Der Fotograf als Maler in der Abstraktion des Zerfalls

Das Werk „Im Zenit des Daseins“ (links, hier als Duo mit einem weiteren Bild aus dieser Serie) ist in der Ausstellung erstmals zu sehen. Beide Bilder – und das ist ebenfalls ein Novum – haben handgeschmiedete Stahlrahmen, was die Werke zu Unikaten macht. Foto: Kathrin Sachse

Oberursel (ow). „Abstraktionen des Zerfalls II“ ist die Ausstellung mit Fotografie und Foto-Objekten der Künstlerin Kathrin Sachse betitelt, die in der Klinik Hohe Mark, Friedländerstraße 2, vom 28. März bis zum 16. Mai zu sehen ist. Alle Werke sind handsigniert, limitiert und werden mit einem Echtheitszertifikat verkauft.

In Kathrin Sachses fotografischer Ausdrucksweise verschmelzen persönliche Themen mit ihrer Lebensphilosophie und lassen neue Universen entstehen, in denen der Betrachter in tiefere Lebensbereiche vordringen kann. Die 1972 in Leipzig geborene Künstlerin, die heute in Dreieich lebt, zeichnet ein positives Bild in Form einer abstrakten Sicht auf Unvollkommenes, Vergängliches und Unperfektes. Form und Farbe stehen im Mittelpunkt der fotografischen Abstraktion des Zerfalls, Kompositionen, die sich im Grenzbereich zur Malerei bewegen. „Der Fotograf als Maler“ ist daher der Leitgedanke, der sich durch ihr Werk zieht. In den „Abstraktionen des Zerfalls II“ zeigt Kathrin Sachse, wie schön das Vergehen von etwas sein kann, wobei der Gedanke der Achtsamkeit für alles, was ist, eine wesentliche Rolle spielt. Der philosophische und hinterfragende Aspekt ihrer Kunst tritt besonders in den teils sperrigen Titeln ihrer Werke zutage, die immer zu einem weltanschaulichen Diskurs einladen. Kathrin Sachse bringt mit ihrer Kunst ihr Engagement für den sozialen Bereich zum Ausdruck, der ihr sehr am Herzen liegt und der auch Ausdruck in den Themen ihrer Kunst findet. Sie stellt sich gern für Begegnungen und den Austausch mit Bewohnern, Besuchern und Kunstinteressierten gleichermaßen zur Verfügung und hofft, einen positiven und anregenden Akzent in einem Umfeld zu setzen, wo Menschen an Grenzen stoßen und sich intensiv mit ihrem Leben auseinandersetzen. Gerade an diesem Punkt setzt ihre Kunst an, was sich in Titeln wie „Seelenmeer“ oder „Die Melodie des Lebens“ widerspiegelt. An den Samstagen, 30. März und 4. Mai, jeweils von 15 bis 17 Uhr wird die Künstlerin in der Ausstellung sein.

Die Klinik Hohe Mark dankt Kathrin Sachse dafür, dass sie mit zehn Prozent des Erlöses der Ausstellung das Suchthilfeprojekt für Kinder betroffener Eltern „Drachenherz“ unterstützt. Die umfangreiche Einzelausstellung wird in den großen Fluren im Kirchsaalbereich, die öffentlich zugänglich sind, gezeigt und ist somit ein Teil des kulturellen Lebens der Stadt. Die Klinik Hohe Mark zeigt mit regelmäßig stattfindenden Ausstellungen ihr Bestreben, ein ganz „normaler“ Veranstaltungsort des gesellschaftlich-kulturellen Lebens zu sein, ein Ort der Begegnung von Mensch zu Mensch, egal ob „gesund“ oder „krank“.



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