Höfigs Weinstand auf dem Markt: Hilfe für Kinder und Treffpunkt

Der kleine Weinstand von Achim Höfig (rechts) hat sich zu einem netten Treffpunkt für viele Marktbesucher entwickelt. Hier kann man, jeden Samstag zwischen 10 und 14 Uhr, zum Wochenendauftakt ein Päuschen einlegen und ganz ungezwungen nebenbei noch Gutes tun.

Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Seit eineinhalb Jahren steht Achim Höfig auf dem Kronberger Wochenmarkt unter den Marktarkaden, gleich neben dem Marmelina-Stand mit einem Tisch und ein paar Stühlen und bietet gegen eine Spende Wein an. Jeden Samstag lädt ein anderer netter Spruch auf seiner Schiefertafel zum netten Plausch ein: „Wir spenden den Wein, Sie werfen etwas ein!“ Sich engagieren für die Kinder in Tansania als Teil einer inzwischen starken Gemeinde in Kronberg, die das tut, das ist ihm seit seiner ersten Fahrt nach Afrika, damals über den katholischen Pfarrer Paul Albert Simon, ein starkes Bedürfnis. Einmal vor Ort gewesen, lässt ihn der selbst gestellte Auftrag, sich für die Bildung der Kinder in Tansania einzusetzen und ihnen damit eine bessere Zukunft zu geben, nicht mehr los. Schon damals entschied er sich gemeinsam mit seiner Frau Reinhild, über eine Patenschaft ein Schulkind zu unterstützen. Es handelt sich bei den Schülern meist um Kinder allein erziehender Frauen oder armer Familien, die keine andere Chance für eine Schulbildung hätten.

Mit seiner Pensionierung beim Bankhaus Metzler vor einigen Jahren, bei dem Achim Höfig 43 Jahre lang gearbeitet hatte, wuchs seine Verantwortung den Tansania-Projekten gegenüber: „Die Stiftung des Bankhauses Metzler hatte zu meinem Abschied 15.000 Euro für die Paul-Albert-Simon-Schule in Himo, Tansania gespendet“, erzählt er. Soweit so gut. Doch der Stiftung, die nach dem Leitsatz ,Education is the key to success‘ unglaublich viel Gutes tue, habe ihn nach seiner Idee für eine Spende in die Pflicht genommen: Sie schrieben zurück, dass er jetzt Pate für dieses Projekt sei. „In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich jetzt eine Verantwortung habe und mich noch mehr engagieren möchte.“ Daraus wuchs die Idee, sein Engagement mit seiner Leidenschaft für Wein zu verbinden. Dem Kronberger Wochenmarkt fehlte es an einem Kommunikationspunkt. So fragte er den Marktleiter, Horst Neugebauer, ob er einen kleinen Stand etablieren dürfe, um dort Wein (und an kalten Tagen Glühwein aus Guldental) gegen eine freiwillige Spende auszuschenken. Er durfte. Seitdem erfreut sich der Stand an zunehmender Beliebtheit. Endlich gibt es einen Treffpunkt auf dem Markt. „Ich habe inzwischen einen festen Kundenstamm“, freut sich Achim Höfig. „Ich bringe meinen Wein mit und schenke ihn aus und werde auf diese Weise zum Multiplikator für Spenden für das afrikanische Projekt.“ Über Zahlen will er nicht reden, aber er ist erfolgreich bei der Spendenaquise. Ganz nebenbei gibt es auch größere Spenden auf das Konto des Fördervereins Himo, das die Gemeinschaft für Frauen im Heilig-Geist-Werk als Trägerin unterstützt. „Und hier kann der Spender sicher sein, dass jeder Euro beim Schulprojekt in Tansania zu 100 Prozent ankommt.“ 325 Kinder werden vor Ort betreut, sie haben eine Schule, in der sie unterrichtet werden und eine warme Mahlzeit am Tag bekommen. „Wir brauchen 35.000 Euro im Jahr für das Essen und die Lehrer für 325 Kinder“, erklärt er. Er könnte nach seinen inzwischen 5 Reisen nach Himo noch weitaus mehr erzählen – vor allem jedoch immer wieder von den glücklichen Kindergesichtern, in die er geblickt hat. Natürlich weiß er von den korrupten Verhältnissen in Afrika, von den nach wie vor schwierigen hygienischen, von den Kulturunterschieden, die verschiedene Entwicklungen aufhalten. „Aber wenn wir deshalb alle nichts machen würden, wäre es noch viel schlimmer“, findet er. Und so steht er gerne – bei Wind und Wetter auf dem Berliner Platz unter den Marktarkaden, und freut sich auf einen Plausch, über Tansania oder über den Wein, den er gerade entkorkt hat: „Diesen hier habe ich in Meran in einer Gartenwirtschaft entdeckt und gleich ein paar Kisten mitgenommen. Der ist einfach super lecker. Da habe ich ihn heute mal geopfert!“, sagt er lachend und schenkt ihn an seine Besucher aus. Ein Prost auf diesen gelungenen Beitrag, Kindern in ärmsten Verhältnissen eine Chance zu geben. Oder noch besser, hier das Spendenkonto, denn jeder Euro zählt: Förderverein Himo, Deutsche Bank Oberursel, Konto-Nr. IBAN DE 77 500700240448203000, BIC DEUTDEDBFRA.



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