Bad Homburg (jbr). Auf das Huhn gekommen? Rund um diese Frage öffneten die Vereinigten Geflügelzüchter Bad Homburg und Dornholzhausen 1888 ihre Pforten beim Tag der offenen Tür, der dieses Jahr erstmals gemeinsam mit der Lokalschau stattfand.
Interessierte durften sich die Hühner und Fasane mal von Nahem anschauen oder wurden sogar von einem der Mitglieder herumgeführt. Zum Essen und Trinken gab es reichlich, und sogar das Wetter spielte an diesem goldenen Herbsttag hervorragend mit.
Am Tag zuvor wurden bereits die prächtigsten Hühner gekürt. Hier entschieden Wolfgang Klimmer und Klaas Pich die Vereinsmeisterschaft für sich und erhielten einen Pokal in den Kategorien Zwerghühner und bei den „Großen“. Auch Oberbürgermeister Alexander Hetjes war zur Lokalschau gekommen, denn die Stadt Bad Homburg sowie der Landkreis stifteten jeweils einen Sonderpreis. Viele Interessierte – besonders Familien mit Kindern – schauten auf der Anlage vorbei und bestaunten die vielen Hühner, manche süß und klein, andere prächtig und überraschend groß.
Klaus Himmel, Vorsitzender der Geflügelzüchter, ist bereits seit 1991 mit Leidenschaft dabei. Obwohl er eigentlich zufällig zur Geflügelzucht gekommen sei, wie der Züchter erzählte, bereite ihm das Aufziehen und auch das Ausstellen seiner Tiere große Freude. Himmel ist eines von sieben Mitgliedern, die aktiv Geflügel züchten. Weitere 45 sind passive Mitglieder. Es müsse also nicht jeder im Verein auch Hühner oder Fasane halten, jedoch helfen die Erfahrenen selbstverständlich auch Neueinsteigern beim richtigen Umgang mit den Tieren.
Bei den Geflügelzüchtern in Dornholzhausen leben die Hühner in geräumigen Gehegen mit Auslauf und geschlossenem Stall und können selbstständig wechseln. Somit handele es sich um Bio-Qualität, betonte der Vereinsvorsitzende bei einem Rundgang über das Gelände. Das sei in mehrerlei Hinsicht wichtig, denn die gezüchteten Hühner sind Nutztiere, das gelte es zu bedenken. Sie werden aufgezogen, ausgestellt, aber auch verzehrt. „Ich gebe ihnen keine Namen“, ergänzte Klaus Himmel. Somit bleibt das Verhältnis zwischen Tier und Halter auch in gewisser Weise distanziert.
Unter den sieben verschiedenen Geflügelrassen finden sich in Dornholzhausen auch Sorten von der „Roten Liste“. Wenn ihre Zucht zunehmend verebbt, wie es zum Beispiel bei den majestätischen Dominikanern aus den USA der Fall ist, kann es so weit kommen, dass die Tiere auszusterben drohen. Daher verschrieb sich ein Mitglied der Bad Homburger Geflügelzüchter der Aufzucht dieser bis zu 3,5 Kilogramm schweren Hühnerrasse.