Von wegen kein Schnee – In Ohö gab es sogar Schneemann-Suppe

Emilia Maria Beck vom KV02 verkaufte fleißig, um die Vereinskasse aufzufüllen.

Fotos: S. Puck

Oberhöchstadt (pu) – Der vom Vereinsring organisierte und ausschließlich von örtlichen Vereinen gestaltete Oberhöchstädter Weihnachtsmarkt gilt seit jeher als gemütlich und familiär, ein Prädikat, dem auch die 21. Auflage dieser zweitägigen Freiluftveranstaltung erneut gerecht wurde. Kaum hatten Bürgermeister Klaus Temmen und Vereinsring-Vorsitzender Hans-Georg Kaufmann gemeinsam den offiziellen Startschuss abgegeben, füllte sich die Ortsmitte zusehends und St. Nikolaus fand dankbare Abnehmer für seine Gaben. Doch auch die vorbereiteten kulinarischen Spezialitäten, die kreativen Glühwein-Varianten und die kleine, aber feine Palette weihnachtlicher oder winterlicher Produkte sowie sonstiger als Präsente oder für den eigenen Gebrauch geeigneten Kleinigkeiten zogen das Interesse der Weihnachtsmarktbesucher auf sich. Über die Jahre haben sich bei den einzelnen Vereinen begehrte „Renner“ herauskristallisiert, wie beispielsweise der legendäre „Dalles-Punsch“ des Karnevalvereins 1902 Oberhöchstadt (KV02), die „Zinnwelt“ des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr oder die Lauchcreme-, Sauerkraut-Hackfleisch- und Kürbis-Suppen der Kolpingfamilie Kronberg-Schönberg. Letztgenannter Verein unterstützt mit dem Verkaufserlös unter anderem ein Ausbildungszentrum in Brasilien, Hilfsmaßnahmen in Rumänien sowie die Paul-Albert-Simon-Schule in Tansania.

Neues

Bei allem Bestreben Liebgewonnenes in der Produktpalette zu halten, gab es hier und dort dennoch Neuheiten zu entdecken. Wiederum die Karnevalisten, die nach dem Jahreswechsel in die heiße Phase ihrer Saison treten, heizten die gute Laune nicht nur mit Gyros, sondern, und das war neu, mit einer „Schneemann-Suppe“ an. Das Erfolgsgeheimnis dieser Rezeptur der Gardemädchen verriet die sechsjährige Emilia Maria Beck, die gemeinsam mit Mutter und Oma am Stand fleißig die Werbetrommel rührte: „Die Schichten mit Kakao, geriebener Blockschokolade, Schoko-Tröpfchen und Mini-Marshmallows werden mit einem halben Liter heißer Milch aufgegossen und schon ist die Trink-Schokolade fertig“. Nebenan beim im Sommer frisch aus der Taufe gehobenen Förderverein der Kindertagesstätte St. Vitus ging es schokoladig weiter mit „Rentierkacke“ (Schoko-Rosinen), Zimtschnecken und den schon traditionellen Vitus-Talern, die gemeinsam mit Beton-Elchen, Köttbullar (auch vegetarische), Schnullerketten, Paillettenkugeln, selbst gestrickten Socken, Glögg und Kinderpunsch das Schweden-Motto abrundeten. „Wir haben es gerne gemütlich und dachten uns, ein wenig schwedische Atmosphäre passt prima hierher“, verriet Kindertagesstätten-Leiterin Petra Offen-Braum.

Der Tennisverein Oberhöchstadt offerierte zu mexikanischer Bohnensuppe heißen Riesling oder Amaretto. Zur Abrundung gab es Kaffee und Kuchen. Ins Schwitzen kam einmal mehr die Feuerwehr am Grillstand, nachdem schon in den letzten Wochen die Öfen angeheizt worden waren zur Herstellung weihnachtlichen Gebäcks, auch Marmeladen und Gelees standen für Liebhaber bereit.

Blick voraus

Voller Spannung blicken die Fußballer der SG Oberhöchstadt auf das kommende Jahr, da neben den sportlichen Ergebnissen der ins Auge gefasste Umzug der Vereinsspielstätte auf ein Gelände an der Schönberger Straße zunehmend in den Fokus rücken wird. Man hofft auf rasche Realisierung, folglich gab es bei Schupfnudeln mit Kraut und Speck und Pflaumenwein und selbst gemachten Lebkuchen reichlich Gesprächsstoff.

Mit der Umgestaltung und Verschönerung des Porto-Recanati-Platzes ein lang geplantes Vorhaben bis auf eine kleine Nachjustierung abgeschlossen hat der Verein „Heckstadt – Freunde Oberhöchstadts“. Das gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein Kronberg-Porto Recanati und der Stadt Kronberg entwickelte Konzept war lange in aller Munde, im Oktober feierte man die lang ersehnte Einweihung. Darauf ließ sich auch Wochen später beim Weihnachtsmarkt noch der eine oder andere Schnaps kippen, der in den Sorten Apfel, Birne, Mirabelle zur Auswahl stand. Dazu gab es heiße Fleischwurst und auch die begehrten Kalender und Erna Tischler sgestrickte Socken mit exzellent gearbeiteter Ferse durften nicht fehlen. Den Vereinsreigen rundeten die Sängervereinigung 1861 Oberhöchstadt mit Glühwein, Weinschorle, Waffeln und Überraschungspaketen für Erwachsene und Kinder sowie der Sportschützenverein 1967 Oberhöchstadt ab, dessen Mitglieder einmal mehr sämtliche Rekorde bei der Produktion von knusprigen Kartoffelpuffern und Apfelmus brachen.

Eingebunden in die Veranstaltung war außerdem eine Ausstellung eines Oberhöchstädter Freundeskreises im Dallessaal zur diffizilen und traditionellen Handwerkskunst „Klöppeln im Taunus“. Mit Ann Lange, die im Frühjahr neue Kurse anbieten wird, und deren Exponate schon um die Welt gereist sind, beispielsweise nach Tokio und Adelaide, stand eine wahre Klöppel-Expertin zum Anschauungsunterricht und Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Für die musikalische Umrahmung der zweitägigen Veranstaltung im Herzens Oberhöchstadts sorgte erneut der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Oberhöchstadt.

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