Friedrichsdorf (fw). In der Presseerklärung des Vorstands des Arbeitskreis Asyl Friedrichsdorf (AK Asyl) heißt es zu den rassistischen Ausschweifungen auf der Zeltkerb Burgholzhausen: „Wir sind entsetzt und empört, dass sich blanker Hass gegen „ausländische“ Mitbürger ungebremst auf der Kerb in Burgholzhausen am vergangenen Freitag entladen konnte. Ein Augenzeuge berichtet, dass sich dem anfänglichem „Gegröle“ Einzelner eine große Teilnehmerzahl den menschenfeindlichen Parolen angeschlossen habe. Wir fragen uns: Wo bleiben die Anderen? Wo bleibt der eigentliche Reflex, mitmenschlich zu reagieren und sich entgegenzustellen? Die Veranstalter anzusprechen, beim DJ zu protestieren? Wo bleibt der eigentliche Reflex, bei Unerträglichem zumindest wegzugehen, wenn man nicht mutig genug ist, um Stopp zu sagen. Wo bleibt die Verantwortung des DJs? Er legte sicherlich nicht ganz unwissentlich einen Song auf, der mittlerweile zu einem Erkennungsmerkmal der extremen Rechten geworden ist. Welche Agenda verfolgt dieser DJ? Und selbst wenn er aus lauter Naivität dieses Lied einfach so abspielte, bleibt die Frage: Warum hat er es nicht sofort gestoppt? Wo bleiben die Veranstalter? Warum haben die Veranstalter nicht reagiert? Warum wurde nicht sofort die Veranstaltung abgebrochen und die rassistischen „Gröler“ des Saales verwiesen? Wieso durfte der DJ dieses Lied bis zum Ende abspielen und eine ganz“ normale“ Party weiterlaufen, wie wenn nichts Schlimmes passiert wäre?
Statt Zivilcourage, Aufstehen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit haben sich viele, ja zu viele, weggeduckt und einfach…weitergefeiert. Es ist ein Gebot der Stunde, hier eine Menge aufzuarbeiten. Und die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Die Würde des Menschen ist unantastbar! Wer sie antastet, muss entschiedenen Widerspruch ernten – auf allen Ebenen, auch auf der Kerb!“