Oberhöchstädter Kerb: Mordsgaudi beim Wettsägen und Maßkrugstemmen

Marcus Lawritsch (links) und Thomas Schweizer (rechts) versuchen sich im schweißtreibenden Wettsägen. Foto: Pfeifer

Oberhöchstadt (pit) – Geselligkeit, Musik und Rummel – das waren die Hauptmerkmale der Oberhöchstädter Kerb, mit der auch in diesem Jahr wieder viel Publikum angelockt und Spaß bei Jung und Alt verbreitet wurde. Aber auch für Spiel und Spannung war gesorgt. Zum Beispiel beim Maßkrug stemmen oder schließlich beim Wettsägen. „Wir haben schon drei Mannschaften, wäre toll, wenn wir noch eine vierte zusammen bekämen“, meinte Moderator Axel Schweizer. Da ließen sich die Versammelten nicht lange bitten und schon konnte der schweißtreibende Wettkampf beginnen.

Da zeigte sich mal wieder, dass es gar nicht so einfach ist, mit einer Schrotsäge zu arbeiten. Immer wieder daher der hilfreiche Kommentar aus den Zuschauerreihen: „Nicht drücken, nur ziehen!“ Denn sonst bog sich das Sägeblatt und verhakte sich in dem aufgebockten Holzstamm. So auch bei Wehrführer Marcus Lawritsch und seinem Stellvertreter Thomas Schweizer, die als erstes Duo antraten. Nachdem sie etwa ein Drittel der Aufgabe bewältigt hatten, gaben sie angesichts dieser doppelten Anstrengung auf. Mit Blick auf das zweite Team meinte Axel Schweizer noch hoffnungsfroh: „Die kriegen das bestimmt hin!“ Doch trotz animierenden Klatschens von Seiten des Publikums und der rhythmischen Klänge, für die der Musikzug der Wehr sorgte, wollte es auch diesem nicht gelingen, vom Stamm eine Scheibe abzusägen. Ebenso erging es den beiden anderen Teams, sodass schließlich lediglich vier Schnitte in den Block gesägt worden waren, der aber nicht um einen einzigen Zentimeter geschrumpft war.

Begonnen hatte die beliebte Zeltkerb der Oberhöchstädter Feuerwehr bereits am Freitagabend mit der Zeltdisco, bei der die Partyrockband „Winwets“ aufspielte. Am Samstag waren die Mannen von der Feuerwehr gefragt, als es darum ging, den Kerbebaum aufzustellen – allerdings ohne Kerbe-Johann am Wipfel der etwa 18 Meter hohen Taunus-Fichte aus dem Kronberger Stadtwald. „Es gibt nicht mehr genügend Kerbeburschen, daher müssen wir da einspringen“, erklärte Marcus Lawritsch. Überhaupt sei es der Unterstützung vieler Vereine wie zum Beispiel dem Männerballett oder der Feuerwehr Kronberg zu verdanken, dass die Kerb auch in diesem Jahr wieder im gewohnten Umfang stattfinden konnte: „So etwas geht nicht ohne genügend Manpower.“ Für musikalische Power sorgte hingegen am Samstagabend die Band „The Candies“, die mit Coversongs aus Rock-, Pop- und Soulmusik tüchtig einheizte.

Während die Organisatoren beim Engagement der Live-Musiker auf ihnen bekannte Größen aus den Vorjahren zurückgriffen, war der Weißwurst-Frühschoppen am Sonntag ein neues Highlight, das bei den Gästen ebenso willkommen war wie die aufwendigeren Speisen wie beispielsweise die Rouladen in der Vergangenheit. Hierbei oblag die musikalische Unterhaltung dem Musikverein Kronberg, der in gewohnter Manier für gute Laune sorgte.

Stolz konnten die Kerb-Ausrichter auch auf die gut bestückte Tombola zu Gunsten der Jugendfeuerwehr sein, bei der als Hauptpreis ein Reisegutschein in Höhe von 300 Euro winkte. Thomas Schweizer war hier für die Moderation zuständig und sorgte dafür, dass die Teilnehmer zügig an ihre Gewinne kamen. Rasch gingen daher Wäschegestell, Wanduhr oder Bilderbuch über die „Theke“, bevor Gabi Heynen, passives Mitglied der Wehr, zu guter Letzt den Gutschein entgegennehmen konnte.

Insgesamt zeigte sich Marcus Lawritsch überaus zufrieden mit dem Ablauf der Kerb: „Wir blieben in Oberhöchstadt von den starken Windböen am Samstag unbehelligt und daher gab es auch keine Probleme beim Stellen des Kerbebaums.“ Sowohl Freitag als auch Samstag und Sonntag seien sowohl Besucherzahlen als auch Stimmung „super“ gewesen, allein der Montag sei etwas schleppend verlaufen. „Trotzdem werden wir ihn beibehalten. Er gehört einfach dazu“, urteilte der Wehrführer. Denn auch wenn die Ausrichtung dieses großen Festes einen beträchtlichen Aufwand für die Brandschützer darstellt, wollen sie daran nicht rütteln. Insbesondere, da die vereinsübergreifende Zusammenarbeit derart gut vonstattengeht.



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