FDP bezieht Stellung zu den Beschlüssen zu „Hornau-West“

Kelkheim (kez) – Von der Fraktion der FDP ging uns eine Stellungnahme zu den Beschlüssen zu „Hornau-West“ zu:

„Nun hat die Kelkheimer Stadtverordnetenversammlung die Richtung für eine weitere Planung „Hornau-West“ vorgegeben: Ansiedlung eines Feuerwehrhauses für die Wehren aus Kelkheim-Mitte, Hornau und Fischbach, Bau einer Gagernspange mit Unterführung in den Gagernring und eine Wohnbebauung in angemessener Größe. Auf Basis dieser Eckpunkte soll nun ein endgültiges Konzept erstellt werden, das dann Grundlage für einen Bebauungsplan sein wird.

Die FDP Kelkheim steht nicht hinter allen diesen Punkten und sieht erhebliche finanzielle Probleme auf die Stadt zukommen, auch wenn dieses Projekt erst in 8 bis 10 Jahren umgesetzt werden sollten.

Mit dem Feuerwehrhaus, der Straße und der Unterführung sind Stand heute grob geschätzt Kosten in Höhe von 70 Millionen Euro verbunden, die letztendlich über Kredite finanziert werden müssen. Nur zum Vergleich: Der Haushalt der Stadt für 2024 beträgt circa 77 Millionen Euro, die Verschuldung circa 55 Millionen Euro. Schon das Verhältnis dieser Zahlen lässt erkennen, dass die finanzielle Tragfähigkeit der Stadt Kelkheim bei einer solchen Investition arg ins Wanken geraten wird.

Nach den Vorstellungen der FDP wäre es daher ratsam gewesen, parallel zu dem beschlossenen Konzept eine weitere Planung vorzusehen, und zwar ohne einen Feuerwehrstandort und ohne eine Unterführung.

Die Fischbacher Feuerwehr lässt immer wieder verlauten, dass für sie eine Zusammenlegung mit den Wehren aus Kelkheim-Mitte und Hornau nicht die oberste Priorität hat und sie lieber an ihrem jetzigen Standort bleiben würde. Dafür gibt es gute Gründe, insbesondere steht die gute Erreichbarkeit der Wehr im Ortskern von Fischbach im Vordergrund. Für die Wehren Kelkheim-Mitte und Hornau war ein gemeinsamer Standort am Friedhof schon vor einigen Jahren mal im Gespräch. Diese Überlegung könnte und sollte man als Alternative zu Hornau-West auch wieder aufgreifen.

Mit einer solchen Lösung wären dann auch eine Gagernspange und eine Unterführung überflüssig und man könnte sich bei der Bebauung von Hornau-West ganz auf den Wohnungsbau konzentrieren. Dann könnte man eine überschaubare Bebauung angrenzend an den Berliner Ring vornehmen, aber auch eine angemessene Erweiterung des Bebauungsgebiets im Bereich der Mörikestraße vorsehen. Der größte Teil der Fläche in Hornau-West könnte dann in dem jetzigen naturbelassenen Zustand bleiben.

Nun wird aber zunächst mal an einer „großen Lösung“ gearbeitet und Alternativen werden nicht weiterverfolgt. Da steckt natürlich die Gefahr drin, dass irgendwann festgestellt wird, dass die oben erwähnten finanziellen Grenzen eine Umplanung notwendig machen. Und dann muss man wieder von vorne anfangen mit der Planung und hat viele Jahre verschenkt.“



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