Erlebnisreiche Wanderwoche des Club aktiv in der Vulkaneifel

Sportlich und erlebnisreich war die Wanderwoche des Club aktiv durch die Vulkaneifel.

Foto: privat

Kronberg (kb) – In diesem Jahr wanderte der Club aktiv (MTV) durch die Vulkaneifel, zwischen den Flusstälern von Rhein, Mosel und Ahr gelegen, an der Grenze zu Luxemburg und Belgien. Die Landschaft ist geformt von bizarren Felsformationen, tiefen Maaren und erloschenen Vulkanen, seltenen Pflanzen und Tieren und bekannt wegen der Heilquellen und des Mineralwassers. Eine echte Herausforderung für Wanderer, die noch während der Hinfahrt durch den Hunsrück auf einem waghalsigen Weg über Deutschlands größte Hängeseilbrücke, der Geierlaybrücke, erstmals gefordert waren.

Die Herausforderung setzte sich fort mit der Erkundung der Umgebung von Gerolstein, unserem Standquartier und dem Besuch des Adler-und Wolfsparks Kesselburg, einer Höhenburg, auf einem 490 Meter hohen Basaltstock errichtet. Ein Park erstreckt sich um die historische Burganlage mit Gehegen für Greifvögel – Steinadlern, Falken und Milanen - und einem Gehege für das größte Wolfsrudel West-Europas. Fasziniert verfolgte die Gruppe die waghalsigen Flüge der Greifvögel während einer Flugschau und die Fütterung der weißen Wölfe.

Neugierig war die muntere Wandergruppe auch auf das angekündigte Mausefallenmuseum in Neroth, das sich als eine liebevoll gestaltete Ausstellung des Heimatvereins in einem historischen Gebäude (1844) erwies. Gezeigt werden verschiedene Produktionsphasen der Drahtwarenherstellung und der Gewerbeentwicklung von 1830 bis 1970, interessant vor allem die einzige noch im Original bestehende Werkstatt mit zahlreichen Mausefallen-Arten. Außerdem wurde noch eine Imkerei besucht mit einer außergewöhnlichen und interessanten Präsentation.

Waren es 15 Kilometer oder gar 18, die an diesem Tag gewandert wurden? Es ging über Bachläufe, durch den Ort Gerolstein, vorbei an gefassten Quellen und Brunnen, wo die Gruppe ihren Wasserproviant für den ganzen Tag selbst abfüllen konnten und hoch hinaus auf den Burghügel der Ruine der Löwenburg, die oberhalb von Gerolstein liegt. Hier wurde Rast gemacht und der wunderbare Blick über Gerolstein auf die gegenüberliegenden Dolomiten und das Kylltal genossen.

Auch Aachen mit seiner mehr als 1200 Jahren alten Pfalzkapelle Karls des Großen war Ziel der Reisegruppes, Dom- und Stadtführung inklusive.

Von Schalkenmehren aus erwandert sich die Gruppe auch die „Drei Maare“. Der Ort liegt direkt am Eifelsteig, inmitten einer Landschaft, die geprägt ist von längst erloschenen Vulkanen, Talauen und Maaren, über deren Entstehung vor etwa 30.000 Jahren sie viel von ihrem sehr sachkundigen Wanderführer Johannes erfahren. Das älteste der drei Dauner Maare liegt erstaunliche 422 Meter über dem Meer und ist jetzt ein 21 Meter tiefer kleiner See. Es wird über weite Wiesen, durch Tannen- und Fichtenwälder gewandert die Blicke über die hügeligen Erhebungen und die Maare genossen, auf einem Hügel mit hölzernem Aussichtsturm, Bänken und Tische rastet, wo ihnen seltsam gescheckte Esel und freche Ziegen Gesellschaft leisten.

Die Besichtigung der riesigen Abfüllanlage des „Gerolsteiner Sprudel“ war ein weiterer Höhepunkt unserer Wanderwoche. Hier konnte man verfolgen, wie das Wasser aus der Tiefe der Natur wie von Geisterhand gesteuert, in die Flaschen gelangt. Auf langen Laufbändern wandern Flaschen und Kästen, treffen irgendwo zusammen und landen schließlich auf einem Container, um in die ganze Welt verfrachtet zu werden. Täglich verlassen erstaunliche 4 Millionen Flaschen die Abfüllanlage. Von einer gläsernen Brücke aus konnte man es beobachten.

Mitten im katholisch dominierten Gerolstein ließ Kaiser Wilhelm II 1911 die außergewöhnliche evangelische Erlöserkirche in nur zweijähriger Bauzeit erbauen. In neoromanischem Baustil, errichtet auf den Fundamenten einer römischen Villa, ein Zentralbau, der im Inneren mit funkelnden großflächigen Glasmosaiken, mit Rundbögen, und mit einer dominierenden Kuppel aufwendig ausgestattet ist. Einen Bezug zum heimatlichen Kronberg findet sich in der Vorhalle der Kirche, wo in Medaillons nicht nur das regierende Kaiserpaar selbst, sondern auch Kaiser Friedrich III, Ehemann unserer verwitweten „Kaiserin Friedrich“ Viktoria, den Besucher empfangen. Die Reisegruppe freut sich über ihre erlebnisreichen Tage, die dank den Organisatoren Karin und Uwe Johannsmann sowie Monika und Hans Joachim Hampel und dem kenntnisreichen Eifelwanderführer Johannes Munkler möglich wurden.



X