Gemischtes Doppel an der Spitze der Feuerwehr Stierstadt

Melanie Dietz, die erste Frau im Leitungsdienst einer Oberurseler Feuerwehr, unterstützt fachkundig den neuen Wehrführer Sascha Aumüller. Foto: Feuerwehr Stierstadt

Oberursel (ow). Durchschnittlich mehr als zweimal die Woche rückt die Feuerwehr Stierstadt aus. Ein Generationswechsel in der Wehrführung und neue Wahlen im Förderverein standen am Freitagabend auf dem Programm der gemeinsamen Jahreshauptversammlung. Der noch amtierende Wehrführer Steffen Müller begrüßte außer Brandschutzdezernent Thorsten Schorr, Stadtbrandinspektor Holger Himmelhuber und dessen Vertreter Andreas Ruhs die zahlreich erschienenen Brandschützer.

Müller berichtete von 14 Kindern in der Minifeuerwehr, elf Mitgliedern der Jugendfeuerwehr und 48 Mitgliedern, davon sechs Frauen in der Einsatzabteilung. 2018 sei ein durchschnittliches Jahr hinsichtlich des Einsatzaufkommens gewesen. Die Feuerwehr Stierstadt rückte zu 114 Einsätzen aus – 49 technische Hilfeleistungen, 23 Brände, 17 Fehleinsätze, 19 Brandsicherheitsdienste und sechs Brandschutzerziehungen. Besonders in Erinnerung seien die Großeinsätze geblieben: Gefahrguteinsatz in einem Oberurseler Hotel, ein ausgedehnter Kellerbrand in Steinbach, ein Flächenbrand in Eschborn, der Strohballenbrand im Stierstädter Feld, ein brennender Müll-Lkw in der Frankfurter Straße und ein Dachstuhlbrand in der Oberurseler Straße. Es fanden über 20 Übungen und Fortbildungsveranstaltungen statt. Auch der Ausflug zur Partnerfeuerwehr in Rennweg, Österreich wurde nochmals positiv reflektiert.

Der TÜV stellte bei einer Überprüfung fest, dass die Halle für den Wechsellader Lkw und die Wechselladeraufbauten (Container) zu eng ist. Neben dem Verwaltungsbau soll daher ein Anbau entstehen. Wann die Bauarbeiten beginnen, steht noch nicht fest. Abschließend bedankte sich der scheidende Wehrführer für die gute und langjährige Zeit, die nicht immer einfach war. Dennoch blicke er auf 20 gute Jahre zurück und möchte seinen Nachfolgern immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mit langem und stehendem Applaus wurde er verabschiedet.

17 Jahre lang hat der 51-Jährige die Wehr geleitet, vorher drei Jahre als Stellvertreter. An diesem Freitag war zwei Jahre vor den turnusmäßigen Neuwahlen Schluss. Müller hatte schon im vergangenen Jahr seinen Rücktritt angekündigt. „Wir sind in der glücklichen Lage, junge Menschen in unseren Reihen zu haben, die das Amt nicht nur fachlich bekleiden können, sondern auch hoch motiviert sind“, erklärte er zu seinem vorzeitigen Abschied und sprach von einem perfekten Zeitpunkt, die Wehrführung in jüngere Hände zu übergeben. Nachfolger wurde der 33-jährige Sascha Aumüller, der zwei Jahre das Amt des stellvertretenden Wehrführers innehatte. Melanie Dietz (34) wurde zur neuen Stellvertretung gewählt. „Somit ist sie die erste Frau im Leitungsdienst einer Oberurseler Stadtteil-Wehr“, bemerkte Himmelhuber und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit.

Vereinsvorsitzender Dennis Becker blickte sehr positiv auf die Veranstaltungen 2018 zurück. Mit Vorfreude auf das Feuerwehrfest am Pfingstsonntag mit Auftritt der Partyband „The Bruce Band“ am Vorabend blickt er in die Zukunft. Im Vorstand wurden neue Beisitzer gewählt und verschiedene Amtsinhaber bestätigt. Stellvertretender Vorsitzender bleibt Peter Hieronymi, Kassiererin Daniela Frey, Schriftführerin Heidrun Baresch. Mit Michael Blessin und Sarah Steinbach wurden zwei neue Beisitzer in den Vorstand gewählt. Andreas Keller stand nicht mehr zur Wahl.

Markus Eisenacher hat das Amt des Zeugwarts abgegeben. Daniel Eisinger wurde zum Nachfolger gewählt. Als Minifeuerwehrwarte vorgestellt wurden Christina Aumüller und Annabel Ernst, die die Jüngsten seit August vorigen Jahres leiten. Daniela Magalhaes, Franziska Sulzbach und Benedikt Sulzbach wurden aus diesem Amt verabschiedet. Jens Preusche wurde nach 20 Jahren Brandschutzerziehung ebenfalls verabschiedet. Zum Feuerwehrmann wurde Fabian Kind, Daniel Burgos zum Oberfeuerwehrmann befördert. Hauptlöschmeister wurden Melanie Dietz, Fabian Korf und Jens Bentert. Eine Anerkennungsprämie des Landes Hessen für zehn Jahre aktiven Feuerwehrdienst erhielt Marian Krumbügel; Jens Bentert und Jens Preusche für 20 Jahre und Andreas Keller für 40 Jahre. Andreas Keller und Michael Mechler wechselten in die Ehren- und Altersabteilung.



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