Friedrichsdorf (fch). Fest in der Hand der „Mörderischen Schwestern“ war das Publikum bei der „Ladies Crime Night“ in Garniers Keller. In der ausverkauften Krimi-Lesung gingen die sieben Autorinnen Fenna Williams, Pupuze Berber, Monja Luz, Jule Heck, Meike Schwagmann, Andrea Becker und Ivonne Keller sprichwörtlich über Leichen. Über einige Leichen.
Mit Gesang und mörderisch guter Harfenmusik wurden die Lesungen der „Mörderischen Schwestern“ bei der „Ladies Crime Night“ in Garniers Keller begleitet von Esther Groß. Die studierte Instrumental- und Gesangspädagogik interpretierte im Laufe der Lesung mörderische Songs. Die Bandbreite reichte von May Raabe „Geheime Mission“ und dem „Chanson De La Nuit“ über „Charade“ und „Der Novak“ bis zu „Der Mörder ist immer der Gärtner“. Jede Autorin hatte jeweils sieben Minuten lang Zeit die gespannten Krimifans in ihre Welt des Verbrechens zu entführen. War die Zeit um, dann schlug „Klappen-Lady“ Andrea Becker erbarmungslos zu. Ertönte ein Schuss, dann war Schluss und die nächste Autorin nahm am „blutroten“ Tisch auf dem Podium Platz. Passend zu ihren Geschichten hatten die Autorinnen jeweils ein passendes Accessoire dabei. Dazu gehörten so unterschiedliche Dinge wie eine Flasche Rotwein, eine Strohpuppe, eine Katzenmaske, ein Wildschwein, ein Handtuch, ein kleines Gehirn und ein Glas saure Gurken. Begrüßt wurden die Besucher von Moderatorin Meike Schwagmann. Sie kündigte an: „Hier wird gemordet, gemeuchelt, beseitigt, um die Ecke gebracht und ins Jenseits befördert.“ Fenna Williams begann mit ihrem Kurzkrimi „Sieben Leben“ aus ihrer Italien-Anthologie „Dolce Vita“. Weiter ging es mit Pupuze Berber, die aus ihrer Kurzgeschichte „Der Strohmann“ aus der Anthologie „Heu und Stroh - Mord(s)Geschichten“ vorlas. Im aktuellen Roman „Wer Vertrauen schenkt“ dreht sich alles um Vertrauen, Misstrauen und den Versuch verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. „Während sich das Ermittlerteam um die Aufklärung des Todes einer Studentin kümmert, wird Fred Feldig aus dem Einbruchsdezernat von Amanda, der Schwester des Hauptverdächtigen, „heimgesucht“, führt die Moderatorin in die Handlung ein. In der historisch geprägten Kleinstadt Münzenberg spielt die Kriminalromanreihe „Tod im Schatten der Burg“ von Jule Heck. Mit ihren Zuhörern tauchte die Autorin ein in den neunten Teil der Serie „Trügerische Idylle“. Die Kommissare Alexander Henneberg und Cosima von Mittelstedt vom K 10 in Friedberg sollen einen „Cold Case“ aufklären: Vor 25 Jahren verschwindet ein Mann und mehrere Morde passieren nach einem Scheunenbrand im Vogelsberg. Moderatorin Meike Schwagmann las aus der Kurzgeschichte „Der besondere Kurgast“ aus der Anthologie „MordsOdenwald“ vor. Ihr historischer Krimi spielt in der einst angesagten Kaltwasserheilanstalt in Michelstadt. In dem Psychothriller „Die Vollendete“ von Andrea Becker hat die schwer kranke Margret sich mit ihrem Tod abgefunden und ihren Frieden geschlossen. Als sie aus dem Koma erwacht, erblickt sie im Spiegel ein Gesicht, das sie kennt. Es ist nicht ihr eigenes. Ivonne Keller ist in ihrem Kurzkrimi „Sauregurkenzeit“ auf Mord und Totschlag aus. „Ein Glas saure Gurken sind eine perfekte Mordwaffe, deren Inhalt man danach auch noch aufessen kann. Praktischer geht’s gar nicht.“ Erschienen ist „Sauregurkenzeit“ in der Anthologie „Zur falschen Zeit am falschen Ort“. Für alle, die Lust haben tiefer in die Geschichten einzutauchen, hatten die „Mörderischen Schwestern“ einen Büchertisch im Foyer aufgebaut. Dort konnten die Krimifans die Bücher für sich oder als Geschenke erwerben und von den Autorinnen signieren lassen. Viele nutzten zudem die Gelegenheit, um mit den Autorinnen ins Gespräch zu kommen.
Die „Mörderischen Schwestern“ sorgen in Garniers Keller für Nervenkitzel pur: Es sind Monja Luz, Meike Schwagmann, Pupuze Berber, Andrea Becker, Jule Heck, Ivonne Keller und Fenna Williams. Musikalisch begleitet werden sie von Esther Groß (v. l.). Foto: fch