Das Lesefest Frankfurt liest ein Buch hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Buch zum Gesprächsstoff und zum Gemeinschaftserlebnis für alle Menschen der Stadt Frankfurt am Main zu machen. Wie in den vergangenen Jahren beteiligt sich der Buchladen 7.Himmel und lud Interessierte zu einer Buchvorstellung ein.
Der Andrang war groß. Diplom-Bibliothekarin Frau Gabriele Fachinger hat sich intensiv mit dem ausgewählten Buch von Florian Wacker „Zebras im Schnee“ auseinandergesetzt.
Diese Neuerscheinung spielt auf zwei Zeitebenen im Frankfurt Ende der 20er Jahre und in den 90er Jahren des 20.Jahrhunderts.
Erzählt wird die Geschichte des sogenannten „Neuen Frankfurts“, einer Zeit, in der sich die Kunst und Architektur einer neuen Sachlichkeit zuwandten, um die Lebenswelt des neuen Menschen zu gestalten.
Immer noch gibt es in Frankfurt diese architektonischen Zeitzeugen.
Frau Fachinger zeigte uns zu Beginn Fotografien der von den Architekten Ernst May und Martin Elsaesser geschaffenen Siedlungen und Gebäuden. Dabei wurde Wert auf Gleichförmigkeit, Zweckmäßigkeit und günstiger Herstellung gelegt. Ein Beispiel dafür ist die „Frankfurter Küche“ erdacht von Margarete Schütte-Lihotzky. Einen alten Werbefilm dazu hatte Frau Fachinger mitgebracht und zum Abschluss der Veranstaltung gezeigt.
Zuerst aber ging es um Ella Burmeister und Franziska Goldblum, zwei erfundene Figuren, die exemplarisch in Verbindung mit den historischen Gegebenheiten, die Aufbruchszeit Ende der Zwanziger Jahre und deren Ende zu Beginn der Nazidiktatur symbolisieren. Deren Geschichte erkundet der Sohn von Franziska, der in New York aufgewachsen, keine Ahnung von der Jugendzeit seiner Mutter und ihrer Freundin hatte und mühsam ihre Geschichte herausfinden muss.
Der Roman von Florian Wacker schafft es mühelos, dass der Lesende sich in diese Zeit einfühlen kann; gut geschrieben, mit vielen interessanten Informationen, klug eingebettet in die verschiedenen Zeitebenen und mit stimmigen Personenbeschreibungen.
Die vorgelesenen Passagen machten den Zuhörenden so viel „Appetit“, dass viele Exemplare des Buches gekauft wurden.
Ein rundum gelungener Abend.