Sportstadt Oberursel feiert ihre Athleten

Zum Abschluss der Ehrungsveranstaltung kommt der Schwimmclub Oberursel (SCO) mit einer großen Gruppe auf die Bühne. Foto: gw

Von Gerhard Strohmann

Oberursel. „Bei 18 000 Mitgliedern in den Oberurseler Sportvereinen können wir uns bei 46 000 Einwohnern zu Recht als Sportstadt bezeichnen“, sagte Bürgermeister Hans-Georg Brum und verkündete, dass die Verwaltung in den nächsten beiden Jahren 1,8 Millionen Euro in die Hand nehmen werde, um anstehende Maßnahmen zu finanzieren.

Neben der dringend notwendigen Renovierung des Umkleide-Gebäudes beim 1. FC 04 Oberursel auf der Stierstädter Heide gehören auch drei Beachvolleyball-Felder im Rush-moor-Park sowie der Kunstrasenplatz für die Fußballer des 1. FC 06 Weißkirchen dazu.

Neue Wege in eine positive Richtung hat die Stadt mit ihrer traditionellen Sportlerehrung beschritten. Nachdem der große Sitzungssaal im Rathaus in den vergangenen Jahren förmlich aus allen Nähten geplatzt war und die Burgwiesenhalle in Bommersheim im vorigen Jahr nicht mehr als ein Intermezzo bildete, sollte die Veranstaltung mit der Stadthalle nun einen Platz gefunden haben, der dem Anlass und den Ansprüche aller Beteiligten bestens gerecht wird.

Ein Erfolgsmodell für die Zukunft dürfte auch die Entscheidung gewesen sein, mit Markus Philipp aus Ober-Ramstadt einen professionellen Sportjournalisten als Moderator zu verpflichten. Der aus dem hessischen Regionalfernsehen bekannte ehemalige Leistungssportler führte nicht nur angemessen locker und souverän durch das Programm, sondern hielt auch den von ihm gesetzten Zeitrahmen von zwei Stunden für die Auszeichnung von knapp 400 Sportlern ein. Sie durften nach der Ehrung als bleibende Erinnerung eine Urkunde sowie ein Handtuch – wahlweise in den städtischen Farben Weiß, Blau oder Rot – mit nach Hause nehmen.

Die kurzweilige Feier wurde angereichert durch einen Video-Beitrag über das Inklusions-Projekt „Mit Handicap zum Schwung“ des Golfclubs Oberursel Skyline, bei dem es sieben Jugendliche mit geistiger oder körperlicher Einschränkung auf der Anlage des Golfclubs Friedberg in Ockstadt bis zur Platzreife gebracht haben. „Man lernt enorm viel voneinander“, sagte Trainer Robert Schmalfuß und beschrieb damit den Mehrwert für sich, den die Ausbildung der „Wild Cats“ für ihn hatte. Schirmherrin ist Dorothea Henzler. „Ich engagiere mich für dieses Projekt und sammle gern Spenden dafür, weil man mit diesem Geld wirklich Glück schenken kann“, so beschrieb die ehemalige hessische Kultusministerin ihre Motivation.

Ein weiteres Video erlaubte einen spannenden Einblick in die Arbeit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Oberursel und die sportlichen Wettkämpfe der Lebensretter.

Einer der Stars des Abends neben Klemens Grißmer (67), dem fünffachen Weltrekordhalter in der Leichtathletik, war die elfjährige Maya Fertig, die im vergangenen Jahr nicht nur als Nachwuchs-Turnerin beim TV Weißkirchen, sondern auch als Judo-Talent bei der HTG Bad Homburg die Bedingungen für die Auszeichnung erfüllt hatte.

Eine gelungene Überraschung zum Abschluss der Veranstaltung war ein Video-Gruß des Oberurseler Rad-Profis John Degenkolb aus Frankreich. Er hat dort in der vergangenen Woche an einem Frühjahrs-Klassiker teilgenommen und konnte deshalb nicht persönlich in der Stadthalle erscheinen. Der vorjährige Tour-de-France-Etappensieger machte Werbung in eigener Sache für die traditionsreiche Veranstaltung „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“: „Ich freue mich schon auf den 1. Mai, wenn es beim Rennen in Frankfurt auch wieder durch den Taunus geht.“

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