Herrliches Vergnügen für Jung und Alt um einen cleveren Kater

Regieassistent Jeremias Steindl und Regisseur Henri Lemus (v. l.) freuen sich über die gelungene Premiere des gestiefelten Katers der Burgspielschar. Foto: bin

Friedrichsdorf (fw). Großer Andrang, sonniges Wetter und tosender Applaus. Vergangenen Samstag begeisterte die Burgspielschar Burgholzhausen mit ihrem neuen Stück „Der gestiefelte Kater“ auf der Freilichtbühne „Alte Burg“ das Publikum. Die Premiere war ein voller Erfolg und lockte viele Besucher an. Das Märchen von den Brüdern Grimm wurde überarbeitet sowie um einiges origineller und spannender gestaltet. So brachte es die Kinder und die Erwachsenen zum Lachen.

Das selbstkonstruierte bunte Bühnenbild fiel direkt ins Auge. „So hoch haben wir noch nie gebaut“, lachte Jan Tore Ohlsen, der Vorsitzende der Burgspielschar, „die mehrstöckige Burg der Zauberin reicht bis in die Bäume.“ Ein königliches Schloss und ein Stall zierten ebenfalls die Freilichtbühne. Doch die Burgspielschar begeisterte nicht nur mit großartiger Schauspielerei, sondern auch mit vielen Liedern. Mit großer Begeisterung tanzten auch jüngere Kinder singend über die Open-Air-Bühne, verkleidet als Dorfbewohnerinnen oder in Katzen- und Entenkostümen. Zwischendurch wurden immer wieder Gags für jüngere und auch ältere Zuschauer eingebaut. Das Versprechen, dass für jeden etwas dabei und das Schauspiel für die ganze Familie sei, wurde definitiv eingelöst. Die 32 Kinder und Jugendlichen bewiesen, dass sie mit Regisseur Henri Lemus in den vergangenen fünf Monaten etwas auf die Beine gestellt hatten, worauf sie stolz sein konnten.

Es gibt für jeden einen Sitzplatz

„Um viertel nach vier standen schon die ersten Leute an“, berichtete Jan Tore Ohlsen, „doch man muss keine Angst haben, keinen Platz zu bekommen, wir haben noch nie jemanden weggeschickt“, erzählte der 25-jährige mit Blick auf einige Stühle, welche an den Seiten zusätzlich gestapelt waren. Der Vorsitzende spielte 2010 das erste Mal bei der Burgspielschar mit und ist nun bereits seit sechs Jahren im Vorstand. Die Regie übernahm Henri Lemus: „Ich mache Theater seit meiner Schulzeit und habe schon einige Stücke geschrieben.“ Der gelernte Mediengestalter entschied sich mit Ende 20 dafür, sein Leben dem Theater zu widmen und belegte nachträglich einen Theaterorientierten Studiengang. Nun beschäftigt er sich mit unterschiedlichen Theaterprojekten, wie etwa Theatergruppen mit Senioren oder psychisch erkrankten Kindern. „Die Gruppe war ein Geschenk“, erzählte Lemus, „die Kinder sind unglaublich motiviert, und es sind tolle Talente dabei. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, mit der Burgspielschar zusammenzuarbeiten.“ Doch zum Stück: Der alte Müller (Leo Demtröder) gibt erschöpft seinen Betrieb an die nächste Generation ab. Da freuen sich die zwei älteren Brüder Klaus-Herrmann (Jonas Oellbrunner) und Klaus-Peter (Ida Höflein), da sie die Mühle und den Esel bekommen. Für Klaus-Dieter (Joel Kavanagh), den Jüngsten, bleibt nur der alte Mühlenkater (Madita Lepper) übrig. Das Tier kann sprechen, trägt Stiefel und ist ziemlich gewitzt. Es möchte sich so gar nicht mit einem kärglichen Leben bei seinem neuen Herren abfinden und entsinnt einen äußerst listigen Plan. Erst einmal braucht Klaus-Dieter einen neuen Namen: Graf Delechat. „Die Wahrheit ist sehr kostbar und manchmal muss man daran eben sparen“, gibt das kluge Tier seinem neuen Herren als Ratschlag.

Derzeit herrscht im königlichen Schloss Unzufriedenheit. Der König (Arne Harff) ist frustriert, denn er hat keine Sorgen. „Wenn ich mir keine Sorgen mache, bin ich auch kein guter König.“ Der Nachbarin, Bianca Fürstin de Noire (Jule Harff), ist genauso langweilig: „Wenn man zaubern kann, gibt es einfach keine Probleme mehr.“ Deshalb spielt sie dem Königshof immer wieder dumme Streiche. Als nun ein gestiefelter Kater daherkommt, ist der König recht erfreut von seinem Besuch. Das scharfsinnige Tier schwärmt von seinem reichen und charmanten Herrn Graf Delechat. Diesen möchte die Königsfamilie natürlich schnellstens kennenlernen, vor allem Prinzessin Lucia (Merle Wystrach). So verspricht der König seine Tochter dem Grafen, wenn er sie von der lästigen Zauberin Bianca befreit.

Wird der Kater es schaffen, den tollpatschigen Klaus-Dieter Müller zu einem vornehmen Grafen zu machen? Und kann er auch das Problem mit der nervigen und gefährlichen Fürstin lösen? Es lohnt sich sicher, dies selbst herauszufinden.

!Aufführungen finden an den folgenden Terminen auf der Freilichtbühne „Alte Burg“ in Burgholzhausen statt: Samstag, 15. Juni, 17 Uhr, Sonntag, 16. Juni, 11 Uhr, Samstag, 22. Juni, 17 Uhr, Sonntag, 23. Juni, 11 Uhr, Samstag, 29. Juni, 17 Uhr, sowie Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene zehn Euro, für Kinder ab drei Jahren sieben Euro. Inhaber eines Seniorenpasses der Stadt bezahlen neun Euro. Vorverkauf im Internet unter www.burgspielschar.de oder bei „Holiday Land Reisebüro Stosius“ im Taunus Carré sowie an der Abendkasse.

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