Bad Homburg (jas). Vielleicht lag es daran, dass eine Zusammenkunft durch die Coronapandemie lange Zeit nicht möglich war. Die Beteiligung an der jüngsten Jahreshauptversammlung der Aktionsgemeinschaft Bad Homburg im Kurhaus war jedenfalls überraschend groß. Fast alle Plätze im kleinen Saal waren besetzt, als Vorsitzender Eberhard Schmidt-Gronenberg die Sitzung eröffnete und zunächst einen Blick zurück auf das vergangene Coronajahr 2021 warf. Wegen eines straffen Veranstaltungskalenders hatte die Händlergemeinschaft diesmal auf eine Rückschau mit Fotoimpressionen verzichtet.
Schmidt-Gronenberg erinnerte an digitale Weinproben und einen Fotowettbewerb zur Weinfestzeit im Frühjahr, an eine Kinderrallye, die auf großen Anklang gefunden hatte, sowie an einen erfolgreichen Erntedankmarkt im Herbst. „Das war unsere erste große Veranstaltung seit Langem“, so der Vorsitzende. Um alles etwas zu entzerren, hatte man den Markt auf ein ganzes Wochenende ausgedehnt. „Das kam sehr gut an, wir werden das Konzept auch für dieses Jahr übernehmen“, so Schmidt-Gronenberg. Auf zwei Tage hatte die Aktionsgemeinschaft auch das Shopping-Vergnügen „BlackFriWeekend“ erweitert, ebenfalls eine Entscheidung, die den Kunden gefiel. Da die Coronalage auch im Dezember kritisch war, war die traditionelle Nikolausparade ins Wasser gefallen. Die 1000 Schokonikoläuse waren an zahlreiche Einrichtungen wie die Tafel, das Frauenhaus und die Landgräfliche Stiftung verteilt worden.
Schmidt-Gronenberg richtete seinen Blick am Mittwochabend vergangener Woche allerdings nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. Einiges hat die Aktionsgemeinschaft sich für 2022 vorgenommen, die ersten Genießermärkte sowie das Weinfest haben bereits stattgefunden. Äußerst erfolgreich: „Der Weinfest-Samstag war bisher der frequenzreichste Samstag des Jahres. Wir waren sehr, sehr zufrieden“, so der Vorsitzende. Im Juli steht die nächste Kinderrallye im Veranstaltungsplan, im August die „Summerbeats“, im September die Automobilausstellung und im Oktober der Erntedankmarkt.
Bilanz zog auch Schatzmeister Peter Löw, der schließlich einen Ergebnis-Überschuss von knapp 10 000 Euro verkünden konnte. „Dieses Geld werden wir hegen und pflegen.“ Aufgrund der kritischen finanziellen Lage der Stadt geht der Vorstand der Aktionsgemeinschaft nämlich davon aus, dass der Zuschuss der Stadt für 2023 eventuell geringer ausfallen könnte. Der Überschuss soll helfen, diese Phase zu überbrücken.
Schließlich standen Vorstandswahlen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung. Ohne Gegenstimme wurden sowohl der Vorsitzende Eberhard Schmidt-Gronenberg als auch Schatzmeister Peter Löw wiedergewählt. Per Handzeichen wurden darüber hinaus als Beisitzer Jörg Huber von den Louisen Arkaden, Yvonne Strasburger von Terra Verde sowie Erik Plumpe von der Elektronic GmbH gewählt. Als Kassenprüfer fungieren Florian Wenig von der Naspa sowie Dr. Steffen Hutzel von der Kanzlei Färber & Hutzel.
Einige kritische Stimmen gab es am Ende der Versammlung: Geschäftsinhaber der Rathaus-Ladengalerie im Alten Bahnhof beschwerten sich über fehlende Unterstützung durch die Aktionsgemeinschaft. „Ihr macht Euch die Taschen voll und vergesst uns. Ihr müsst und auch eine Chance geben“, schimpfte einer der Ladeninhaber und forderte, auch den unteren Bereich der Louisenstraße bei Aktionen einzubeziehen. Nun sollen Gespräche geführt werden, um eine Lösung zu finden.