Beim Singen dem Himmel ganz nah

Die Auferstehungskirche ist mit mehr als 140 Chorsängern rappelvoll beim Chorprobentag der „Joyful Voices“ mit Gunilla Pfeiffer (r.). Foto: bg

Oberursel (ow). „Reaching Heaven“ heißt das neue Projekt der „Joyful Voices“. Gleich nach Ostern ist Gunilla Pfeiffer mit dem Gospelchor voll durchgestartet. Der Andrang war unglaublich groß, das gemeinsame Chorerlebnis möchten viele nicht missen. „Wir haben diesmal die 140er-Marke geknackt, so viele Anmeldungen hatte ich noch nie“, verkündete Gunilla Pfeiffer fröhlich. Der große Gemeindesaal in der Auferstehungskirche ist an den Probenabenden immer picke-packe-voll. An Pfingsten werden in Gospelgottesdiensten in der Christus- und Auferstehungskirche die „Joyful Voices“ unter der Leitung von Gunilla Pfeiffer moderne Gospels, Songs und Lieder präsentieren.

Am Probentag riss das strahlende Energiebündel alle mit und sorgte während der Chorprobe für viel Gelächter und gute Laune durch ihre intensive, körperbetonte Einstudierung der Songs. Es war eine sehr bewegende Chorprobe für alle Sinne, denn auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Rütteln, schütteln und hüpfen, um wach zu werden, die Chorleiterin brachte gleich am frühen Morgen alle in Bewegung. „Wir singen mit dem ganzen Körper“, erklärte Pfeiffer. Und zur Bewegung gab es viel Futter für die Gehirnzellen. „Legt mal die Noten weg, wir singen beim Konzert eh auswendig, das üben wir jetzt mal“. Beim Kanon „Sing A New Song“, war das textmäßig noch gut zu bewältigen. Bei den anspruchsvollen Gospeln, die schnell, rhythmisch und akzentuiert gesungen werden, keine ganz einfache Angelegenheit, da konnte man sich rasch verhaspeln. „Nicht vergessen, immer locker bleiben“, erinnerte Pfeiffer dann, wenn die Anstrengung deutlich sichtbar in den Gesichtern geschrieben stand. Sie ließ den Chor rhythmisch klatschen, Akzente setzen und sang in jeder Stimmlage ob Sopran, Alt, Tenor und Bass den Part mehrfach vor, bis alles passte. Dann meinte sie trocken: „Das war schon echt cool, aber ihr könnt das noch viel lässiger.“

Intensiv wurde auch „Reaching Heaven“ geprobt, ein Gospel von Tore W. Aas und dem „Oslo Gospel Choir“. Und irgendwie fühlten sich alle beim gemeinsamen Singen fast wie im Himmel. Der Text „Reaching Heaven With Our Song“ drückt das gut aus. Musik und Rhythmus gehen ans Herz, unter die Haut und finden ihren Weg zu den geheimen Plätzen der Seele. „Die Nordlichter haben schon eine unglaubliche Gospelvielfalt, die uns gut liegt“, bemerkte Pfeiffer. Und erzählte weiter: „Dass wir heute alle in Gottesdiensten gemeinsamen Singen, ist ein Verdienst des großen Reformators Luther. Wir feiern in diesem Jahr das Jubiläum 500 Jahre Evangelisches Kirchengesangbuch.“ Aus der Feder von Martin Luther stammt auch das Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“. Die eindringliche Bitte um Frieden studiert sie mit dem Chor in einer Gospelversion von Matthias Nagel ein. Jetzt, wo vielen Menschen in der Ukraine und im Nahen Osten unter Krieg und Terror leiden, ist dieses Jahrhunderte alte Lied aktueller denn je.

Quatschen, essen, trinken, singen

Am Probentag gab es außer dem gemeinsamen Singen in den Pausen viel Gelegenheit zum Quatschen und Kennenlernen. Das Highlight aber war mal wieder das legendäre „Joyful-Voices“-Büfett. „Wer möchte, bringt etwas mit, war die Ansage – und das Ergebnis überwältigend. Das Angebot reichte von klassischen und exotischen Salaten aller Art, Quiche, Brot, Brezeln, Käse, Häppchen, raffinierten Dips, Fingerfood, Rohkost und Chips bis hin zu Obst, Süßspeisen, Kuchen, Plätzchen und Süßigkeiten, wie Gummibärchen oder Mohrenköpfen. Wasser, Kaffee oder Tee wurden während des ganzen Tages angeboten.

!Bei ihrem Auftritt in den Gospelgottesdiensten am Pfingstsamstag, 18. Mai, um 18 Uhr in der Christuskirche, Oberhöchstadter Straße 18, und am Pfingstmontag, 20. Mai, um 10.30 Uhr in der Auferstehungskirche, Ebertstraße 11, werden die „Joyful Voices“ unter der Leitung von Gunilla Pfeiffer von einer professionellen Band begleitet.



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