praktikum absolvierte und er hat mich gefragt, ob ich mal beim Training vorbeischauen möchte.“ Auch Julian Wehner bereitet das Training sichtlich Spaß. Der Tormann spielte bereits in der Hessenauswahl. Text/Foto: bin
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