Playmobil bringt Spenden für Nepal

Die Familie Laxy bei ihrem Aufenthalt in Nepal.Foto: Privat

Friedrichsdorf (fch). Es gibt Momente im Leben, die für alle Beteiligten vieles verändern. Solche prägende Momente erlebten Liberty (17) und Laren (12) in den Osterferien. Da reisten sie erstmals gemeinsam mit ihren Eltern nach Nepal. Ihre Mutter, Dr. Luana Laxy, kennt Nepal seit über 20 Jahren. Sie unterstützt dort soziale Projekte über die Nepal Hilfe in Deutschland und dem Shenpen Projekt. „Nach den heftigen Regenfällen und Überschwemmung in Kathmandu und Umgebung verdient Nepal gerade unser aller Augenmerk“, informierte sie.

Die Eltern freuten sich, ihren Kindern das zwischen Indien und Tibet liegende Land zu zeigen. Es ist bekannt für seine hinduistischen und buddhistischen Tempel und Schreine. Zudem liegt der südasiatische Binnenstadt mitten im Himalaya-Gebirge. Nepal ist das Land des Mount Everest, des höchsten Berggipfels der Welt. Im hoch gelegenen Gebirgsstaat leben rund 30 Millionen Menschen, die über 100 verschiedenen Volksgruppen angehören. Die Vielfalt von Natur und Tierwelt, Kulturen und Religionen macht das Land für Touristen und Sportler attraktiv.

Bei Aufenthalten in Kathmandu und Pokkara lernten die beiden jungen Friedrichsdorfer Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung kennen. Diese Begegnungen berührten Liberty und Laren sehr. Sie erfuhren in Gesprächen mit Nepali, dass Bildung und Gesundheit nicht selbstverständlich und ein hohes Gut in Nepal sind. Liberty lernte während ihres Aufenthaltes den siebenjährigen Kunga kennen und verlor prompt ihr Herz an ihn. Um Kunga den Besuch der Klosterschule in Kathmandu und damit eine Schulbildung zu ermöglichen, übernahm der Teenager eine Patenschaft beim 1991 von Ulli Olvedi in München gegründeten Verein Tashi Delek für Kunga. „Tashi Delek“ ist tibetisch. Es bedeutet übersetzt sinngemäß „viel Glück“ oder „alles Gute“.

Die Kosten für die Patenschaft in Höhe von 32 Euro pro Monat finanziert die junge Friedrichsdorferin mit Babysitten. Bei einem Besuch eines Heim für Menschen mit Behinderungen lernten Liberty und ihr Bruder Laren Aya kennen, die auf einer Liege liegt. Sie kann nur noch ihren Kopf bewegen. „Sie singt wie ein Vogel und liebt Lippenstift“, berichtet die Mutter. Sie findet: „Es ist schön, wenn Jugendliche anderen Kindern helfen. Das Bewusstsein für andere Kulturen wächst mit jeder persönlichen Begegnung.“

Auch Laren engagiert sich. Er ist ein Playmobil Experte. Zum 50-jährigen Playmobil-Jubiläum in diesem Jahr konzipierte er eine Ausstellung zugunsten der Nepal Hilfe im Haus seiner Eltern. Diese konnten Interessenten drei Monate lang besichtigen. Begrüßt hat Laren neben seinen Freunden Fans der kleinen Spielfiguren aus den USA, Portugal und der Schweiz. Aber auch aus Berlin, Köln, Paderborn und anderen deutschen Städten reisten Besucher an, um sich diese Form von Diorama-Kunst anzusehen. Schnell kam Laren mit den Besuchern ins Gespräch. Neben dem Austausch mit anderen Playmobil-Fans war es Laren wichtig, ihnen auch von den Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung in Nepal zu erzählen. Sein Engagement und sein Talent honorierten die Ausstellungsbesucher mit Spenden. Am Ende kamen 221 Euro zusammen, die direkt an die Lebenshilfe Shenpen überwiesen wurden.

„Nach der großen Katastrophe wird dort jeder Euro für Grundnahrung und medizinische Hilfe benötigt“, betont die Friedrichsdorferin. Liberty und Laren freuen sich, wenn sich weitere Menschen über den Verein Tashi Delek und Möglichkeiten der Hilfe informieren würden.

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