Roulette, Poker, Black Jack und Chuck-a-Luck im Altkönig-Stift

Wie im echten Spielcasino: Noch eine Karte von der Croupière erbitten oder lieber passen? Gebannt verfolgten beim Casino-Abend im Altkönig-Stift Bewohnerinnen und Bewohner, wer beim Black Jack die besten Karten und Gewinnchancen hatte.
Foto: Aktönig-Sift

Kronberg (pf) – Las Vegas Flair wehte am Samstagabend durchs Altkönig-Stift. Das obere Foyer hatte sich in ein Spielcasino verwandelt. Entlang der Fensterwand standen fünf originale Glücksspieltische, an denen professionelle Croupiers und Croupières die festlich gekleideten Bewohnerinnen und Bewohner zum Spiel einluden. Poker, Black Jack, Roulette und das Würfelspiel Chuck-a-Luck lockten die Besucher, einmal ihr Glück im Spiel zu versuchen.

In einer Ecke des Raums gab es einen „einarmigen Banditen“, einen Glücksspielautomaten, in dem genügend Kleingeld zum Befüttern des Münzeinwurfschlitzes bereitlag. Am entgegengesetzten Ende des Saales befand sich vor einer schwarzen Wand ein großer schwarzer Kasten, der sich als altmodischer Fotoapparat mit Selbstauslöser erwies. Wer Lust und Spaß am Verkleiden hatte, fand daneben in einem großen offenen Koffer viele verschiedene Accessoires, von einer Kapitänsmütze bis hin zur türkisfarbenen Minigitarre, um sich im Foto einmal von einer ganz anderen Seite zu präsentieren. Die fertigen Fotos spuckte der Automat bereits nach wenigen Minuten aus. Und am Blüthner Flügel nebenan sorgte der Pianist Georgi Mundrov mit beschwingten Weisen für angenehme Hintergrundmusik.

Am Treppenaufgang und an der Lifttür wurden alle Gäste von Stiftsdirektorin Thekla Thiede-Werner, ihrem Ehemann und ihren Mitarbeiterinnen mit einem Kir Royal begrüßt und erhielten einen 500 Dollarschein als Spielgeld. Denn natürlich sollte niemand an diesem außergewöhnlichen Abend echtes Geld beim Glücksspiel einsetzen, gewinnen oder verlieren. Denn meistens, da ließ die Croupière an einem der beiden Black Jack Tische keinen Zweifel aufkommen, gewinnt die Bank.

In die oft nicht ganz einfachen Regeln der einzelnen Glücksspiele führten die Croupiers und Croupières ihre Gäste geduldig und ausführlich ein, berieten sie bereitwillig und gaben Tipps, ob sich ein weiterer Einsatz lohnen könnte oder ob man besser die Karten zurückgeben sollte. Die einfachsten Regeln hat das Würfel-Glücksspiel Chuck-a-Luck, das angeblich britische Seeleute nach China gebracht haben, um chinesische Spieler möglichst rasch „auszunehmen“. Man musste nur raten, welche Zahlen die drei Würfel zeigen werden und ob die Summe über oder unter zehn sein wird.

Black Jack, auch als „17 und 4“ bekannt, ist da schon etwas komplizierter. Und um Poker und Roulette erfolgreich zu spielen, sollte man sich in den teils wirklich kniffeligen Regeln schon gut auskennen, um nicht sofort sein ganzes Geld zu verlieren. Denn wohl die wenigsten Besucher des Altkönig-Stift-Spielcasinos an diesem Abend dürften zu den regelmäßigen Besuchern der nächstgelegenen Spielcasinos in Bad Homburg und Wiesbaden gehören. „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, hatte schon Friedrich Schiller in seinen Gedanken zur „ästhetischen Erziehung des Menschen“ festgestellt. Und so war auch Samstagabend an allen Spieltischen zu beobachten, mit welcher Freude und Begeisterung Jetons gesetzt, Gewinne eingestrichen und das Spielglück immer wieder aufs Neue herausgefordert wurde. Und wer seine 500 Spieldollar allzu schnell verzockt hatte, bekam auf Wunsch einen weiteren Spielgeldschein. Schließlich sollte der Casino-Abend unterhalten und Spaß machen. Und das tat er, wie an allen Spieltischen an den leuchtenden Augen und fröhlichen Gesichtern zu sehen war.



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