Bad Soden (bs/Sc) In der vergangenen Woche fand im Bürgerhaus Neuenhain eine gemeinsame öffentliche Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses sowie des Ausschusses für Planung, Bau, Umwelt und Verkehr zum Thema „Neubau Feuerwache Bad Soden am Taunus – Vorentwurfsplanung, Projektbudget und Umsetzungsbeschluss“ statt. Im Rahmen dieser Sitzung haben Architekt und Projektsteuerer die weiterentwickelten Pläne für die neue Feuerwache auf dem ehemaligen Süwag-Gelände vorgestellt.
Michael Jöllenbeck vom beauftragten Architekturbüro Jöllenbeck und Wolf Architekten BDA in Walldorf erläuterte eingangs die Projektgrundlagen der nun vorliegenden Vorentwurfsplanung. Die vorliegende Planung des Neubauprojektes steht unter der Prämisse, eine signifikante Kostenreduktion zu realisieren. Die Stadtverordneten hatten im März 2019 einen entsprechenden Beschluss gefasst, der in einem im Mai 2019 anberaumten interfraktionellen runden Tisch mündete. Dort kristallisierten sich zwei Einsparoptionen heraus: Die Reduktion um vier Fahrzeugstellplätze im süd-östlichen Querriegel und eine Verkleinerung des Multifunktionsraumes von 180 auf 145 Quadratmeter, was eine Verkleinerung des nord-westlichen Querriegels um etwa 80 Quadratmeter ermöglichen würde. Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 26. Juni 2019 wurde das Architekturbüro beauftragt, beide Einsparoptionen umzusetzen.
Bei der Sicht auf die nun angepassten Planungen und die modellhafte Darstellung des Bauvorhabens war klar erkennbar, dass sich der Umfang des Bauvorhabens in der Umplanung deutlich „verschlankt“ hat. Durch die Verkleinerung der Querriegel wirkt die Gebäudeplanung deutlich „abgespeckt“ und kleiner. Der eigentliche Knackpunkt liegt jedoch bei den Kosten, die es im Rahmen der nun vorliegenden Vorentwurfsplanung zu reduzieren galt.
Mit der Ursprungsplanung aufgrund des Architekten-Wettbewerbes wären Kosten in einer Gesamthöhe von rund 19,6 Millionen Euro verbunden gewesen. Durch die Umsetzung der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Einsparmaßnahmen würden die Baukosten (Konstruktion und Technik) um etwa 1,1 Millionen Euro gesenkt werden können. Darüber hinaus bergen die Baunebenkosten ein weiteres Einsparpotential in Höhe von um die 330 000 Euro, so dass die Gesamtkosten auf etwa 18,2 Millionen Euro gesenkt werden könnten. Folgt man den direkten Kostenplanungen der nun vorliegenden Vorentwurfsplanung, so könnten sich die Gesamtkosten, bei Hebung sämtlicher Einsparpotentiale, vordergründig sogar auf 15,2 Millionen Euro senken lassen. Allerdings wäre dabei noch kein „Sicherheitspuffer“ für eventuelle Kostensteigerungen, Bauverzögerungen oder ähnliches enthalten, diese würden kalkulatorisch zusätzlich mit bis zu 5,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Außerdem muss eine anstehende Änderung der DIN-Norm für Erdbebensicherheit kostenseitig berücksichtigt werden, sollte die neue Norm für verbindlich erklärt werden, bevor der Bauantrag gestellt wäre. Dies würde ebenfalls Zusatzkosten in Höhe von circa 1,2 Millionen Euro bedeuten. Darüber hinaus sind die Kosten für die Photovoltaik (110 000 Euro) und der Belüftung/Klimatisierung (bis zu 460 000 Euro) noch zu klären.
Das neben dem Neubau der Feuerwache geplante Projekt „Neubau Wohnen Feuerwache“ wird in seiner Umsetzung ebenfalls mit Kosten in Höhe von 2,2 bis 2,4 Millionen Euro von den Architekten veranschlagt. Sowohl der Haupt- und Finanzausschuss als auch der Ausschuss für Planung, Bau, Umwelt und Verkehr werden das Thema in ihren nächsten Ausschusssitzungen erörtern und eine Beschlussfassung anstreben, so dass eine Beschlussvorlage in der Stadtverordnetenversammlung erfolgen kann.