Bad Homburg (hw). Anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Vereins „Schnelle Hilfe in Not“, die sich für Menschen einsetzt, die unverschuldet in Not geraten sind. Anlässlich des Jubiläums nutzten die Vorstandsmitglieder Ingo Klamroth und Tom Kirchner die Gelegenheit, die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen.
Entstanden ist der Verein 1989 anlässlich der 1. Bad Homburger Gesundheitswoche und wurde von Mitarbeitern der Stadt Bad Homburg und dem Unternehmen Fresenius gegründet. Diese Zusammenarbeit funktioniere bis heute auf verschiedenen Ebenen, wie Tom Kirchner bestätigt. Allerdings hat der Verein auch schon schwierige Zeiten erlebt, zum Beispiel 2017, als die „Schnelle Hilfe in Not“ kurz vor der Auflösung stand, da der damalige Vorstand seine Ämter aufgab. Gerettet habe den Verein, „dass sich diverse Engagierte fanden, die genau dieses verhindert haben und seit 2017 diese Funktion und Tradition weiterführen“, so Kirchner.
Zurzeit hat der Verein 35 Mitglieder und praktisch keine Kosten. „Die Nebenkosten der Geschäftsstelle, die uns die Stadt überlassen hat, werden ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen gezahlt, so dass die Spenden zu 100 Prozent bei den Empfängern ankommen“, betont Tom Kirchner. „Auf diese Quote können sich Spender und Empfänger verlassen, was vor allem zu unserem guten Ruf beiträgt und diesen begründet.“
Als Unterstützer konnte der Verein die Taunus-Therme, von Poll-Immobilien, Fresenius und das thailändische Generalkonsulat gewinnen. „Dazu kommen viele ‚treue Seelen‘, die als Privatpersonen regelmäßig spenden, zum Beispiel aus Anlass eines runden Geburtstags“, erläutert Tom Kirchner.
Auf der Empfängerseite finden sich Menschen, die aufgrund von Krankheit, Scheidung oder als Alleinerziehende auf staatliche Leistungen angewiesen sind und sich in einer Notsituation befinden. Diese ist schon da, wenn der Kühlschrank kaputtgeht, wenn eine Zuzahlung zur Brille nicht leistbar ist oder der Strom abgestellt werden soll. „Die Anträge kommen privat, mit Unterstützung von Diakonie, Caritas und dem Verein ‚Perspektiven‘ bei uns an oder gelangen durch persönliche Vorsprache in unsere Geschäftsstelle“, erläutert Kirchner das Procedere. Jedes Vorstandsmitglied erhalte diese Anträge, gebe ein Votum ab und in der Regel innerhalb eine Woche stehe der Unterstützungsbetrag fest und werde an die Bedürftigen ausgezahlt – die maximale Höhe eines solchen Betrags liegt bei 500 Euro. Die Hilfe ist einmalig und nur selten wiederholbar. „Insgesamt werden wir unserem Namen Schnelle Hilfe gerecht. Darauf sind wir stolz und freuen uns auf die nächsten 35 Jahre sowie darauf, weiterhin diverse Spender und Engagierte von der Qualität unserer Arbeit überzeugen zu können“, so Kirchner.