Taunus Schinderhannes Steig erneut ausgezeichnet

Corinna Schmidt vom Taunus Touristik Service nimmt die Urkunde zur Rezertifizierung des Taunus Schinderhannes Steig vom Deutschen Wanderverband stellvertretend für den Naturpark Taunus entgegen. V.l.n.r.: Corinna Schmidt, Taunus Touristik Service e. V. und Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Verbandspräsident Deutscher Wanderverband
Foto: TTS

Taunus/Stuttgart) – Zum Start in das neue Messejahr haben sich der Naturpark Taunus und der Taunus Touristik Service (TTS) als Dachverband für die Freizeitregion Taunus am vergangenen Wochenende gemeinsam auf der Stuttgarter Urlaubsmesse ‚Caravaning Motor Touristik‘ (CMT) präsentiert. Im Rahmen der Messe überreichte der Deutsche Wanderverband dem Naturpark die Urkunde zur Rezertifizierung des 38,5 Kilometer langen „Taunus Schinderhannes Steigs“ als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“.

„Für den Naturpark Taunus ist die Rezertifizierung des Taunus Schinderhannes Steiges ein Erfolg und ein wichtiges Indiz für die Bedeutung guter Wanderangebote. Um das begehrte Siegel zu erhalten, müssen viele Qualitätskriterien erfüllt werden“, sagte Hochtaunuskreis- Landrat Ulrich Krebs, der auch Vorsitzender des Zweckverbandes Naturpark Taunus ist. „Die viele Arbeit für die Rezertifizierung hat sich wirklich gelohnt.“

Auch der Tourismusverband Taunus Touristik Service freut sich über das Qualitätssiegel, es sei wichtig für die gesamte Region, erklärte TTS-Vorsitzender Roland Seel. „Im Taunus als Freizeitregion hat das Erleben der Natur einen hohen Stellenwert. Offiziell ausgezeichnete Wanderwege wie der ‚Taunus Schinderhannes Steig‘ haben eine Strahlkraft über die Region hinaus und bescheinigen dem Taunus eine hohe Wanderqualität. Wir gratulieren dem Naturpark Taunus zur Rezertifizierung ganz herzlich“, sagte Seel.

Die CMT in Stuttgart hatte am ersten Messewochenende mit rund 90.000 Besuchern einen neuen Besucherrekord. Dementsprechend viele Menschen interessierten sich am Taunus- Stand für den Taunus Schinderhannes Steig und nahmen sich die druckfrische Broschüre sowie Informationen zu weiteren Wandermöglichkeiten im Taunus mit. Auch die Taunus- Radkarte sowie die Campingbroschüre waren gut nachgefragt. Besucher nutzten die Gelegenheit, sich am Stand persönlich zu Freizeittipps für einen Ausflug in den Taunus beraten zu lassen, dabei standen die Rad- und Wanderwege hoch im Kurs.

Ein Trend zeigte sich auf der CMT deutlich: Urlaub im eigenen Land wird bei vielen Messegästen immer beliebter, die Freizeitregion Taunus profitiert davon und hat viel zu bieten. Neben der Kultur- und Geschichtsvielfalt punktet der Taunus vor allem als Naturdestination. Die Region hat das UNESCO Welterbe Limes und gleich zwei Naturparke (Naturpark Taunus und Naturpark Rhein-Taunus), die zusammen viele hundert Kilometer Wanderwege mit zuverlässiger Wegeführung vorhalten, darunter die beiden zertifizierten Qualitätswanderwege des Naturpark Taunus.

Dies ist zum einen der ‚Limeserlebnispfad Hochtaunus‘ (verläuft parallel zum Limes) und zum anderen der eben erneut ausgezeichnete ‚Taunus Schinderhannes Steig‘. Letzterer ist mit seinen 38,5 Kilometern ein eigenständiger Wanderweg, der gleichzeitig ein Abschnitt des 180 Kilometer langen Rundwanderweges ‚Taunus Schinderhannes Pfad‘ ist. Der rezertifizierte Steig ist in beide Richtungen wanderbar, Start- oder Zielpunkt sind entweder der Gimbacher Hof in Kelkheim oder die Kirchenruine Landstein in Weilrod. Die Strecke des Steigs ist in vier Etappen unterteilt. Namensgeber sowohl des Pfades als auch des Steiges ist der „Schinderhannes“, ein junger Mann, der um 1800 im Taunus und im Hunsrück gelebt hat. Johannes Bückler, geboren um 1779 ist eine Figur mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite war er ein historischer Schwerverbrecher, auf der anderen Seite wurde aus ihm durch Erzählungen, Literatur und Filme eine Art Robin Hood, der den Reichen das Geld genommen und es den Armen gegeben haben soll. Der Obrigkeit soll er dabei immer wieder ein Schnippchen geschlagen haben. Ein Robin Hood war der Schinderhannes jedoch sicher nicht, die Herkunft seiner Opfer war ihm herzlich egal, er wollte Beute machen. Zusammen mit 19 anderen Räubern wurde er für seine Taten 1803 vor den Toren von Mainz hingerichtet. In Anlehnung an die im Taunus bekannte Figur des Schinderhannes wurde 2013 der ‚Taunus Schinderhannes-Steig‘ im Naturpark Taunus erstmals zertifiziert und 2016 sowie 2019/2020 jeweils rezertifiziert. Um dies zu erreichen, muss der Weg eine durchgehend hohe Qualität haben, dies betrifft zum Beispiel die Zuverlässigkeit der Beschilderung oder die Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke. Der „Taunus Schinderhannes Steig“ ist ein sehr beliebter Weg und das zu Recht: Die Tour erlaubt besondere Naturmomente und einzigartige Ausblicke, viele auf die Weiten des Rhein-Main-Gebietes. Die einzelnen Etappen sind per ÖPNV erreichbar und somit auch als Tagesstrecke losgelöst voneinander wanderbar oder können zu längeren Touren kombiniert werden.



X