Königsteiner Schüler mit Förderpreis ausgezeichnet

Mit dem Förderpreis zum Saalburgpreis des Hochtaunuskreises werden Maximilian und Ruben Voß (beide 17) und Philipp Cramer (nicht auf dem Foto) sowie ihr Tutor Dominic Dehmer (l.) von Landrat Ulrich Krebs (r.) ausgezeichnet. Foto: fch

Hochtaunus (fch). Frieren musste in der sonst kalten Fabrica des Römerkastells Saalburg bei der Verleihung des Saalburgpreises und des Förderpreises zum Saalburgpreis dieses Mal niemand. Zu verdanken war dies Direktor Dr. Carsten Amrhein und seinen Mitarbeitern, die den einem Werkstattgebäude in römischen Militärlagern nachempfundenen Saal gut geheizt hatten. Auch die in dichten Nebel gehüllten Wege von den dunklen Parkplätzen bis zum Veranstaltungsort hatte das Museumsteam vorbildlich illuminiert. Dafür gab es ein Dankeschön von Landrat Ulrich Krebs.

Und so konnten sich die gut gelaunten Gästen und stolzen Preisträger ganz entspannt der Musik der Jazz-Combo der Bischof Neumann-Schule in Königstein widmen. Saxofonistin Pauline Kaltenbach, Trompeter David Ubber, Pianist U-Jin Hong und Schlagzeuger Felix Brinkmann umrahmten die feierliche Verleihung der Ehrenpreise mit bekannten Titeln wie „Fly Me To The Moon“ oder „What A Wonderful World“. Der Schönheit der Welt und den von Louis Armstrong im Original besungenen Glücksmomenten im alltäglichen Leben zustimmen konnten an diesem nebligen Herbstabend uneingeschränkt drei 17-Jährige Schüler der Bischof-Neumann-Schule. Philipp Cramer sowie Maximilian und Ruben Voß erhielten den diesjährigen Förderpreis zum Saalburgpreis. Philipp Cramer fehlte bei der Verleihung. Maximilian und Ruben Voß wurden von ihrem Lehrer und Tutor Dominic Dehmel begleitet.

Das Schüler-Trio hatte das Thema „So geht’s nicht weiter! Krise, Umbruch, Aufbruch“ des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten 2018/19 zum Anlass genommen, sich intensiv mit der Geschichte des Taunusklubs und dessen Sozialfürsorge zu beschäftigen. Auf 21 Seiten fassten sie ihre Recherche-Ergebnisse unter dem Titel „Die Not und Armut im Taunus. Die Arbeit und Bemühungen der Wohltätigkeitskommission des Taunusklubs“ zusammen. Die im Februar 2019 fertiggestellte Arbeit war beim Geschichtswettbewerb auf Landesebene bereits mit einem Förderpreis ausgezeichnet worden. Von dem beim Landeswettbewerb eingereichten 34 Beiträgen kamen fünf von der Bischof-Neumann-Schule. Die Autoren schrieben in ihrer Einleitung: „Neben dem lokalen Bezug zu unserer Heimatgegend hat uns an der Thematik fasziniert, wie sich gesamtgesellschaftliche Umwälzungen im regionalen Kontext auswirkten, und wie entscheidend bürgerliches Engagement zu positiven gesellschaftlichen Veränderungen beitragen konnte.“

In Archiven recherchiert

Krebs lobte: „Diese Verbindung aus konkreter Lokal- und Regionalgeschichte einerseits und gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen andererseits zeichnet den Ansatz der Arbeit aus.“ Außer der Darstellung der sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Bestandsaufnahme des Taunus im 19. Jahrhundert stellten die Schüler die Aktivitäten der Wohltätigkeitskommission des Taunusklubs in den Vordergrund. Bei ihrer Recherche beschränkten sie sich nicht auf Literatur und Internet, sondern auch Archive wie das des Hochtaunuskreises, der Stadt Kronberg und des Taunusklubs.

Die Laudatio hielt der Taunusklubvorsitzende Bertram Huke. Er erinnerte an das 150-jährige Bestehen des Vereins in 2018 und an den aus diesem Anlass verliehenen Förderpreis. Stolz ist der Vorsitzende auf die Arbeit der Schüler, die sich mit der 151-jährigen Geschichte und den Bemühungen und Projekten der Wohltätigkeitskommission im Kampf gegen Armut, Not und Hunger im Taunus auseinandersetzten. Der Landrat überreichte Urkunden und Anstecknadeln an die Brüder Voß und die Medaille an Tutor Dominic Dehmel.

Jährlich vergeben wird der Förderpreis zum Saalburgpreis seit 1995. Gewürdigt werden mit ihm „besondere Nachwuchs- und Projektleistungen im Bereich der Geschichte und Heimatpflege“, wie der Landrat betonte.



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