Bad Soden (bs) – Am Mittwoch, 15. Mai, tagte das Kinderparlament der Stadt Bad Soden am Taunus. Die Anträge, die die Jungparlamentarier vorab eingereicht hatten, machten deutlich: Neben den Spielmöglichkeiten in der Stadt beschäftigt die Grundschüler insbesondere das Thema Verkehrssicherheit.
Ob zugeparkte Gehwege, Fahrzeuge, die in Spielstraßen zu schnell fahren, oder Zebrastreifen, die missachtet werden – die Nachwuchspolitiker sehen die Verstöße der Autofahrerinnen und Autofahrer in Bad Soden am Taunus sehr genau. Neben Verbesserungsvorschlägen für die Spielplätze der Stadt gab es außerdem einen Antrag zum Thema Energiesparen.
Arbeitsaufträge für die Stadtverwaltung
Stadtverordnetenvorsteher Helmut Witt und Bürgermeister Dr. Frank Blasch hörten den Anliegen der Kinder aufmerksam zu und konnten mehrere konkrete Arbeitsaufträge für die Stadtverwaltung ableiten, unter anderem die zügige Reinigung des Klettergerüsts im Neuen Kurpark. Einigen Anträgen konnte jedoch nicht stattgegeben werden, etwa weil die gewünschte Änderung nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt fällt, wie zum Beispiel ein Zebrastreifen über die Königsteiner Straße in Höhe des H+ Hotels; denn zuständig für die Landesstraße ist das Land Hessen oder weil die vorgeschlagene Lösung nicht umsetzbar wäre. Doch auch in diesen Fällen versprach der Bürgermeister, das Thema nicht aus den Augen zu verlieren, um zu einem späteren Zeitpunkt eventuell doch noch ein zufriedenstellendes Ergebnis herbeiführen zu können.
Schutzmann vor Ort als Gast eingeladen
Polizeihauptkommissar Christian Schneider, der Schutzmann vor Ort für Bad Soden am Taunus, war bei der Sitzung als Gast geladen. Nach einem kurzen Einblick in den Arbeitsalltag der Polizei und insbesondere der Schutzfrauen und -männer stand er den Kindern Rede und Antwort und konnte bei den Anträgen fachkundige Auskunft zu Verkehrsregeln geben.
Eine wichtige Erkenntnis, die er mitbrachte, bezog sich auf die von den Kindern wahrgenommenen Verkehrsverstöße vor den Grundschulen: Leider seien es allzu häufig die Eltern selbst, die den Schulweg hier gefährlich machten, indem sie bis vors Schultor fahren und unerlaubterweise auf den Gehwegen halten würden. Somit lautete der Appell des Schutzmanns, zuhause gerne zu berichten, welche Gefahr von den sogenannten Elterntaxis ausgehe.
Liftunterstützungssystem für Radfahrer
Ein Antrag, der im Saal für Staunen sorgte, stammte von einer Neuenhainer Kinderparlamentarierin: Sie schlug vor, an den steilen Bergen im Stadtgebiet einen Fahrradlift nach norwegischem Vorbild einzurichten, um mehr Bürgerinnen und Bürger zum Radfahren zu animieren.
Dieses „Liftunterstützungssystem“, bei dem Fahrradfahrer mit einem Bein auf einer Platte stehen und nach oben gezogen werden, war allen Anwesenden bislang unbekannt und der Bürgermeister stellte in Aussicht, die Umsetzbarkeit dieser interessanten Idee zu prüfen.