Weihnachtlicher Zauber zum diesjährigen Finale auf dem Dalles

Süße Gaben verteilten St. Nikolaus und Kurzzeit-Hilfskraft Bürgermeister Klaus Temmen.

Fotos: S. Puck

Oberhöchstadt (pu) – Der vom Vereinsring und Magistrat organisierte und ausschließlich von örtlichen Vereinen gestaltete 22. Oberhöchstädter Weihnachtsmarkt sorgte am dritten Adventswochenende auf dem Dalles für Hüttenzauber in gemütlich-familiärer Atmosphäre. Das Erfolgsgeheimnis liegt seit jeher darin, dass es weniger anonym als auf dem Kronberger Pendant zugeht – man kennt sich. Das war auch einer der Gründe für den „Stand“-ortwechsel der Sport- und Kulturgemeinschaft (SKG) 1919/45 Oberhöchstadt, deren Mitglieder seit langem das Kronberger Markttreiben bereichert hatten und nunmehr zur Erkenntnis kamen, als Oberhöchstädter Verein künftig direkt vor der Haustür für ein „Schneefieber speciale“ nach Tiroler Rezepten sorgen zu wollen.

Alles, was das Herz begehrt

Die „Neuen“ reihten sich mühelos ein in die Riege der Fichtegickelshausener Weihnachtsmarktgemeinde, die für sämtliche Anstürme gewappnet war. Doch zuallererst galt die Aufmerksamkeit dem Kinderchor St. Vitus unter der Leitung von Elsbeth Raczek, der die Besucher auf die kommenden vorweihnachtlichen Stunden einstimmte, bevor Bürgermeister Klaus Temmen und der Vereinsring-Vorsitzende Hans-Georg Kaufmann das Markttreiben im Beisein von St. Nikolaus offiziell eröffneten. Kaum war der Start verkündet, umringten die Kinder Nikolaus und seinen Kurzzeit-Gehilfen in der Hoffnung auf süße Gaben, die „Größeren“ reckten dagegen die Hälse zur Sondierung der vorbereiteten kulinarischen Spezialitäten, kreativen Glühwein-Varianten, weihnachtlich-winterlichen Geschenk- und Dekoideen oder Nützlichem wie liebevoll gefertigten Handarbeiten.

Klassiker und Neues

Über die Jahre haben sich bei den einzelnen Vereinen begehrte „Renner“ herauskristallisiert, wie beispielsweise die „Zinn- und Marmeladenwelt“ des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr oder die Lauchcreme-, Sauerkraut-Hackfleisch- und Kürbis-suppen der Kolpingfamilie Kronberg-Schönberg. Letztgenannter Verein unterstützt mit dem Verkaufserlös unter anderem ein Ausbildungszentrum in Brasilien, Hilfsmaßnahmen in Rumänien sowie die Paul-Albert-Simon-Schule in Tansania.

Ungeachtet dessen gibt es neben den „Klassikern“ bei jedem Markt Neues zu entdecken. So überraschte der seit eineinhalb Jahren bestehende Förderverein der Kindertagesstätte St. Vitus mit einer ganzen Angebots-Bandbreite, darunter Weihnachtswichtel, Indoorbälle, liebevoll gestaltete Einkaufstaschen, „Welcome“-Schneemänner oder selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen mit Rosmarin. „Probieren Sie mal, die sind soooo lecker!“ Weitaus Deftiger ging es bei der Freiwilligen Feuerwehr Oberhöchstadt 1891 zu, die bei der Zubereitung der Spezialitäten vom Grill und aus der Friteuse kräftig ins Schwitzen kam. Nicht minder „heiß“ warb der Karnevalverein 1902 Oberhöchstadt mit Gyros an Krautsalat und Tzaziki oder dem legendären „Dalles-Punch“ – Apfelwein mit einem Schuss Amaretto und Sahnebäubchen – um die Gunst der zahlreichen Marktbesucher. Die konnten sich außerdem mit ersten Einführungs-Infos zur HeDa-Fastnachts-Show, einer Premiere in Fichtegickelshausen, auf die heiße Phase der schon laufenden närrischen Saison einstimmen und mit selbst gestrickten Mützen und Schals wappnen, falls am Fastnachtsdienstag beim närrischen Lindwurm eisiger Wind und Schnee die Szenerie beherrschen. Doch zunächst gilt es, Weihnachtsfest und Jahreswechsel gesund und munter über die Bühne zu bringen, bevor die Terminkalender sich rasch wieder füllen werden. Besonders heimatverbundene Vormerker mit Oberhöchstädter Motiven waren wie gewohnt beim Verein „Heckstadt – Freunde Oberhöchstadts“ erhältlich, die das Ganze mit „Heckstädter Äpfelchen mit Geist“, „Heckstädter Süß“ (Mascarpone Creme mit Msndel-Spekulatius-Crunch) und „Original Heckstädter Weihnachtsmarkt-Fleischwurst“ bereicherten.

„Unsere Frikadellen-Brutzlerinnen sind tagelang nicht vom Herd weggekommen“, verrieten die fleißigen Verkäufer am Stand des Tennisvereins Oberhöchstadt schmunzelnd, die für alle, die es zur Nachmittags- und Morgenstunde eher klassisch mochten, zusätzlich Kaffee und Kuchen vorrätig hatten. Zum wiederholten Mal scheuten des Weiteren weder der Sportschützenverein 1967 Oberhöchstadt die Mühen von Auf- und Abbau bei Schneetreiben plus zweitägigem Verkauf von Kartoffelpuffern mit Apfelmus und Weihnachtsbockbier noch die SG Oberhöchstadt, deren ins Auge gefasster Umzug der Vereinsspielstätte auf ein Gelände an der Schönberger Straße zunehmend in den Fokus rückt oder die Sängervereinigung 1861 mit Waffeln und Überraschungspäckchen.

Musikzug und Fotos

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die musikalische Umrahmung durch den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Oberhöchstadt sowie die Präsenz des Kamera Klub Kronberg im Dallessaal. Dessen Mitglieder präsentierten etwas Neues mit einer interaktiven Ausstellung zu dem Thema „Wie es Euch gefällt“. Dabei tauschten Mitglieder des Kamera Klubs ihre Lieblingsfotografien gegen die Kommentierungen der Besucher für ihre Bilder, sodass das Duplikat des Bildes zusammen mit dem Kommentar des Besuchers eine sich dauernd verändernde Bilderschau ergab. Unter der Aufnahme eines Löwen war beispielsweise notiert: „Mir gefällt das Foto, weil es das Sternzeichen meines Sohnes ist“ oder unter einer Katze im Waschbecken sorgte der Kommentar „Ist denn heute Bundestag?“ für Schmunzler. Besondere Einblicke lieferten auch die Fotos der Teilnehmer und Gewinner des gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation Nepra organisierten Fotowettbewerbs „Home – Through your eyes – Zuhause mit deinen Augen gesehen“. Nicht fehlen durfte natürlich der Bildkartenverkauf „So schön ist es in Oberhöchstadt und Kronberg“ und an der „Abbild-Bar“ gab es auf Wunsch jede Menge Infos und Tipps von Vereinsmitgliedern, die sich im Übrigen donnerstags ab 19 Uhr im Klubraum im Ernst-Winterberg-Haus, Frankfurter Straße 30a, „rund ums Fotografieren“ treffen. Interessierte jeden Alters sind dort jederzeit willkommen.

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